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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
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als verfügte er nicht mehr über die Kraft, die
Worte deutlich hervorzubringen. »Ich sehne mich danach, wieder Liebe für meine
Schwester und meine Familie zu empfinden. Im Augenblick bleibt mir nur die
Erinnerung an Gefühle, die einst ein Teil von mir waren. Jedenfalls«, fuhr
Darius mit geschlossenen Augen fort, »werde ich warten, bis es wirklich keine
Hoffnung mehr für mich gibt. Dann begreift Dayan vielleicht, dass auch er die
Hoffnung nicht aufgeben darf, solange es ihm möglich ist. Bereits jetzt ist er
seines Lebens überdrüssig und hat oft davon gesprochen, die ewige Ruhe zu
suchen. Außerdem wird er sich dir nicht leicht unterordnen.«
    »Das liegt sicher an meiner
charmanten Persönlichkeit«, stimmte Julian ihm zu.
    »Dayan verfügt über einen sehr
ruhigen, gütigen Charakter. Er ist nicht dunkel wie ich oder Savon. Dayan
wählt immer instinktiv den richtigen Weg. Doch die Finsternis breitet sich auch
in ihm aus und verursacht ihm großen Kummer. Tief in ihm lauert ein
gefährliches Raubtier, das in seinem Fall noch eine viel größere Bedrohung darstellt,
weil es im krassen Gegensatz zu seinem Charakter steht. Dayan ringt damit,
diese Seite seiner Natur zu verstehen, während wir sie einfach akzeptieren
können.« Ganz bewusst gab Darius dem Gefährten seiner Schwester Informationen
über seine Familie weiter.
    Seine Stimme klang jetzt so
leise, dass Julian nicht wusste, ob er die Worte wirklich noch aussprach oder
bereits die telepathische Verbindung gesucht hatte. »Du bist erschöpft, Darius.
Schlaf jetzt. Wir können alles besprechen, wenn du wieder gesund bist.« Julians
Stimme hatte nun einen samtigen, hypnotischen Klang angenommen. Beruhigend.
Friedlich. Heilsam. Der telepathische Befehl war kaum zu erkennen, was seine
Wirkung jedoch nicht abschwächte.
    Darius lächelte flüchtig. Er
durchschaute Julians Absicht. Selbst in seinem geschwächten Zustand hätte er
normalerweise versucht, dem Befehl zu widerstehen, doch Desaris Gefährte würde
seinen Willen ohnehin durchsetzen. Er würde allein auf die Jagd nach dem
Vampir gehen, und es hatte keinen Sinn, sich mit ihm zu streiten. Außerdem
hätte es Darius zu viel Kraft gekostet. Er beabsichtigte, lange Zeit zu
schlafen. »Ich werde jetzt ruhen, Julian, aber ich weiß sehr gut, dass ich dir
mein Leben verdanke. Gib dir keine Mühe, diese Tatsache herunterzuspielen.«
    »Nun, vielleicht wirst du mich
dafür eines Tages verfluchen.« Julian stand auf und beobachtete, wie Darius
die Atmung einstellte und sein Herz aufhörte zu schlagen. Dann schloss er mit
einer Handbewegung die Erde über Desaris Bruder, die seine schrecklichen Wunden
heilen würde. Er belegte den Ruheplatz mit einem starken Schutzzauber, damit
Darius nicht gestört wurde. Danach stand Julian noch einige Zeit da und genoss
die unerwartete Wärme, die ihn durchströmte, weil er jetzt Teil einer Familie
war.
    Sobald er endlich seinen
Erzfeind gefunden und besiegt hatte und alle in Sicherheit wusste, würde er
seinen Zwillingsbruder aufsuchen. Er sehnte sich danach, Aidan wiederzusehen,
dessen Gefährtin kennen zu lernen und ihnen
    Desari vorzustellen. Obwohl er
sich davor fürchtete, die Wahrheit einzugestehen - dass er seit seiner Kindheit
das Zeichen eines Vampirs in sich trug -, wollte er doch sein neues Leben nicht
mehr missen. Er sehnte sich danach, endlich wieder Teil einer Familie zu sein.
    »Aber du bist bereits Teil einer
Familie«, erinnerte ihn Desari, während sie auf ihn zuging und von hinten die
Arme um seine Taille schlang. Sie war einfach aus dem Nichts aufgetaucht, und
ihre Wärme und Güte erfüllten ihn.
    Sie war da. Seine Geliebte, die
er so nötig brauchte wie die Luft zum Atmen. Sie erfüllte den Teil seiner Seele,
auf den es ankam, in dem die Liebe lebendig war. Ohne wirklich darüber
nachzudenken, sandte Julian ein kurzes Dankgebet zum Himmel, weil ihm
unverdient ein so kostbarer Schatz zuteil geworden war.
    Julian liebte ihren Duft, der
ihn mit jedem Atemzug einzuhüllen schien. »Dieses Chaos? Mit all den sturen
Männern?« Julian knurrte leise. »Dies ist keine Familie, sondern der Albtraum
eines jeden Mannes.«
    Desari schmiegte sich zärtlich
und einladend an ihn. »So denkst du also darüber.«
    »In Wahrheit denke ich«, in
gespieltem Zorn umfasste Julian ihren schlanken Hals mit der Hand, »dass du
mich absichtlich in Versuchung führst, während ich eine wichtige Aufgabe zu
erledigen habe.«
    Sofort legte ihm Desari die
schlanken Arme um den Hals,
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