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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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hatte er keine Beschreibung seiner Entführer liefern können.
    Als Nächstes hatten sie in Virginia einen Mann entführt, dann in Washington. Jeremy Briar hatte es in Maryland erwischt.
    Alle Männer waren vom jeweiligen Collegegelände oder besser gesagt aus Kneipen in der Nähe des Colleges entführt worden.
    Zwei Männer waren lebend zurückgekommen.
    Zwei hatten nicht so viel Glück gehabt.
    Die Serienkidnapper waren clever, verstanden sich darauf, ihre Spuren zu verwischen, und wählten ihre Opfer mit großer Sorgfalt aus.
    Die SSD hatte nicht den geringsten Hinweis, um wen es sich bei den Kidnappern handelte.
    Sam eilte eine meisterhaft angelegte Auffahrt hinauf, vorbei an einer Fontäne, die ihr Wasser hoch in die Luft schleuderte. Durch die offene Eingangstür drangen Stimmen. Sie trat vom Weg und stellte fest, dass sie auf der Mosaikreproduktion eines Bilds von Rembrandt stand.
    Zu viel Geld. Vielleicht auch zu viel Zeit.
    Sam ging mit gezücktem Ausweis an den uniformierten Polizisten vorbei, die an der Tür warteten. »Wo finde ich Agent Dante?« Sie hatte noch immer keine Ahnung, warum er sie herbestellt hatte, aber einem geschenkten Gaul sah man nicht ins Maul.
    »Er ist im Büro«, entgegnete einer der Polizisten.
    Sam runzelte die Stirn. Was, bitte, sollte sie mit dieser Antwort anfangen?
    Der Polizist lief rot an, ein Rot, das zu seinen Haaren passte. »Den Flur entlang, zweite Tür. Das Zimmer mit der Leiche.«
    Die Leiche, richtig. Diese Familie war wirklich durch die Hölle gegangen.
    Ihre Schuhe machten leise Geräusche, als sie über die Fliesen ging. Erst hatten sie ihr einziges Kind verloren und jetzt …
    Sam blieb vor der Tür zum Büro stehen. Die Spurensicherer legten das Opfer gerade in einen Leichensack, einen älteren Mann mit grau gesträhntem Haar und gebräunter Haut, dem die Hälfte des Kopfes fehlte.
    »Morgan Briar«, murmelte Luke Dante, der von seinen Notizen hochblickte und ihr kühl zunickte. Er stand vor dem großen Fenster an der rechten Seite des Zimmers. »Er starb vor etwa fünf Stunden.« Luke starrte sie aus seinen grünlichen Augen durchdringend an.
    Morgan Briar . Der Vater. Oh Gott. »Was ist geschehen? Warum …«
    »Nein, ich brauche keinen verdammten Rechtsanwalt!« Die durchdringende Frauenstimme hallte durch das Haus. Sam warf einen Blick über die Schulter und sah eine große, auf eisige Art schöne blonde Frau die Treppe herunterkommen. Sie trug eine enge Hose und einen weißen Pullover, der vermutlich aus Kaschmir war. Der Pullover war über und über mit Blut bespritzt.
    »Das ist dann wohl Mrs Kathleen Briar«, brummte Luke.
    Aus Kathleens geschmackvoller Hochsteckfrisur, einer, wie Sam sie nie hingekriegt hatte, hatten sich ein paar Strähnen gelöst.
    Zu beiden Seiten der Frau ging ein Polizist. Der eine, ein älterer Typ mit ergrauenden Schläfen, las ihr ihre Rechte vor. »Sollten Sie sich keinen Rechtsanwalt leisten können …«
    »Natürlich kann ich mir einen Rechtsanwalt leisten! Ich will im Augenblick aber keinen!« Kathleens Stimme hatte sich zu einem Kreischen hochgeschraubt.
    »Sie hat vor gut einer Stunde angerufen«, flüsterte Luke und trat neben Sam.
    Luke war noch immer der neueste Agent der SSD . Er war aus Atlanta zu ihnen versetzt worden und hatte sich sofort mit der besten Profilerin der Abteilung, Monica Davenport, eingelassen. »Wie es aussieht«, fuhr er mit einem Nicken zur Bar hin fort, »hat Mrs Briar sich erst mal einen Gin genehmigt, ehe sie den Anruf getätigt hat.«
    »Hat sie ihn etwa getötet?« Auf so etwas war Sam nicht gefasst gewesen.
    Der Polizist las seiner Gefangenen weiter ihre Rechte vor. »Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie …«
    »Der Frau in der Notrufzentrale sagte sie, sie hätte ihren Mann erschossen.« Luke verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete das Grüppchen. Kathleen und ihre Begleiter näherten sich der Tür zum Büro.
    Kathleen blieb stehen und blickte Sam und Luke an. »Es tut mir nicht leid.«
    Luke zuckte die Achseln. »Das habe ich auch nicht behauptet.« Seine Stimme klang unberührt. Seltsam, denn von allen Agenten war er der Einfühlsamste, der sich immer viel zu viele Gedanken zu machen schien.
    Vielleicht hing er zu viel mit Monica und Hyde herum.
    Kathleens Augen waren knochentrocken. Sie weinte keine Träne. »Jeremy war meinKind. Dieses Arschloch hätte mir von dem Telefongespräch erzählen müssen. Er hätte …« Sie brach ab und schüttelte den Kopf. »Dann wäre Jeremy
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