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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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Kenton sah auf, musste wegen des Rauchs noch immer die Augen zusammenkneifen. Der Feuerwehrmann – der Blödmann, der ihm den Fausthieb versetzt hatte – riss Helm und Maske herunter.
    Oh – ihren Helm und ihre Maske. Das war kein Mann. Nie und nimmer. Kenton schluckte und schnappte nach Luft.
    Jetzt konnte er ihre Augen besser sehen. Umwerfendes blankes Gold, hell, tief und …
    Er warf die Sauerstoffmaske zur Seite und sprang auf. »Da drin ist noch ein Mann!«
    Die goldenen Augen weiteten sich. Langsam, ganz langsam hob die Frau die rechte Hand, eine zierliche Hand, die so fest zuschlagen konnte, und deutete nach links.
    Die Leiter eines Feuerwehrwagens wurde gerade eingeholt. Auf den Stufen stand ein älterer Mann mit gebeugten Schultern und rußgeschwärztem Gesicht, der sich schier die Lunge aus dem Leib hustete. Ein Feuerwehrmann hielt ihn fest gepackt.
    »Wir haben ihn«, sagte sie freundlich. Sie sprach den breiten Dialekt der Südstaaten, was ihn prompt an eine Kollegin in seinem Team erinnerte.
    Er wandte den Blick wieder zurück zu ihr und fixierte sie. Ihr kurzes hellblondes Haar, nass vom Schweiß und von der Hitze, klebte ihr am Kopf. Sie hatte ein kantiges Gesicht mit spitzem Kinn und große goldbraune Augen. Katzenaugen. Attraktiv im landläufigen Sinn war sie nicht. Das konnte man nicht behaupten.
    Aber diese vollen Lippen, diese Wangenknochen und, verdammt, diese Augen – sexy.
    Definitiv sexy.
    Die Hände hatte sie jetzt in die Hüften gestemmt. Ihre Körperformen konnte er nicht erkennen, nicht in dieser dicken Montur, aber sie war auf jeden Fall groß, kaum kleiner als er selbst mit seinem knappen Meter neunzig.
    Wahrscheinlich lang und schlank, und er mochte sie im Allgemeinen lieber ein wenig kurviger …
    »Würden Sie mir verraten, wieso Sie unbedingt sterben wollen, GQ ?«
    GQ ? Er sah an seinem ruinierten Anzug hinunter. Aha. Sie war also witzig. Oder wollte es zumindest sein. »Ich hörte … « Er hustete und musste sich erst mal räuspern und tief Luft holen, ehe er weitersprechen konnte. »Ich hörte, wie er … um Hilfe rief.« Dass der Mann sein Informant war, würde er ihr nicht erzählen. Jedenfalls noch nicht. Erst wenn man ihn gezielt danach fragte. Schlafzimmerauge musste das noch nicht wissen.
    Diese Augen. Wirklich eindrucksvoll. Sie waren so groß, dass er sich fragte, wie sie es so schnell geschafft hatte, sie zu so einem bösen Blick zusammenzukneifen.
    »Feuerwehrleute bekämpfen Brände.« Ihre Stimme klang eiskalt. Ansprechend. Eis in einem flammenden Inferno. »Nicht Geschäftsleute mit Helferkomplex.«
    Er rieb sich das Kinn. Es schmerzte. Genau wie sein Ego. »Schlagen Sie Ihre Opfer immer zusammen? Ist das Teil Ihres Komplexes?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich schlage nur zu, wenn die Typen zu blöd sind, um zu merken, dass man ihnen hilft.«
    Ah, jetzt hatte sie schon zum zweiten Mal seine Intelligenz beleidigt. Er griff in die Gesäßtasche. Riss seine Brieftasche heraus. Das Leder klebte ein bisschen, als er sie zu öffnen versuchte, doch schließlich gab es nach, und er konnte seine Bescheinigung herausholen. » FBI , meine Liebe. Ich glaube, ich kenne mich mit bedrängenden Situationen aus.«
    Sie warf nicht mal einen Blick darauf. »Darüber lässt sich streiten.«
    Hinter ihm kicherte jemand.
    Toll. Zuhörer. Die Sanitäter hatte er völlig vergessen.
    Seine sexy Retterin – mit der kalten Schulter – wandte sich ab. »Check ihn durch, Harry«, rief sie und ging davon.
    Das war’s?
    Er ließ den Blick nach unten wandern. Er konnte nicht anders. Trotz der dicken Bekleidung konnte man ihre Hüften schwingen sehen.
    »Sie … Sie haben einen Polizeibeamten angegriffen!« Etwas Klügeres fiel ihm auf die Schnelle nicht ein. Doch sie ließ ihn einfach stehen und ging energisch auf seinen Informanten zu.
    Er wollte nicht, dass sie ging. Nicht so schnell.
    Auf der Rückseite ihrer Montur stand in großen, reflektierenden Buchstaben ihr Name: L. Spade.
    Sie zeigte ihm, ohne anzuhalten, den Stinkefinger.
    Soso … Er konnte nicht verhindern, dass ein Lächeln über sein Gesicht huschte.
    »Mann, lassen Sie’s gut sein«, sagte der Sanitäter. Wie hatte sie ihn genannt? Harvey? Harry?
    Kenton warf ihm die Sauerstoffmaske zu. Spade war seinem Informanten zu nahe. Auf keinen Fall würde sie ihn als Erste verhören.
    Der Typ gehörte ihm. Jedenfalls, sobald er aufhörte, sich die Lunge aus dem Leib zu husten.
    »He – warten Sie! Sie müssen in die Notaufnahme.
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