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Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)

Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)

Titel: Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)
Autoren: Kiara Grey
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Die schon erwähnte eiserne Jungfrau war eigentlich kein Folter-, sondern ein Tötungsinstrument. Ganz überwiegend hätten diese schrecklichen Dinge,
    so erklärte die Führerin abschließend, Anwendung gefunden, wenn Ketzer oder Hexenmeister oder Hexen zu Geständnissen gebracht werden sollten. Man brauchte nur genügend lange und ausreichend häufig zu foltern, um jeden, wirklich fast jeden zu Aussagen zu veranlassen, die ihn schwerstens belasteten und ihm in fast allen Fällen dem Tod auf dem Scheiterhaufen brachten. Vor dem eigentlichen Ketzer- oder Hexenprozess wurden die Delinquenten für die peinliche Befragung immer nackt ausgezogen und an das jeweilige Folterinstrument gebunden und anfänglich ermahnt,
    freiwillig die Wahrheit zu sagen, damit sie sich die schrecklichen Schmerzen ersparten und durch tätige Reue die eigene Seele retteten. Bei dieser Prozedur waren mindestens immer drei Männer anwesend: ein Gerichtsschreiber, ein Pfaffe und ein Folterknecht. Oft sei es vorgekommen, dass der Folterknecht oder auch alle drei Männer bei der peinlichen Untersuchung der nackten Frau nach so genannten Teufelszeichen - Muttermalen, Warzen oder Haarwuchs dort, wo Frauen
    normalerweise keine Haare haben - ihren abseitigen Neigungen hätten frönen können. Warzen zum Beispiel wurden mit spitzen Nadeln eingestochen. Wenn kein Blut floss oder nur sehr wenig, wurde das als Beweis ihrer Teufelsbuhlschaft vom Schreiber im Protokoll notiert. Man schätze, dass etwa 1 Million Frauen im 15. bis 18. Jahrhundert als so genannte Hexen in katholischen und protestantischen Ländern verbrannt worden seien. Torquemada, der berüchtigte Großinquisitor, habe in seiner vierzehnjährigen Amtszeit in Spanien 16 000 Menschen, zumeist Mauren und Juden,
    als Ketzer verbrennen lassen, weitere 100 000 seien auf die Galeeren gekommen oder lebenslang eingekerkert worden. Von ihm sei überliefert, dass er sich mit Bußübungen penibel auf jeden Ketzerprozess eingestimmt habe: Er geißelte sich selbst, bis das Blut spritzte, aß nie Fleisch, fastete und lebte völlig enthaltsam. Offensichtlich sei er Masochist und Sadist zugleich gewesen.
    Die beiden Bretonen lauschten bei den ersten Malen ganz aufmerksam, denn was sie da zu hören kriegten, jagte ihnen eine Gänsehaut über den Rücken, zumal ihnen die beschriebenen Geräte aus ihrer sitzenden Position, dicht vor ihren Augen, größer und gefährlicher erschienen als den übrigen Zuhörern, von denen einige schon umhergingen und sich nur das ansahen, was sie gerade - unabhängig vom Redefluss der Führerin - interessierte. Einige derjenigen, deren Erklärung in ihrer
    Landessprache schon vorüber war, waren schon wieder nach draußen gegangen, um im Sonnenschein des Innenhofs oder auf einer schattigen Bank ein Getränk zu sich zu nehmen oder ein kleines belegtes Baguette zu essen.
    Am Abend des ersten Tages ging Michèle, die den Nachmittag in ihrem Büro rechts vom Burgeingang verbracht und Handwerkerrechnungen kontrolliert hatte, in die Folterkammer, um sich ihre beiden neuen Angestellten in ihrer "Arbeitsumgebung" anzusehen. Was sie sah, stellte sie sehr zufrieden, denn nun wirkte die Kammer mit den beiden, die da bewegungsunfähig an die Wand gelehnt saßen, noch viel echter als vorher. Als die letzten Besucher draußen waren, unterhielt sie sich mit ihnen und fragte nach deren Wohlbefinden. "Danke, Madame, könnte schlimmer sein",
    scherzte der eine. Sie fragte höflich nach der Art ihrer Anreise, erfuhr, dass sie mit der "Ente" von Rennes gekommen waren, gab ihnen eine Empfehlung für eine preiswerte Herberge unten im Dorf und erinnerte sie daran, morgen früh um 10 Uhr wieder an der Burg zu sein. Sie werde gleich ihrem Sekretär Bescheid sagen, damit er sie los schließen solle. Damit verabschiedete sie sich und ging hinaus.
     
     
    4. Kapitel
     
    In den nächsten Tagen spielte sich das neue Zweierteam recht leidlich auf seine Arbeitsbedingungen ein, und alle vom Burgpersonal fanden, dass die beiden bretonischen "Gefangenen" eine nützliche Bereicherung der Burg waren. Sie klagten nicht, sie jammerten nicht und ertrugen mit stoischem Gleichmut, obwohl noch jung an Jahren, das Gekicher und Geläster der Jugendlichen unter den Besuchern, während die älteren sich eher Gedanken machten, ob die beiden nicht Hämorrhoiden
    beim Sitzen auf dem kalten Steinfußboden bekommen würden. Am vierten Tag baten sie von sich aus erfolgreich darum, ob sie je eine kleine, quadratische Bastmatte, die
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