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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman
Autoren: Nuruddin Farah
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sagt e dann , al s sic h sein e Schweste r neben ih n setzte , z u Bosaaso : »Is t da s Croc e noch offen?«
    »Da s is t es« , sagt e Bosaaso . »E s is t ei n bißche n schäbig geworden, aber einige Kellner aus den Tagen vor der Un a bhängigkei t sin d imme r noc h dor t un d verbeuge n sich imme r noc h vo r eine m Hellhäutigen , wei l weiß e Hände besser e Trinkgelde r gebe n al s dunkle . Abe r de r Servic e ist ausgezeichnet , wen n dein e dunkl e Han d fünfzeh n ProzentTrinkgel d anbietet , fün f Prozen t meh r als die rosa Hand.« Nostalgisc h wandt e sic h Abshi r a n M ataan und Duniya:
    »Wiß t ihr , wi r durfte n i n de n Fünfziger n ga r nich t i n di e Nähe de s Croc e de l Sud, al s di e Italiene r hie r da s Sage n hatten . Und di e Kellne r durfte n kein e Schuh e tragen. « Duniy a ka m si c h dämlich vor, den Gesprächsfluß durch eine Frage zu unterbrechen , abe r si e stellt e si e dennoch : »Waru m glaube n die Italiener, sie wären diejenigen gewesen, die den Somalis beigebracht hätten, Schuhe zu tragen, als ob das ganze Unternehmen ihrer sogenannt e n höhere n Kultu r i n der mätzchenhafte n Gewöhnun g a n ei n Paa r fußbedeckender Objekt e bestünde , Abshir?«
    »Als o dara n ha b ic h noc h ni e gedacht« , sagt e e r etwas zurückhaltend.
    »Ic h genausowenig« , fügt e Bosaas o hinzu . Dan n hustete Abshir , sei n Brustkor b ho b un d senkt e sich . Au s seine r Brust scho ß noc h ei n zweite s un d dritte s Ma l ei n laute s Husten . Er sagte : »Sol l mi r blo ß nieman d raten , mi t de m Rauchen aufzuhören , den n ic h ma c h ’ s nicht. « Daz u lächelt e e r un d hatte Fältche n u m di e Augen . »Da s wir d niemand« , sagt e Duniya.
      »D u meinst , auc h Shiriy e nicht? « erkundigt e sic h Abshi r und überraschte damit alle. Duniya, die sich einer Äußerung enthielt , dacht e daran , da ß Abshi r un d Nasiib a vo m gleichen Schla g waren , abe r egal.
    Nac h eine r Paus e sagt e Abshi r z u Duniya : »Wi e geht es denn unserem Halbbruder überhaupt?« Duniyas Atem raschelte wie Seide auf rauher Haut, als sie etwas Kurzes und Unerfreuliches vo n Shiriy e murmelte . »Meins t du , Shiriy e wir d mi r meinen Antei l a m Brautgel d geben , da s e r vo n Zubai r fü r dein e Hand erh a lte n hat? « neckt e Abshi r sie . »Ode r di e Hälft e vo n dem, wa s e r vo n Taari q bekomme n hat? « E r langt e nac h ihre r Hand un d steckt e si e zwische n sein e Pranken . I n Zuneigung . »Das bezweifl e ic h stark« , sagt e Duniya . Al s Abshi r noc h ein paarma l seine n trockene n H usten hören ließ, befreite Duniya ihr e Han d au s seine m Halt . Si e gin g we g un d entschuldigte sic h dabei , al s hätt e si e etwa s Wichtige s z u erledigen.
    »Erzäh l mi r wa s vo n dir« , ba t Abshi r seine n Neffen . »D a gibt e s eigentlic h nicht s z u erzählen« , erwidert e M a taa n scheu.
    »Wi e komm t das? « fragt e Abshir.
    »E r is t ausgezeichne t i n de r Schule , de r Best e i n Mathematik, ha b ic h gehört« , war f Bosaas o ein . Ziemlic h nachdrücklich sagt e Abshi r »Aha« , al s wüßt e e r vie l mehr , al s e r z u verraten berei t sei . Dan n fuh r e r for t : »Wa s wills t d u studieren , wen n du au f di e Un i gehst , Mataan?«
    »Ic h ha b mic h noc h nich t entschieden« , sagt e Mataan . »Du hast noch ein Jahr vor dir, nicht wahr?« sagte Abshir. Bosaaso:
    »Plu s zwe i Jahre , eins , i n de m e r Zivildiens t leiste n muß , und ein zwe i tes als Wehrpflichtiger.«
    »Wi e is t dei n Italienisch? « wollt e Abshi r vo n Mataa n wissen.
    »Nich t gu t genug , u m a n eine r italienische n Universitä t zu studieren , e s se i denn , ic h mach e vorhe r eine n dieser Intensivkurs e i n Perugia. « Fü r Mataa n gin g alle s z u sch n ell. Onke l Scelaro war zu rasch, er selbst hingegen war zu langsam ; dennoc h ga b e r sein e Antwor t mi t eine m zu m Anlaß passende n gesteigerte n Enthusiasmus.
    Abshi r sagte : »Ode r würdes t d u liebe r au f eine englischsprachig e Universitä t i n de n US A ode r Kanad a g e hen, ich meine, ist dein Englisch gut genug, daß du Mathekurse besuche n könntest?«
    M ataa n wa r sic h nich t sicher , o b e r Math e belege n wollte, aber das sagte er nicht. Er war zu eingeschüchtert, und alles geschah in schnellerem Tempo, als er gewohnt war. »D a rüber rede n wi r späte r noc h ausführlich« , schlu g Abshi r vo r und fügte nach einer angemessenen Pause hinzu, als er von Bosaaso zu
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