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Dying for You - Gefangen Im Albtraum

Dying for You - Gefangen Im Albtraum

Titel: Dying for You - Gefangen Im Albtraum
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entfernt, in Chattanooga. Zwei Stunden, zwanzig Kilometer, einhundert Kilometer oder eintausend – es spielte keine Rolle. Wenn er Glück hatte, bedeutete das, er würde Lucie Evans in seinem ganzen Leben nie mehr sehen müssen.
    Tomas Castillo traf sich mit seinem Freund Präsident Emilio Ortega privat, um über Cara Bedells bevorstehenden Besuch in Ameca zu sprechen. Er und Emilio kannten sich schon länger, und Tomas hatte bei den letzten Wahlen großzügig die Kampagne seines Freundes gegen den Oppositionsführer Naldo Salazar unterstützt. Salazar war ein Mann des Volkes, der alle möglichen lächerlichen Regierungsreformen durchsetzen wollte. Tomas’ Konkurrent im Ölgeschäft, Felipe Delgado, hatte Salazar unterstützt.
    „Miss Bedell wird in drei Wochen in San Luis eintreffen“, sagte Emilio. „Ich werde für unsere amerikanische Freundin und hoffentlich auch neue Geschäftspartnerin hier im Präsidentenpalast ein Dinner ausrichten lassen.“
    „Ich habe gehört, sie soll bei Delgado und seiner Familie wohnen. Vielleicht solltest du ebenfalls eine entsprechende Einladung aussprechen. Und wenn sie den Vorschlag des Präsidenten ausschlägt, im Palast abzusteigen ...“ Tomas lächelte. „Miss Bedell ist unverheiratet, glaube ich. Ich werde ihr gern ergeben zu Diensten stehen, solange sie hier ist.“
    Emilio lachte. „Tomas, du bist ein Teufel! Hast du etwa vor, die amerikanische Señorita zu verführen? Sie hat zwar größten Respekt vor Delgado und seinen Plänen, einen Teil des Profits aus dem Ölgeschäft der Bevölkerung zugutekommen zu lassen. Aber ich wette, wenn du Miss Bedell rumkriegst, wird sie eher in dein Lied einstimmen.“
    „Davon gehe ich aus. Und ich kann ja nun mal nicht von der Hand weisen, dass ich bei der Damenwelt gut ankomme. Aber auch wenn sich Miss Bedell nicht verführen lässt, ist noch nicht alles zu spät. Es gibt verschiedenste Mittel, jemanden zu überzeugen, nicht wahr?“
    „Genug!“ Emilio hielt beschwichtigend eine Hand hoch. „Wie auch immer deine Pläne aussehen, ich will nichts davon hören.“
    „Aber natürlich, mein Freund, das verstehe ich. Je weniger du weißt, desto besser. Aber du kannst dir sicher sein, dass ich dich nicht im Stich lasse. Ich habe vor, Bedell, Inc. als Geschäftspartner für Castillo, Inc. zu gewinnen und einen lukrativen Vertrag auszuhandeln, der für alle Parteien von Vorteil sein wird. Und ich bin bereit, alles dafür zu tun, damit dieses Geschäft zustande kommt.“

3. KAPITEL
    Lucie schlief an diesem Samstagmorgen bis zehn Uhr. Nachdem sie einen Blick auf den Wecker auf ihrem Nachttisch geworfen hatte, rollte sie sich in die Mitte des Betts und auf den Bauch. Gestern hatte sie fünf Kisten mit persönlichen Gegenständen aus ihrem Büro in ihren Wagen geschleppt und später aus dem Wagen in ihre Wohnung. Danach hatte sie sich auf ihre alte, gemütliche Couch mit dem cremefarbenen, fleckenresistenten Bezug fallen lassen und eine volle Stunde einfach nur dagesessen. Dabei hatte sie aus dem Fenster geschaut, Richtung Südwesten, und zugesehen, wie die Sonne immer tiefer sank. Je mehr sie sich bemüht hatte, nicht darüber nachzudenken, was sie getan hatte, desto mehr hatte sie sich natürlich damit beschäftigt. Sie hatte tatsächlich bei der Dundee Private Security and Investigation Agency gekündigt. Den Rest des Abends hatte sie wie in Trance verbracht: sich zum Abendessen einen Salat gemacht, lange in der Badewanne gelegen, sich die Zähne geputzt, die Spätnachrichten geschaut und war dann ins Bett gegangen. Nur leider war sie alle zwei Stunden aufgewacht. Insgesamt hatte sie wohl nicht länger als viereinhalb Stunden geschlafen. Manchen Leuten mochte das reichen, Lucie jedoch nicht. Sie brauchte ihre acht Stunden Nachtruhe.
    Stöhnend dachte sie daran, dass ihr nach dem Aufstehen der erste Tag der Arbeitslosigkeit bevorstand. Sie streckte die Arme aus, ballte die Hände zu Fäusten und hieb auf ihre zwei Daunenkissen ein. Nachdem sie sich zur Genüge an den alten Kissen ihrer Großmutter ausgelassen hatte, legte sie sich eines davon aufs Gesicht und gab einen lauten Schrei von sich. So ein Kissen war ein hervorragender Schalldämpfer. Dann warf sie das Kissen zur Seite, atmete tief durch und stand auf. Sie stand barfuß auf dem Holzfußboden und ließ die Schultern kreisen.
    Jetzt fühlte sie sich besser. Der Mini-Wutanfall hatte sich gelohnt. Wenn sie versuchte, ihre Gefühle zu unterdrücken, anstatt sie rauszulassen,
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