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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel
Autoren: Diane Duane
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sagte Picard, nun nicht mehr imstande, sich ein Lächeln zu verbeißen.
    »Sie sind weg, Captain«, sagte Geordi. »Wieder genau dort, woher sie kamen! Und ihr eigener Hyperstring-Rückstand hat es uns ermöglicht... genauso, wie wir den unseren benutzt haben, um in unser Universum zurückzukehren. Aber wir haben es noch nicht ganz geschafft.« Trotz des Triumphs klang seine Stimme plötzlich überraschend dringlich. »Hwiii nimmt gerade eine weitere Umstellung der hiesigen Stringstruktur vor – also der unsrigen. Sobald er bereit ist, müssen wir...«
    »Jetzt!« pfiff Hwiii im Hintergrund. »Wir müssen sofort mit Warp neun von hier weg, Captain, damit unsere inhärente Hyperstring-Verbindung sich so stark verändert, daß sie uns nicht noch einmal folgen können.«
    »Warp neun«, sagte Picard. »Sofort, Mr. Redpath.«
    Das Schiff machte einen Satz vorwärts; Picard betrachtete mit großer Zufriedenheit den Bildschirm vor ihm, auf dem wieder Sterne auszumachen waren. »Für wie lange, Mr. LaForge?«
    »Nach etwa einer Stunde wird es ihnen nicht mehr möglich sein, uns erneut zu umschließen, ohne vorher gewaltige Nachjustierungen ihrer Geräte vorzunehmen, Captain... und das wird ihnen dann nicht mehr möglich sein, weil wir uns schon weit entfernt von ihnen befinden, auf einem Kurs, den sie nicht vorhersagen können.«
    »Sehr gut, Mr. LaForge. Mr. Redpath«, sagte Picard zu dem Fähnrich, »spielen Sie ein wenig herum. Sorgen Sie dafür, daß ›sie‹ auf keinen Fall unseren Kurs vorhersagen können.«
    »Jawohl, Sir!«
    Picard erhob sich, zog seine Uniformjacke glatt und lächelte. »Ich bin in meinem Quartier. Wir beide«, sagte er zu Troi, »müssen natürlich Berichte für Starfleet verfassen, und zur... Erbauung für die anderen Offiziere, falls das der richtige Ausdruck ist. Doch ich möchte, daß Mr. LaForge die Krankenstation aufsucht, bevor er seinen Bericht verfaßt... er hat einen ziemlich harten Tag gehabt.«
    »Ich kümmere mich darum, Captain«, sagte Troi.
    »Sehr gut. Des weiteren möchte ich, daß die Abteilungsleiter heute abend zu einer Einsatzbesprechung zusammenkommen, sobald die Dinge sich etwas beruhigt und wir uns etwas erholt haben. Sonst noch etwas?«
    Er schaute sich auf der Brücke um. Die Leute betrachteten ihn zufrieden, und Riker sagte: »Willkommen daheim, Captain.«

    Picard nickte und ging hinaus.

    Als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, blieb er einen Augenblick lang einfach in seinem Quartier stehen und schaute sich um. Auf der einen Seite stand die verdeckte Leinwand. Er ging hinüber und zog das Tuch fort. Der Wald von Luberon sah ihn an, die einzelnen Strahlen des einfallenden Sonnenlichts, die winzigen hellen Lichtflecken. Aber seltsam, dachte er, wie auffallend die Schatten in dieser Landschaft wirkten, die dunklen Stellen unter den Bäumen.
    Er wandte sich ab und ging zum Bücherregal. Alles an Ort und Stelle, alles, wie es sein sollte – obwohl sich das vor nicht allzu langer Zeit als trügerisch erwiesen hatte. Er griff nach dem Band mit Shakespeares gesammelten Werken, hielt ihn kurz in den Händen und schlug ihn dann auf.
    Er öffnete sich an der üblichen Stelle. Picard schaute auf den Text. Dort fand er Portia, wo sie sein sollte, mit all ihrer Barmherzigkeit; und den sanften Regen vom Himmel, und ein paar Zeilen weiter Nerissas Scherz über den Ring, und die neckenden Ehefrauen, und die Liebe am Ende.
    Er schlug das Buch zu und betrachtete wieder das Bild. Der kleine Lichtfleck flatterte dort zwischen den Bäumen, vor den Schatten. Es bedurfte der Dunkelheit, um dieses winzige bißchen Leben so hell wirken zu lassen: Sonst hätte man es nicht bemerkt.
    Picard lächelte schwach, während er allein im Halbdunkel stand, und ging dann schnell zu seinem Schreibtisch, um mit dem Bericht anzufangen.

16

    I m Bereitschaftsraum überflog Picard seine Aufzeichnungen, um festzustellen, ob er etwas vergessen hatte. Ihn überraschte, wie schnell er alles hatte niederschreiben können, was ihm zugestoßen war – zumindest alles, was die anderen erfahren sollten. Dennoch wollte er sich vergewissern, daß er nichts übersehen hatte, was sich später vielleicht als wichtig erweisen würde.
    Der Türsummer wurde betätigt; er schaute auf. »Herein.«
    Die Tür öffnete sich, und Mr. Barclay kam herein und sah sich leicht nervös um. »Captain, ich sollte Sie aufsuchen?«
    »Ja, Mr. Barclay. Setzen Sie sich.«
    Barclay tat wie geheißen, und sein Gesicht verriet jetzt
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