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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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sorgfältig genug kontrolliert. Hatten nicht schnell genug reagiert.
    Der Tote … er ging auf ihr Konto. Auf Loras Konto.
    Es würde weitere Leichen geben. Denn wenn man das Feuer bekämpfte, lernte man schnell, dass das Feuer zurückschlug.

2
    Lora hielt ihre Gabe fest umklammert, sah erst nach rechts, dann nach links, ehe sie den langen, weiß gestrichenen Flur entlangschlich.
    Ich hasse diesen Laden , dachte sie. Schon jetzt witterte sie den Todesgeruch. Mit jedem Schritt kam sie den Toten näher, dabei war dies der letzte Ort, an dem sie sein wollte.
    Aber manchmal musste ein Mädchen über seinen Schatten springen.
    Das Büro der Rechtsmedizinerin war nur noch ein paar Schritte entfernt. Lora konnte sich noch sehr gut an das letzte Mal erinnern, als sie in diesem Büro gestanden hatte. Über sechs Monate war das jetzt her. Aber damals war sie wie tot gewesen. Kein Leid. Keine Furcht.
    Diese wunderbare Taubheit hatte allerdings nicht lange angehalten.
    Nur bis nach dem Begräbnis, dann war der Schmerz über sie hergefallen.
    »Was wollen Sie damit sagen, der Typ ist nicht an Rauchvergiftung gestorben? Verdammt noch mal, er war in einem brennenden Haus!«
    Moment mal – die Stimme kannte sie doch. Lora machte vor der Tür halt, die Heather praktischerweise ein Stück hatte offen stehen lassen.
    »Das Opfer hatte keinen Rauch in der Lunge.«
    Loras Finger stahlen sich in die Schachtel. Sie legten sich um eins der köstlichen Geschenke.
    »Kein Rauch … das besagt, er war schon … «
    »Tot, als das Feuer ausbrach. Schauen Sie mal … «
    Lora zog eine ihrer Delikatessen heraus und schlang sie mit ein paar schnellen Bissen hinunter.
    Jetzt brauche ich sie nicht mehr zu bestechen , dachte sie. Nicht, wenn die beiden Leute in dem Raum alle Informationen hinausposaunten, die sie brauchte.
    »Hier sehen Sie, dass das Gehirn des Opfers verletzt wurde. Aus der Größe des Schadens lässt sich schließen, dass das Opfer kurz nach dem Überfall starb.«
    »Der Killer erschlägt ihn, wirft die Leiche in einen Schrank und legt dann Feuer, um seine Spuren zu verwischen?«
    Mein Stichwort , dachte Lora und stieß die Tür auf. »Klingt ganz so.«
    GQ wirkte nicht besonders überrascht, sie zu sehen. Seine grauen Augen weiteten sich nicht im Geringsten, aber immerhin spannten sich die Muskeln seines kantigen Kinns leicht an.
    An diesem Tag sah er richtig perfekt aus. Ein eleganter Anzug, der wahrscheinlich viel zu viel Geld gekostet hatte. Seinen Ausweis hatte er links an den Kragen geheftet. Das ultrakurze, schwarze Haar betonte sein ausdrucksvolles Gesicht – auf seine herb-männliche Art war er sicher für viele Frauen attraktiv.
    Zum Beispiel für mich, verdammt , dachte Lora. Sie hatte schon immer auf diese kantigen Typen gestanden.
    Dieses Kinn … diese Augen … diese tiefgebräunte Haut …
    »Lora? Was tust du denn hier?«, fragte Heather und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Heather Jennings. Die immer ernste Rechtsmedizinerin mit der Schwäche für …
    Lora hielt ihre Schachtel hoch. »Ich war gerade in der Gegend. Ich habe mir ein paar Donuts geholt. Ich dachte, du magst vielleicht welche.«
    GQ schnaubte. »Wer zur Hölle will schon im Leichenschauhaus Donuts?«
    Aber Heather hatte sie ihr schon aus der Hand gerissen und … »Oh, wieso sind es nur elf?«
    Weil jemand das Mittagessen hatte ausfallen lassen.
    Lora zwang sich, ein Lächeln aufzusetzen und ließ ihren Blick nicht zu den kalten Schubladen hinten im Raum wandern. Ihr zitterten die Knie, und da vorne rechts – oje, unter dem Laken lag gewiss eine Leiche.
    Wie damals … »Lora, es tut mir leid … «
    »Lora? Lora, alles klar?«
    Sie war ein paar Schritte zurückgewichen. Schwäche, und das vor dem FBI -Schnösel. Lora holte tief Luft. Sie schmeckte nach Desinfektionsmitteln und Tod.
    Verdammt.
    »Weswegen sind Sie hier, Lora?«, fragte GQ .
    Sie runzelte die Stirn und versuchte, sich in den Griff zu bekommen. »Heather und ich sind Freundinnen. Kann ein Mädchen nicht seine Freundin besuchen, wann immer es will?«
    Aber sie besuchte Heather nie hier, niemals, und in Heathers Augen stand geschrieben, dass ihr das durchaus bewusst war.
    Nach einem kurzen Augenblick stellte Heather die Donuts weg. »Ich war gerade dabei, Agent Lake über die Todesursache des Opfers von dem Feuer in der LeRoy zu unterrichten.«
    »Ach?« Lora zuckte gleichgültig die Achseln, doch ihre Knie wollten nicht aufhören zu zittern. »Darüber habe ich mir auch schon
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