Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
noch am Leben. Am Leben!«
    Jetzt waren sowohl ihr Sohn als auch ihr Mann tot, und ihre grünen Augen blitzten vor Wut.
    »Er hat mich dauernd betrogen«, tobte Kathleen weiter. Dem Polizisten hatte es die Sprache verschlagen. »Er hat diesen Huren Häuser gekauft, die mehr gekostet haben, als die Kidnapper für Jeremy verlangt haben.« Sie schluckte. »Er hat Jeremy einfach sterben lassen. Dauernd sehe ich ihn vor mir, von oben bis unten aufgeschlitzt. Mein Junge …« Sie schloss die Augen.
    Luke blickte sie versonnen an, dann ließ er den Blick zu dem älteren der beiden Polizisten wandern. »Bringen Sie sie raus.«
    Der Mord fiel in den Zuständigkeitsbereich der örtlichen Polizei, er war kein Fall für die SSD , aber die Polizisten erwarteten dennoch, dass Luke ihnen Anweisungen gab.
    Der Polizist nickte und griff nach den Handschellen an seinem Gürtel.
    »Nein.« Luke schüttelte den Kopf. »Setzen Sie sie einfach hinten in den Streifenwagen.«
    Kathleen hob den Blick, und die Wut war verschwunden. So schnell. Jetzt wirkte sie nur noch … verloren. »Jeremy ist tot.«
    Sam schluckte. Morgan ebenfalls . »Mrs Briar, das mit dem Rechtsanwalt sollten Sie sich noch mal gut überlegen.«
    Mrs Briar blinzelte sie verstört an. »Mein Baby …«
    Die Polizisten nahmen Kathleen an den Armen und führten sie den langen, verwinkelten Flur entlang. Kathleens hohe Absätze klackten über den Fliesenboden.
    »Ich hätte nie damit gerechnet, dass sie so reagiert«, sagte Luke und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Vorhin wirkte sie so unerschütterlich.«
    Weil sie unter Schock gestanden hatte.
    »Ich hätte Monica holen sollen.« Luke trat in den Flur. »Sie hätte das kommen sehen. Ich hätte es ebenfalls kommen sehen müssen.«
    Monica musste einen Killer nur anschauen, schon wusste sie um seine dunkelsten Seiten. Aber wenn es um Opfer ging … »Sie hätte es möglicherweise auch nicht kommen sehen.« Das kam brüsker, als sie beabsichtigt hatte.
    Eine von Lukes blonden Brauen schoss hoch.
    Sam räusperte sich. Ja, das hatte ziemlich komisch geklungen, aber Monica machte ihr in letzter Zeit einfach Angst. Große Angst. Sam hatte Angst, Monica könnte hinter ihre Maske schauen und sehen, dass sie …
    … eine gebrochene Frau war.
    »Warum bin ich eigentlich hier?«, fragte Sam und trat ebenfalls auf den Flur. Dort hatte sie das Gefühl, endlich wieder atmen zu können. »Hyde sagte …«
    »Bei diesem Fall habe ich das Sagen.«
    Sam nickte. »Allerdings wissen wir, dass letztlich immer Hyde bestimmt, was gemacht wird.« Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Luke sich ernstlich mit dem großen Boss anlegen wollte. »Hyde hat mich zum Innendienst verurteilt.«
    Sie gingen den Flur entlang, ohne dass ihnen auch nur ein Diener über den Weg gelaufen wäre. In so einem riesigen Haus hätte Sam zumindest mit einem Dienstmädchen oder etwas Ähnlichem gerechnet. Aber vielleicht hatte Kathleen Briar ihre Angestellten weggeschickt, ehe sie ihren Mann erschossen hatte.
    »Hyde hat dich zum Innendienst verdonnert, und trotzdem bist du gekommen«, antwortete Luke. »Also konntest du nicht die Finger von dem Fall lassen.«
    Sie sah auf und stellte fest, dass er sie abwägend ansah. »Du hast mich doch herbeordert.« Sie war sofort losgedüst.
    »Monica will, dass du mir bei diesem Fall hilfst.«
    Wenn er ihr eine geknallt hätte, hätte Sam auch nicht überraschter schauen können. Monica und Hyde waren üblicherweise immer der gleichen Meinung.
    »Sie sagt, du brauchst diesen Fall.«
    Sam reckte das Kinn nach oben. »Stimmt.« Sie war durchaus in der Lage, solche Ermittlungen durchzuführen.
    »Sag mir eins, Sam: Was wirst du tun, wenn du unerwartet in eine gefährliche Situation gerätst?«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Bist du bereit zu sterben? Bettle du nur, los, bettle …« Noch immer dröhnte ihr die Stimme dieses Scheusals in den Ohren.
    »Hyde glaubt, du würdest versagen«, fuhr Luke fort. »Er hat dich einen Probelauf machen lassen, aber er glaubt nicht, dass du schon so weit bist.«
    Luke hatte sie von den Tatortspezialisten weggeführt, vermutlich, um ihren Stolz nicht zu verletzen. Als wenn ihr noch viel Stolz geblieben wäre.
    »Ich bin bereit.« Sie zwang sich, ihrer Stimme die erforderliche Festigkeit zu verleihen.
    »Eventuell.«
    Sam sah ihm unverwandt in die Augen. Sie weigerte sich, einen Rückzieher zu machen.
    Luke seufzte. »Ich mag dich. Bei dem Watchman-Fall hattest du echt die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher