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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft
Autoren: Christine Feehan
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würde?«,
erwiderte Corinne. Ihr Blick wanderte zu Dayan, und sie schaute hastig weg,
als ihre Augen einander begegneten.
    Die Wirkung, die ihr Blick auf ihn hatte, war erschütternd.
Seine Finger hätten beinahe den Rhythmus verloren, sein Magen krampfte sich
zusammen, und sein Atem blieb ihm in der Kehle stecken.
    »Ist er wirklich so berühmt?«, fragte Lisa und grinste
ihre Begleiterin an.
    »Er ist weltberühmt, du Ignorantin«, antwortete
Corinne lachend. »Seine Band steht bei keinem Plattenlabel unter Vertrag.
Manche Leute versuchen, bei ihren Konzerten Mitschnitte zu machen. Die Bänder
sind ein Vermögen wert.«
    »Du hast eine alte Platte und mehrere Bänder, stimmt’s?«,
wollte Lisa wissen.
    Corinnes Wangen röteten sich vor Verlegenheit. »Psst!
Um Himmels willen, Lisa, diese Bänder sind Raubkopien! Was ist, wenn jemand
dich hört?« Ihre Stimme klang schuldbewusst. »Die Band spielt hauptsächlich in
kleinen Lokalen, wie altmodische Troubadoure. So sind sie wahrscheinlich zu
ihrem Namen gekommen.«
    Lisa stützte ihr Kinn auf eine Hand. »Er schaut in
unsere Richtung. Ehrlich, Rina, ich glaube, wir sind ihm aufgefallen.«
    »Er ist umwerfend. Ich hatte ja keine Ahnung!« Corinne
war nie der Typ gewesen, der für Männer schwärmte, nur weil sie im Rampenlicht
standen, ob es nun Schauspieler, Musiker oder Sportler waren. Es war nicht ihre
Art, dafür war sie zu nüchtern. Aber Dayan ähnelte der Statue eines
griechischen Gottes. Er war groß und schlank und vermittelte den Eindruck von
Stärke und Macht, obwohl er alles andere als ein Muskelpaket war. Sein Haar
war lang, aber sehr gepflegt. Es schimmerte tiefschwarz wie ein Rabenflügel
und wurde im Nacken mit einem Lederband zusammengehalten. Doch es war sein
Gesicht, das Corinnes Aufmerksamkeit erregte und fesselte. Es wirkte wie aus
Marmor gemeißelt und zeigte die Züge eines Mannes, der großer Sinnlichkeit,
aber auch großer Grausamkeit fällig zu sein schien. Wenn sie ihn ansah,
empfand sie unwillkürlich einen unbestimmten Eindruck von Gefahr.
    Sein Mund war schön, ebenso seine Kinnpartie mit dem
leichten Bartschatten - das hatte ihr bei Männern schon immer gefallen -, aber
es waren seine Augen, die sie faszinierten. Sie machte den Fehler, ihn direkt
anzuschauen. Seine Augen waren schön, geschnitten wie die einer Katze, dunkel
und rätselhaft, ausdruckslos und doch voller Geheimnisse. Corinne fühlte sich
geradezu magisch angezogen von diesem Ausdruck in seinen Augen und war wie
gebannt davon, für immer und ewig. Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden,
sie war wie verzaubert. Der Ausdruck fiel ihr unwillkürlich ein. Sie war
wirklich wie verzaubert von ihm. Sein Kopf beugte sich über seine Gitarre, doch
seine Augen schienen unverwandt auf ihr zu ruhen. Lisa, die mit ihrer
auffallenden Schönheit häufig Aufsehen erregte, war es gewöhnt, angestarrt zu
werden, und machte sich nichts daraus, doch Corinne bekam kaum Luft, weil er
sie anschaute.
    Ihre Finger ballten sich zu einer straffen Faust, und
ihre langen Fingernägel bohrten sich tief in ihre Handfläche. Ihr Herz machte
einen Satz, und ihr Atem schien ihr direkt aus den Lungen gestohlen worden zu
sein. »Noch nie habe ich jemanden so gut spielen hören.« Ihr Mund war so
trocken, dass sie die Worte kaum über die Lippen brachte.
    »Von mir aus könnte er gern an meinem Bett sitzen und
mir jeden Abend Schlaflieder vorspielen«, meinte Lisa.
    Röte kroch an Corinnes Hals hoch und stieg ihr ins
Gesicht bei der Vorstellung, diesen Mann in ihrem Schlafzimmer zu haben. Dass er
bei dieser Gelegenheit Gitarre spielte, schwebte ihr dabei nicht unbedingt
vor. Das Bild, das ihr plötzlich vor Augen stand, schockierte sie. Nie hatte
sie sich so etwas bei einem Mann vorgestellt, nicht einmal bei John. Es kam ihr
nicht nur ausgesprochen unloyal, sondern vor allem völlig untypisch für sie
vor. Auf einmal bekam sie Angst. Am liebsten wäre sie weggelaufen wie ein Kind,
um sich vor seinen faszinierenden Augen und der seltsamen Wirkung, die er auf
sie zu haben schien, zu verstecken. Er machte ihr tatsächlich Angst. Vielleicht
lag es an seiner Musik, die ebenso eindringlich, so fordernd war wie seine Augen.
    »Corinne!«, sagte Lisa scharf und brach den Zauber.
»Alles in Ordnung mit dir? Brauchst du dein Medikament? Du hast es doch mitgenommen,
oder?« Sie griff bereits nach Corinnes Tasche und stöberte hektisch darin
herum. Furcht schwang in ihrer Stimme mit.
    »Mir geht’s gut, Lisa«,
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