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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft
Autoren: G Bartlett
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gehofft, nachdem die Gefahr gebannt gewesen war, doch Jerry hatte es vorgezogen, mit der Witwe seines besten Freundes zu feiern, die superdünn ist und wunderschön. Und superdünn... nun ja, ihr wisst, worauf ich hinauswill. Gut, mein Zölibat dauerte jetzt gerade mal eine gute Woche, aber Vampire sind äußerst sinnliche Wesen. Zuweilen ist das ein Segen, manchmal aber auch ein Fluch.

    Ich war also durchaus empfänglich für Richard Mainwarings männliche Attribute. Für einen ehemaligen Priester war er erstaunlich gut gebaut. Es hieß, er sei einmal Kreuzritter gewesen.
    »Erst Kreuzritter und dann Galeerensklave.« Seine offene Weste streifte meinen Rücken. »Und das Zölibat habe ich schon lange aufgegeben.«
    Ich atmete seinen Duft ein und leckte mir die Lippen, als ich seinen Atem in meinem Haar spürte, das schon seit zwei Tagen gewaschen gehörte. Ich bin eindeutig nicht für ein Leben in Enthaltsamkeit geschaffen.
    Ich drehte mich zu ihm um. Zeit für einen Themenwechsel. »Ach ja? Das ist ja hochinteressant.Wie konntest du entkommen? Soweit ich weiß, sind die meisten Galeerensklaven am Ruder gestorben.«
    »Das ist eine lange Geschichte.Aber du versuchst doch nur, mich abzulenken.« Erstarrte noch einmal kopfschüttelnd auf sein Motorrad, dann griff er nach seinen Satteltaschen.
    Mist. Obwohl er nicht mehr zur Abstinenz gezwungen war, ließ meine Wirkung auf ihn zu wünschen übrig. Na ja, was hatte ich erwartet? Schließlich war er bis vor kurzem mit Florence zusammen gewesen, die wie ich schon seit Ewigkeiten ein Vampir ist,und außerdem eine regelrechte Sexgöttin. Nein, Florence da Vinci ist nicht ihr richtiger Name. Sie zollt damit nur ihrer Lieblingsstadt und einem ehemaligen Geliebten Tribut. Flo ist eine Herzensbrecherin, wie sie im Buche steht.Wie soll ich bitte schön mit einer Frau konkurrieren, die Leonardo da Vinci dazu überredet hat,sie in das Gemälde vom letzten Abendmahl zu pinseln, gleich zur Rechten von ihr wisst schon wem?
    »Ich muss jetzt los; ich bin verabredet. Über meine Harley unterhalten wir uns ein andermal.« Richard sah noch einmal
zu Valdez hinunter, dann marschierte er davon, in die Nacht hinein.
    »Du warst mir ja keine große Hilfe«, sagte ich vorwurfsvoll zu meinem Hund, während ich die Tüten mit meinen Einkäufen aus dem Auto holte. Das meiste davon war fürValdez. Mein Blutonic bestelle ich online. Man kriegt das Zeug nämlich nicht unbedingt im Supermarkt an der Ecke.
    »Der Typ war ganz schön sauer. Kann ich ihm nicht verdenken.« Valdez betrachtete die traurigen Überreste der Harley. Er ist zwar ein Hund, aber er kann nicht verleugnen, dass er dem starken Geschlecht angehört. »Du kannst von Glück sagen, dass er dir nicht an die Gurgel gegangen ist. In diesem Fall wäre ich dir natürlich mit einem meiner Moves zu Hilfe gekommen.«
    »Mit einem deiner Moves, so, so«, äffte ich ihn nach. Dabei hat Valdez tatsächlich einige beeindruckende Tricks auf Lager, mit denen er mich schon mehr als einmal gerettet hat. Aber gegen einen so mächtigen Vampir wie Mainwaring kann er nicht viel mehr ausrichten als mein alter Kombi gegen einen Panzer. Ich sperrte den Wagen ab und steuerte die Hintertür des Gebäudes an. Als erneut ein stechender Schmerz meinen Kopf durchzuckte, hielt ich inne.
    Im selben Augenblick vernahm ich ein heiseres Flüstern im Kopf. »Gloriana, komm zu mir.« Ich ließ die Tüten fallen und griff mir an die Stirn.Wer oder was war das bloß?
    Valdez knurrte und sah sich um. »Da ist eindeutig etwas im Busche. Erst deine Kopfschmerzen, und jetzt das... Jemand versucht offenbar, dir etwas mitzuteilen.«
    »Das ist doch nicht Blade.«
    »Nein, das ist irgendein Tunichtgut, der dich irgendwo hinlocken will. Den würde ich mir nur zu gern vorknöpfen.« Valdez knurrte wieder und begann im Kreis um mich herumzutraben.
    Ich presste mir die Finger an die Schläfen. Mir war regelrecht übel vor Schmerzen.Wie euch bestimmt nicht entgangen ist, kann auch mein Hund meine Gedanken lesen. Daran habe ich mich mittlerweile genauso gewöhnt wie an die Tatsache, dass er für meine Sicherheit sorgt. So wie jetzt.
    »Wozu gibt es eigentlich Handys?« Das ergab doch keinen Sinn. Blade kommuniziert ständig auf telepathischem Wege mit mir, und davon bekomme ich keine Kopfschmerzen.
    »Gloriana, komm zu mir!« Da war sie wieder, diese verdammte betörende Stimme. Ich kämpfte gegen den Drang an, ihr zu folgen.
    »Eines steht fest: Blade hat damit nichts zu tun.«
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