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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel
Autoren: M Rucket
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Hause zurückgekehrt, jedoch nicht ohne uns noch einmal zu danken und seine Erleichterung zum Ausdruck zu bringen, dass er seine Tochter jetzt wieder in Sicherheit wüsste, was ihm mehrbedeutete als alles andere. Wir versprachen, dass wir auf jeden Fall in Kontakt blieben - auch gerne über das rein dienstliche hinaus, was Newman sichtbar erfreute.
    An unserem letzten Tag in der Klinik hatten wir uns dann alle in Ramirez Zimmer getroffen: seine Frau Ruth, seine beiden Kinder Samantha und Michael, meine Sarah, Chapler, der Chief und Elora. Wir hatten eine richtige kleine Party veranstaltet, was uns allen sichtlich gut tat und die letzten Anspannungen der vergangenen Wochen schnell vergessen ließ. Ich glaube, dass man selten so ausgelassen in diesem Krankenhaus gefeiert hatte - jedenfalls nach Aussage der Schwestern. Wir jedenfalls hatten diese kurze, fröhliche und unbeschwerte Zeit einfach genossen.
    Ich atmete tief durch. Plötzlich rutschte meine Hand vom Schenkel ab und landete etwas unsanft auf dem Griff des Koffers, der neben mir stand. Ich musste doch tatsächlich ein wenig eingedöst sein. Herzhaft gähnte und streckte ich mich.
    Ja, es war soweit, dachte ich mit einem zufriedenen Blick auf die Koffer und Taschen, die noch etwas abseits standen. Wir fuhren in Urlaub. In ein paar Minuten würden wir hinaus in die warme Frühlingssonne treten, unser Gepäck in ein Taxi laden und davon fahren. Sarah hatte sich ein Ziel ausgesucht und alles organisiert, so wie sie es mir angedroht hatte. Aber bis jetzt wusste ich noch immer nicht, wohin es eigentlich gehen würde. Dementsprechend schwierig war für mich auch das Packen gewesen. Aber Sarah hatte sich einfach nichts entlocken lassen. Außer einem vielversprechenden, süßen Lächeln hatte ich nichts als Antwort bekommen. Aber im Grunde genommen war das ja auch nicht so wichtig. Ich würde mit ihr zusammen sein, irgendwo - nur das allein war es, was zählte. Wir würden diese ganze beschwerliche Zeit, die wir erlebt hatten und diesen schwachen Nebel der Erinnerungen an diesen Fall einfach hinter uns lassen und all die schöne Dinge nachholen, die wir so sehr vernachlässigt hatten!
    Plötzlich spürte ich einen leisen Atemzug und weiche Lippen, die sich vorsichtig meiner Wange nährten. Ich wand mich langsam um und sah Sarah ins Gesicht. Sie trug ein luftiges, weißes Sommerkleid, das mit kleinen Blumen bestickt war. Ihre grazilen Füße steckten in Sandalen mit ganz schmalen Riemen, die sich behutsam um ihre schönen Fesseln legten. Dieser Anblick raubte mir förmlich den Verstand und atemlos erkannte ich, was ich in all der zurückliegenden Zeit so vermisst hatte! Sarah lächelte mich liebevoll an wobei ihre Augen wie kleine Smaragde strahlten und funkelten.
    “Na, meine kleine Prinzessin? Bereit für zwei Wochen Strand und Meer?” sagte ich in der Hoffnung, dass ich richtig getippt hatte, was das bevorstehende Urlaubsziel anging.
    “Hm,” meinte sie nachdenklich und verdrehte die Augen,” Strand und Meer sind ja schon ganz nett, aber so richtig schön wird´s erst, wenn du bei mir bist. Und ich werde Sie bestimmt nicht von meiner Seite weichen lassen, Detective. Nicht am Tag und noch viel weniger in der Nacht, das können Sie mir glauben.”
    War es ihr unschuldiger Blick, oder war es das süße Lächeln ihrer zarten, geschwungenen Lippen? - Ich weiß es nicht. Aber ich schmolz innerlich nur noch dahin! “Das will ich doch hoffen.” erwiderte ich mit klopfendem Herzen und küsste sie behutsam.
    Da hörte ich, wie ein Auto langsam vor unserem Haus bremste. Im gleichen Augenblick ertönte auch gleich ein zaghaftes Hupen. Sachte löste sich Sarah aus meiner Umarmung, band sich noch ein zum Kleid passendes Tuch um ihr Haar und öffnete die Tür. “Wir kommen! Wir kommen!” rief sie überschwänglich und winkte dem Taxifahrer, offensichtlich einem Inder mit einem riesigen Turban, der seinerseits freundlich lächelte und ihr Winken erwiderte.
    Ich griff nach den ersten Koffern und trat durch die Tür nach draußen. Die Vögel zwitscherten, die Luft duftete zart nach den ersten Blumen des Jahres. Ein angenehmer, frischer Luftzug streifte uns.
    Ja! Jetzt konnte der Urlaub beginnen! Mit festem Schritt stieg ich die beiden Stufen hinab und hob die Koffer in den Kofferraum. Sarah verstaute noch eine Tasche neben den großen Gepäckstücken, wobei sie ganz nahe bei mir stand. Sachte drang dieser ganz besondere Duft in meine Nase, den ich so an ihr mochte. Es war ein
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