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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel
Autoren: Diane Duane
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am Tisch nickten die Anwesenden. »Aber ich habe so ein Gefühl«, sagte Dr. Crusher dann, »daß Starfleet Informationen über diesen Zwischenfall nicht für die allgemeine Öffentlichkeit freigeben wird. Psychologisch wäre das eine Art... Zeitbombe.«
    »Da haben Sie völlig recht«, sagte Picard. »Und wir sollten die Besatzung bei der Kommunikation mit der Heimat vorerst zum Schweigen verpflichten; es ist mehr als wahrscheinlich, daß Starfleet diesen Zwischenfall zur Geheimsache erklären wird. Ich kann mir vorstellen, Starfleet Command wird nicht besonders versessen darauf sein, daß zum Beispiel die Romulaner diese Technik in die Hände bekommen.«
    »Vor allem«, sagte Data, »da man dieses Gerät, wenn auch mit umfangreichen Modifikationen, die auf anderen Arbeiten Commander Hwiiis über Hyperstrings basieren, so umbauen kann, daß man damit gezielt nach anderen alternativen Universen suchen kann. Stellen Sie sich zum Beispiel ein Universum vor, in dem weder die Föderation noch das Klingonische Imperium existieren, sondern die Romulaner dominant geworden sind. Bedenken Sie, was die Romulaner unseres Universums von einem solchen Ort mit zurückbringen können, würde ihnen ein Besuch dort gelingen.«
    Sie dachten darüber nach, und am Tisch wurden besorgte Blicke gewechselt. »Zum Glück«, sagte Picard, »ist das im Augenblick nicht unser Problem. Das überlassen wir Starfleet. Wir werden morgen vollständige Berichte aller Abteilungen abschicken. Ich erwarte, sie bis achtzehn Uhr auf meinem Schreibtisch zu haben. Gibt es sonst noch etwas?«
    »Nur eins noch«, sagte Dr. Crusher. »Das Streßniveau auf diesem Schiff war in den letzten Tagen ungewöhnlich hoch. Dagegen muß etwas getan werden.«
    Hwiii schaute sie interessiert an. »In welcher Form?« fragte Picard.
    Sie schob ihm einen Minicomputer hinüber. »Dieser Anschlag sollte auf allen privaten Terminals erscheinen.«
    Er warf einen Blick auf den Monitor:

    CMDR. W. RIKER UND LT. WORF
LADEN SIE EIN ZU EINEM
ABEND IN DER OPER

    ZWANZIG UHR
GESELLSCHAFTSKLEIDUNG IST
NICHT VORGESCHRIEBEN

    HOLODECK ZWEI

    Picard schob das Gerät zurück zu ihr. »Medizin nimmt manchmal seltsame Formen an«, sagte er. »Machen Sie es so.«
    Als er durch die Tür des Holodecks trat, schlugen der Lärm und das Gelächter des Publikums und des sich gerade einstimmenden Orchesters auf ihn ein. Ein großer, mit Goldbronze überzogener Gang, über dem zahlreiche Kronleuchter funkelten, erstreckte sich in beide Richtungen. In der gegenüberliegenden Wand befanden sich mit rotem Samt bezogene Türen, die Eingänge zu den Logen. Picard begab sich zur Loge zwölf; ein livrierter Lakai mit einer gepuderten Perücke stand davor, verbeugte sich und öffnete ihm die Tür.
    Das Halbdunkel, das in der Loge herrschte, verhinderte, daß er genau ausmachen konnte, was draußen vor sich ging, doch die großen Kronleuchter außerhalb der Loge wurden bereits ausgeschaltet. Picard bahnte sich vorsichtig den Weg durch die besetzten Ränge. Das Publikum, das aus einer anderen Zeit und von einem anderen Ort stammte, hatte bereits vereinzelte Prügeleien angefangen, obwohl die Vorstellung noch gar nicht angefangen hatte.
    Picard nahm auf einem samtbezogenen Stuhl im Rokokostil aus der Zeit Ludwigs XV. Platz und schaute sich um. Links von ihm saßen Worf und Riker.
    »Ich bekam die Krawatte nicht richtig hin«, sagte Worf stirnrunzelnd zu Riker. »Das ist wirklich ein sehr seltsames Zeremonienband.«
    »Warten Sie, ich helfe Ihnen«, sagte Riker, beugte sich zu ihm hinüber und machte sich an der Krawatte zu schaffen. »Was haben Sie da, den gordischen Knoten? Man braucht ja einen Phaser, um das Ding zu lösen.«
    »Ich konnte einfach nicht damit aufhören, es zu binden. Es schien zu wollen, daß ich immer weitermachte.«
    Der Lärm – sowohl der des Orchesters als auch der des Publikums – wurde immer lauter. »Ist das eine private Prügelei«, sagte Picard über seine Schulter, »oder kann jeder mitmischen?«
    »Die Pariser Oper«, sagte Worf zu ihm, als die Ouvertüre angestimmt wurde, »Juni 1896. Offensichtlich kam es damals zu einem Wiederaufleben der Ressentiments gegen die Freimaurer.«
    »O je«, sagte Picard. »Der arme Mozart.«
    Die Ouvertüre war beendet. Die Oper begann, und Geordi lief in der Uniform, die er auf dem anderen Schiff getragen hatte, über die Bühne und bewegte die Lippen nach der Stimme des Tenors, der den Tamino sang, den Held der Oper. Sein Text lief auf etwas
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