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Dunkle Begierde 2

Dunkle Begierde 2

Titel: Dunkle Begierde 2
Autoren: Henrik Moreau
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nie Worte der Zuneigung oder Liebe. Auch,
wenn er es gewollt hätte, er konnte es einfach nicht. Sein Herz war an dem Tag,
an dem Elke ihm gesagt hatte, dass sie nur seinen Schwanz liebt, für immer
erloschen. Seine Sexsucht hingegen nicht. So nahm er bereitwillig ihren Körper.
Aber der Körper war nur Mittel zum Zweck. Der Körper von Renate war nichts
anderes als eine Entsaftungsmaschine. Wenn er abgespritzt hatte, drehte er sich
im Bett zur Seite oder stand auf, zog sich an und begab sich ins Wohnzimmer
oder aus dem Haus. Eigentlich war Renate nichts anderes als seine Nutte, die
bei ihm lebte und mit der er verheiratet war. Und Renate machte alle diese
Spiele mit, denn ihre Liebe zum diesem Scheißkerl, und ihre Angst, ihn
verlieren zu können, zwangen sie dazu.
    Und du willst dich Mutter
nennen? Oder zeigt sich hier der wahre Mensch?
     
    Ist der Schlüssel – die
Angst?
     
     

Kapitel 2
     
     
    Nach der Hochzeit zog
Renate zu Felix auf den Bauernhof. Sie wusste, dass ihr Wunsch, nach ein bis
zwei Jahren das Studium wieder aufzunehmen, nur ein Wunsch bleiben würde. Der
Beruf des Bauers war ein harter, die Mahlzeit eines Bauers war schwer verdient.
Doch Renate war keine faule oder verzogene junge Frau. Sie war sich für keine
anfallende Arbeit auf dem Hof zu schade und schuftete wie ein Tier. Wenn sie
schon nicht durch ihre sexuelle Erniedrigung das Herz von Felix gewinnen
konnte, so hoffte sie, dass sie durch die Arbeit auf dem Hof wenigstens seinen
Respekt gewann.
    Und dann war es soweit: Am
22.04.1970 erblickte Thomas Mann in einer schnellen und gut verlaufenden Geburt
um exakt 17 Uhr das Licht der Welt, genauer gesagt, das Licht des Schlafzimmers
der Familie Mann. Zu Renates Erstaunen ließ Felix Renate bei der Namensgebung
den Vortritt. Ihm zuliebe wollte sie das Kind Horst nennen, doch Felix lehnte
ab und bat sie um einen Namen, den auch sie selbst wirklich für den Kleinen
wollte.
     
    Wolltest
du ihr damit sicher nur einen Gefallen tun? Oder hattest du Angst. Angst, dass
dich der Name wieder und wieder an deinen Vater erinnern würde? Oder Angst, er
könnte in Gestalt des Jungen zurückkehren und dich dann wieder kontrollieren?
Doch du irrst. Er ist schon längst wieder da. Blick in den Spiegel.
     
    So gab sie dem Baby den
Namen Thomas, nach ihrem Lieblingsschriftsteller, Thomas Mann. Sie hatte fast
alles was es von ihm gab gelesen und war schon in der Schule eine von den
wenigen, die sich gerne mit deutschen Schriftstellern auseinandersetzten. Egal,
ob sie nun Goethe, Schiller, Kafka, Büchner, Böll oder Mann hießen. In ihrer
Freizeit schrieb Renate selbst gerne Gedichte und hatte die Hoffnung gehabt,
auch mal ein berühmtes Werk wie die Buddenbrooks zu schreiben. Es musste nicht
gleich der Nobelpreis sein, aber Platz Eins in der Bestellerliste wäre nicht
schlecht. Renate war überzeugt, dass man mit dem richtigen Marketingkonzept
alles verkaufen konnte.
    Doch dann kamen ihr
Studium und die Jungs. Und mit dem Studium und den Jungs kamen Alkohol,
Zigaretten, leichte Drogen wie Marihuana und Partys. Und mit diesem
Studentenleben ebbte ihre künstlerische Ader ab und sie ließ das Schreiben
sein. Das Einzige, was sie auch weiterhin noch tat, war, ihr Tagebuch weiter zu
pflegen, in das sie seit ihrem 10ten Lebensjahr schrieb. Und seit der Hochzeit
mit Felix endeten viele Tagebucheinträge mit dem gleichen Satz:
     
    „Gute Nacht, liebes
Tagebuch, und hoffentlich sagt Felix morgen, dass er mich gern hat, wenigstens
ein wenig. Deine Renate.“
     
    Und da glücklicherweise
Felix Nachnahme Mann war, hatte somit ihr neuer Liebling den gleichen Namen wie
ihr Lieblingsschriftsteller. Thomas war ein sehr aufgeweckter kleiner Junge,
sehr wissensdurstig und hatte großes Interesse am christlichen Glauben. Mit 6
Jahren nannte er sich selbst einen „bekennenden Christen“ und konnte in der
Bibel lesen. Er besuchte die örtliche Kirche regelmäßig und bewunderte ihren
Priester, Andreas König. Renate liebte Thomas über alles. Seine
überdurchschnittliche Intelligenz hielt sie für ein Geschenk Gottes. Sie
förderte Thomas, wo immer sie konnte. Felix hingegen missfiel es, dass Thomas
in so jungen Jahren schon so schlau war. Thomas konnte bereits mit drei Jahren
lesen und mit vier Jahren flüssig schreiben. Matheaufgaben, die Kinder in der
sechsten Klasse erst lösen konnten, begriff er bereits mit 7 Jahren. Das
Verhalten von Thomas war für Felix nicht normal. Vielleicht machte ihm die
geistige
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