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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel
Autoren: M Rucket
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Augenblick erfüllte. Abgesehen davon, dass es bis auf ganz wenige Personen kaum jemand verstehen würde: dass ich mich erleichtert und befreit fühlte.
    Nur langsam nahm ich die Realität um mich herum wieder wahr. Ich schlurfte über den Parkplatz auf Ramirez zu, der immer noch auf dem Boden saß. Im Vorbeigehen warf ich nur einen einzigen, kurzen Blick auf Karl Gumbler. Mehr war er mir in diesem Augenblick einfach nicht wert.
    Während die Sirenen immer näher kamen und schon alle anderen Geräusche rundherum übertönten, kniete ich neben meinem Freund und klopfte ihm vorsichtig auf die Schulter.
    “Hey. Na, alles klar?” fragte ich besorgt.
    “Mann, du siehst echt scheiße aus, weißt du das? In welchem Kohlenkeller bist du denn herumgeklettert?”
    Ich versuchte zu lächeln. Das war typisch Ramirez!
    “Das erzähle ich dir später.” In diesem Moment stürmte schon Seargent Matthew auf den Parkplatz, dem ich die Koordination für unsere Kollegen bei der Durchsuchung der oberen Stockwerke des Gebäudes übertragen hatte. Auch ihm stand der Schrecken deutlich ins Gesicht geschrieben.
    “Alles in Ordnung? Die Krankenwagen sollten jeden Augenblick hier sein, Detective Crocket.” rief er schon von weitem.
    “Ja, bei uns ist soweit alles in Ordnung. Sichern Sie das Gelände gegen Schaulustige ab und sorgen Sie bitte dafür, dass die Einsatzfahrzeuge ungehindert durchkommen.”
    “Verstanden. Alex Willson, der Mann, den Sie im Keller gefunden haben, ist übrigens wieder bei Bewusstsein. Scheint sich nur eine Gehirnerschütterung eingefangen zu haben.” Damit machte Matthew schon wieder kehrt und gab den nachkommenden Kollegen entsprechende Anweisungen, die sich daraufhin sofort vor dem Eingang zum Parkplatz postierten.
    ” Was ist hier passiert, Ricardo?” fragte ich.
    Er machte nur eine lässige Handbewegung und zuckte mit den Schultern. “Was soll schon passiert sein? Gumbler kam raus, sah sich um - und sofort zielte er auf mich. Ich war ihm wohl nicht gerade sympathisch. Also forderte ich ihn auf, die Waffe fallen zu lassen, bla, bla, bla - das ganze Programm, du kennst das ja - als dieser irre Kerl auch schon auf mich schießt! Ich muss zugeben, dass ich ihm das gar nicht zugetraut hätte. Auf einen Polizisten zu ballern - da braucht man schon Schneid!”
    “Oder aber einfach nur eine ordentliche Portion Wahnsinn und Todessehnsucht in der weichen Birne.” entgegnete ich und musste trotz der Situation lächeln.
    “Oder so, stimmt. Aber Gumbler war entweder ein verdammt schlechter Schütze oder du musst ihm da unten im Keller schon mächtig zugesetzt haben. Jedenfalls war er kaum in der Lage, die Waffe gerade zu halten. Und so gab es halt bei mir nur einen Streifschuss.”
    Ich sah mir sein Bein, auf das er zeigte, genauer an. Es sah furchtbar aus! Die Kugel hatte ihn in so einem unglücklichen Winkel getroffen, dass sie seinen Schenkel an der Seite durchschlagen und die Haut mitsamt dem Fleisch zerrissen hatte. Aus dem Krater, der fast die Größe meiner Handinnenfläche hatte, floss nicht gerade wenig Blut. Mir wurde plötzlich flau im Magen.
    Diese Kugel stammte aus meiner Waffe!
    Stirnrunzelnd sah ich ihm ins Gesicht. “Streifschuss, ja?”
    “Na klar, was denn sonst?” erwiderte mein Freund verblüfft. “Aber bitte tu mir den Gefallen, und lass mich ein wenig jammern, wenn bei den Sanitätern eine hübsche Frau dabei ist. Dann aber bemerkte er meinen Gesichtsausdruck, und ich konnte deutlich sehen, dass er blass wurde. Schließlich folgte er meinem Blick und sah die klaffende Wunde.
    “Ha, na sowas. Das hab ich ja gar nicht mitgekriegt!” Doch ich sah deutlich, wie ihm plötzlich der Schweiß auf der Stirn ausbrach. Ich konnte ihn gerade noch halten, als ihn ein Schwindelanfall ins Wanken brachte und setzte mich hinter ihn um ihn zu stützen. “Halb so wild, Rico! Wir basteln dich wieder zusammen!” Ramirez nickte langsam. Ich drückte seine Hand und spürte seine Kraft.
    Jetzt erreichten hinter uns die Polizei- und Krankenwagen das Gelände.
    “Ich hab den Killer nicht gesehen.” sagte Ramirez plötzlich zu mir. “Ein roter Pick-Up, und ich hab ihn einfach nicht gesehen. Komisch, was? Der muss schon eine ganze Zeit dagestanden haben - und ich habe ihn einfach nicht bemerkt!
    Und als ich Gumblers Schuss auswich, hörte ich den Schuss.” Jetzt sah er mir fest in die Augen. “Er hat ihn erledigt, nicht wahr?”
    Ich nickte ernst. “Ja,” sagte ich laut und bestimmt, während die
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