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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad
Autoren: Walter H. Hunt
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täuschen.«
    »Kann er das mit Navigations- oder Kom-Ausrüstung auch? In einem Radius von hundert Parsec muss es doch Dutzende Systeme geben, die noch nie besucht und allenfalls von Robotsonden erkundet wurden. Außerdem befinden wir uns außerhalb des Imperiums. Selbst die erkundeten Welten sind kartographisch noch längst nicht komplett erfasst. Überleg mal, wie leicht ein Schiff da einen Fehlsprung machen kann.«
    »Zwei imperiale Raumschiffe?«
    »Ja, zwei imperiale Raumschiffe. Navigation ist keine perfekte Wissenschaft, wie du weißt. Vielleicht haben sie sich irgendwo verflogen.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Hör mal, Jay, es ist nicht meine Aufgabe, deinen Glauben zu unterhöhlen, aber ich versuche auch nicht, eine Erklärung zu liefern, was hier abgelaufen ist. Da kommt wohl Ockhams Rasiermesser zur Anwendung, nicht wahr?«
    »Bislang passt es ganz gut.«
    »Na gut, dann betrachten wir es doch mal von der wissenschaftlichen Seite, ganz ohne Mystizismus. Ich akzeptiere, dass du als eine Art Avatar unterwegs bist, ein Schwert ausfindig machen und nach Zor’a bringen sollst. Alles, was du über deine Situation weißt, basiert auf einer Interpretation der Legende – durch S’reth, Ch’k’te oder durch dich. Was, wenn du dich irrst? Wirst du dich weiter an die Theorie halten, die du kennst, auch wenn sie nicht zu den Informationen führt, die du benötigst? Oder wirst du dir eine neue Theorie zurechtlegen, die der neuen Situation entspricht – nämlich der, dass wir hier wohl nicht im Ersten Kreis der Hölle gelandet sind?« Er lehnte sich nach hinten und machte eine ausholende Geste. »Sieht das hier aus wie das Tal der Schatten von …«
    »Das Tal der verlorenen Seelen. Ich habe schon verstanden, was du meinst.«
    »Dann bist du also meiner Meinung.«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich räume ein, dass du ein gutes Argument geliefert hast. Ich habe nicht den Beleg gefunden, nach dem ich gesucht habe. Crossover ist ein simples System, was die Navigation angeht. Acht fast perfekt koplanare Planeten, kein Asteroidengürtel. Es entspricht genau den Daten der Imperialen Großen Vermessung. Von dem System, von dem die Negri Sembilan und die Gustav Adolf IL berichteten, ist hier weit und breit nichts zu sehen. Auf was die Singapore und die anderen Schiffe stießen – tja … Aber da du bereit bist, mich und die Mission zu akzeptieren, in die ich geraten bin, dann musst du auch akzeptieren, dass irgendwo hier draußen ein Feind lauert. Vielleicht hier auf Crossover, vielleicht auch woanders. Dieser Feind ist mächtiger, gefährlicher … und bösartiger als alles, was wir je gesehen haben. Es handelt sich um extrem starke Fühlende, und es ist möglich, dass es gegen sie gar keine Gegenwehr gibt.«
    »Wenn es keine Gegenwehr gibt, wie konntest du dann von Cicero entkommen?«
    »Ich …«
    Es gibt einen Weg, und du kennst ihn bereits.
    Jackie drehte sich auf ihrem Platz um und sah beunruhigt zur Theke. Dan schob seinen Stuhl nach hinten, kam um den Tisch herum und nahm ihre Hand. Ihr Gesichtsausdruck ließ so gut wie nichts von dem erkennen, was in ihr vorging. Sie versuchte, ihre Gefühle sofort zu tarnen.
    »Was ist los, Jay?«
    Vorsichtig zog sie ihre Hand zurück, langsam stand sie auf. »Ich habe eine Stimme gehört.«
    »Was für eine Stimme?«
    »Ich … ich weiß nicht. Es begann auf Cicero, und seitdem treibt sie mich voran, noch bevor diese Qu’u-Angelegenheit begonnen hatte.«
    »Ist ja toll.« Er setzte sich wieder hin und trank einen Schluck. »Du hörst also Stimmen. Meinen Leuten hast du davon aber nichts gesagt.«
    »Warum auch? Du glaubst es mir jetzt nicht, du hättest es mir auch da nicht geglaubt.« Sie beugte sich nach vorn. »Du willst einen Beweis? Dann lass uns auf die Fair Damsel zurückkehren. Ich liefere dir den Beweis, und zwar von jemandem, der noch verlässlicher ist als ich.«
    »Was …«
    »Nein, nicht hier. Auf dem Schiff.«
    Dan zuckte mit den Schultern. »Okay, wie du meinst.«
    Anstelle des regulären Overalls trug sie nun das rote Gewand vom Dsen’yen’eh’a und hatte es sich auf dem Boden ihrer Kabine bequem gemacht. Ob das notwendig war, wusste sie nicht, doch es schien der Stimmung des Augenblicks angemessen. Ch’k’te stand hinter ihr, die linke Hand leicht auf sein chya gelegt. Karla kauerte auf ihrem Bett, und Dan McReynolds saß bequem in einem Sessel.
    »Also dann, Jay. Ich bin bereit, diese Stimme zu hören.«
    Sie schloss die Augen. Th’an’ya?
    Ich bin
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