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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft
Autoren: G Bartlett
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Tage auf der Couch. Es ist allmählich an der Zeit, dass du aufstehst, meinst du nicht auch? Zeit, mit der Vergangenheit abzuschließen.«
    »Drei Tage?« Flo seufzte. »Es kommt mir vor, als wären es drei Jahrhunderte gewesen. Wie konnte ich mich nur so gehenlassen?« Sie schauderte. »Zum Glück habe ich den Entzug hinter mir.«
    Ich nickte. »Darüber sind wir alle froh. Es war nicht einfach für uns, dich so leiden zu sehen.«
    Valdez stupste Flo mit der Nase an. »Du hast ganz schön gewüstet in deinem Zimmer. Ich glaube, unter dem Bett liegt noch eine deiner schicken silbernen Sandalen .«
    »Ach du Schreck!« Flo setzte sich auf. »Ich muss wirklich neben mir gewesen sein.«
    »Hör zu, ich muss heute Abend runter in den Laden. Der Kunststudent kommt noch einmal vorbei, um dein Gemälde für seine Diplomarbeit zu studieren,und erwürde zu gern die Künstlerin kennenlernen.« Ich setzte mich auf die Armlehne des Sessels, in dem Jerry Platz genommen hatte, und schmiegte mich an ihn. Er legte mir eine Hand auf den Oberschenkel. »Es ist wirklich ein außergewöhnliches Werk. Er bewundert deine Technik.«
    »Aber ich sehe furchtbar aus.« Flo fasste sich an den Kopf und hob dann einen Arm,um an ihrerAchsel zu schnuppern. Sie rümpfte die Nase. »Es dauert mindestens eine Stunde, bis ich wieder einigermaßen präsentabel bin.«
    »Ich bin überzeugt, er wird so lange warten.«

    »Dann mal los.« Sie schlug die Decke zurück und eilte in ihr Zimmer, wobei sie etwas über ihre Schuhsammlung in sich hineinmurmelte.
    Ich griff mir die Fernbedienung und stellte die Musik ab.
    »Danke! Diese CD lärzft jetzt seit drei Tagen in der Endlosschleife.« Valdez sprang auf die Couch und ließ sich auf Flos Platz nieder.
    »Wo steckt eigentlich Will, Gloriana?« Blade nahm die Flasche Blutonic,roch daran und genehmigte sich einen Schluck. »Tut mir leid; er gibt wohl keinen besonders brauchbaren Wachhund ab.«
    »Er ist drüben bei Lacy. Die beiden kochen groß auf, weil heute Thanksgiving ist. Riechst du das nicht?« Kein besonders guter Wachhund? Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Will hatte sich zwar neulich immerhin meiner »Armee« angeschlossen, aber das war auch schon das Einzige, das er in letzter Zeit richtig gemacht hatte. Ansonsten raubte er mir mit seinen Metamorphosen und seiner Kocherei den letzten Nerv. Ständig hing der Duft nach irgendwelchen Köstlichkeiten in der Luft, und ich durfte keine einzige davon essen. Ich hatte mich bereits im virtuellen Essen versucht,sprich, ich hatte seine Gedanken gelesen,während er aß, leider ohne nennenswerte Erfolge.
    »Ach richtig, heute ist ja Thanksgiving. Dieser Feiertag sagt mir nicht viel.« Blade rieb mir den Arm.
    Ich aktivierte meinen Schutzschild und dachte an Thanksgiving neunzehnhundertneunundsechzig... Falscher Mann, falsche Zeit. Dieses Jahr habe ich mir ausnahmsweise nicht die Mühe gemacht, die Übertragung der Parade im Fernsehen aufzuzeichnen,um sie mir anzusehen,sobald ich erwacht war, wie ich es in den vergangenen Jahrzehnten immer getan habe.Seit ich weiß,wo meine Begeisterung dafür herrührt, ist
es mit meiner Faszination aus und vorbei,ganz ohne Entzugserscheinungen.
    »Ich verbinde Thanksgiving mit Shopping.Am Tag danach beginnen doch die meisten Leute mit ihren Weihnachtseinkäufen; und da die Zeitspanne zwischen Thanksgiving und Weihnachten dieses Jahr ziemlich kurz ist, sperre ich den Laden um Mitternacht auf und veranstalte einen großen Thanksgiving-Ausverkauf.«
    »Du hast dich zu einer tüchtigen Geschäftsfrau gemausert, Gloriana.« Blade zog mich auf seinen Schoß. Er musste Valdez wortlos befohlen haben, sich dünnzumachen, denn dieser hüpfte sogleich von der Couch und trollte sich in mein Schlafzimmer.
    »Hast du etwas von Mara gehört? Ist sie in der Angelegenheit mit Westwood schon weitergekommen?«
    »Nein, und ich habe ihr geraten, die Mission vorerst abzubrechen. Sie ist so besessen davon,dass ich fürchte,sie könnte irgendwann unvorsichtig werden.« Blade ließ die Hand unter meinen kurzen karierten Rock gleiten und liebkoste durch die Seidenstrumpfhose hindurch mein Knie.
    »Du willst doch nicht wieder zurück nach Europa, oder?« Schade,dass wir nicht etwas mehr Zeit und etwas weniger Klamotten am Körper hatten. Ich konnte Jerrys Begehren deutlich spüren. Wirhatten unsere leidenschaftliche Wiedervereinigung verschieben müssen, nicht nur wegen Flo,sondern auch wegen einiger wichtiger Meetings mit Frederick und CiCi,
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