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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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Hauses explodierten, und riesengroße Glasscherben flogen auf die Veranda.
    Feuerwehrleute stürzten schreiend aus der Haustür. Einer trug seine Mutter auf den Armen.
    Sie bewegte sich nicht, und ihr Körper …
    Er sah auf seine Hand, die immer noch den Preis umklammert hielt.
    »Alles wird gut, Junge. Du schaffst das … « Die Stimme gehörte dem Mann, der ihn hinausgetragen hatte, ein großer Mann mit tiefroten Wangen und dunkelgrünen Augen. »Du bist in Sicherheit.«
    Aber seine Mutter nicht, und sein Vater auch nicht.
    Ein Ruf ertönte, jemand brauchte Verstärkung, und der Mann wandte sich ab.
    Seine Finger lockerten sich.
    In seiner Hand lag das Streichholz. Der rote Kopf war jetzt schwarz.
    »Muss Brandstiftung gewesen sein«, sagte ein weiterer Feuerwehrmann zu einem Mann mit einem großen Funkgerät. »So schnell, wie das Feuer sich ausgebreitet hat … vermutlich Brandbeschleuniger.«
    Er ließ das Streichholz los, und es fiel zu Boden und versank im Rasen.
    »So, Junge.« Der Notarzt war wieder da. »Jetzt bringen wir dich ins Kranken…«
    »Meine Mutter ist tot.«
    Der Mann schluckte. »Tut mir leid.«
    Er sah das Feuer an. So hell brannte es jetzt! »Mein Vater auch?« Er wusste es längst.
    »Wir haben deine Großeltern angerufen … «
    Er weinte nicht. Blinzelte nicht.
    »Wir bringen dich ins Krankenhaus.« Eine Frau tauchte an seiner Seite auf. Sie hoben die Trage hoch und schoben sie in den Krankenwagen. Die Türen schlugen zu, das Feuer war nicht mehr zu sehen.
    Aber ich wollte zuschauen , dachte er. Er presste die Lippen zusammen.
    Dann sah er auf seine Handfläche. Die schwarzen Flecken vom Streichholz waren deutlich zu sehen.
    Die Sirene heulte los.
    Er lächelte.

1
    In ein brennendes Gebäude zu laufen war vermutlich nicht die klügste Entscheidung, die er je getroffen hatte. Andererseits war es leider auch nicht seine dümmste.
    Kenton Lake schnappte nach Luft – sie schmeckte bereits nach Rauch – und hielt sich den Arm vor den Mund. Manche Jobs waren einfach zum Kotzen.
    Er rannte in die Rauchwand hinein. Verdammt.
    Seine Nasenlöcher brannten. Die Hitze versengte seine Haut, aber er hörte die Stimme, dieselbe Stimme, die ihn zu diesem Gebäude, über die Straße und in dieses Inferno gelockt hatte.
    »H… Hilfe! Verdammt, hilf mir doch einer!«
    Sein Informant. Oben. Mitten zwischen den rasenden Flammen.
    Er riss sich die Jacke herunter, hielt sie sich dicht vor den Mund und versuchte, so nahe am Boden zu bleiben, wie er konnte.
    Seine Augen brannten, und Asche und Flammen versengten seine Nasenlöcher. Wie zum Teufel hatte das geschehen können? Seine Aufgabe war es, Brandstiftung zu untersuchen, nicht in …
    Hinter ihm krachte ein Teil der Decke herunter.
    Kenton blickte funkelnd die steile Treppe hinauf. Die Chancen standen zehn zu eins, dass sie einstürzte, ehe er oben ankam.
    Zehn zu eins.
    »H… Hilfe … «
    Kraftloser.
    Er stürmte die Stufen hinauf. Eine. Zwei. Drei.
    Ja, sie brach ein, als er den Fuß auf die vierte Stufe setzte. Kenton schlug heftig auf dem Boden auf. Das zerbrochene Holz piekte ihn in Arme und Beine, und das Feuer flog ihm entgegen.
    Unerwartet fuhr schäumend ein Wasserstrahl in die Flammen.
    Jemand packte ihn, riss ihn hoch und fasste ihn fest am Arm. Als Kenton sich umdrehte, sah er sich einem Feuerwehrmann gegenüber.
    Durch den Rauch konnte er hinter der durchsichtigen Blende gerade noch zusammengekniffene Augen erkennen, ansonsten nahm er nur einen dunklen Helm und eine bräunliche Uniform wahr.
    Der Feuerwehrmann gab ihm einen Stoß, augenscheinlich wollte er ihn in Richtung der Vorderseite des Gebäudes lenken.
    Nein, verdammt noch mal!
    Um ihn herum wimmelte es jetzt von Feuerwehrleuten. Einige bahnten sich mit der Axt einen Weg, andere kontrollierten die Zimmer.
    Hörten sie denn nicht, dass da oben jemand um Hilfe schrie?
    Er versuchte, sich loszureißen. Wenn er mit einem Satz über das klaffende Loch auf die Treppe sprang, könnte er vielleicht …
    Der Feuerwehrmann hielt ihn nur umso fester und schüttelte den schwarzen Helm.
    Scheiß drauf, er würde nicht einfach ein Opfer zurück…
    Er riss sich los.
    Dann schlug ihn der Feuerwehrmann. Hart. Verdammt, der hatte gesessen!
    Kenton ging zu Boden.
    Die Arme des Feuerwehrmanns legten sich um ihn. Ein zweiter kam zu Hilfe, dann ein dritter. Gemeinsam zerrten sie ihn aus dem brennenden Haus.
    »Idiot!«, grollte der Feuerwehrmann und stülpte ihm eine Sauerstoffmaske auf das Gesicht.
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