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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wir jetzt einen genetischen Plan haben, können wir einen zielführenden Kurs verfolgen.«
    »Ich ... verstehe.« Die junge Frau klang enttäuscht. Hatte sie bereits ein Auge auf einen der Überlebenden geworfen?
    Raquella musterte ihre klassisch schönen Züge und sagte: »Verstehen ist erst der Anfang.«

115
     
    Ganz gleich, wohin ich gehe, das Universum findet mich jedes Mal wieder.
    Höchster Bashar Vorian Atreides,
    Reflexionen über den Verlust
     
     
    Auf dem Raumhafen von Zimia ging ein Mann mit falkengleichen Zügen um ein altmodisches Update-Schiff herum und unterzog es vor dem Start einer letzten Inspektion. Frisch gestrichen und vollständig überholt, spiegelten sich die Strahlen der untergehenden Sonne auf der schwarz-silbernen Hülle. Wenn er erst einmal abgeflogen war, würde man ihn hier voraussichtlich nie mehr wiedersehen.
    Vorian trug keine Uniform mehr. Er versuchte sich vorzustellen, was wahre Freiheit war, ohne all die Pflichten, die ihn über Jahrzehnte gefangen gehalten hatten. Es wurde Zeit, dass er aufbrach und weit hinausflog, zu den Unverbündeten Planeten und noch weiter. Er würde es nicht bereuen, alles hinter sich zu lassen. Die Sorgen des Djihad waren Vergangenheit, und er würde nur selten an Abulurd, Agamemnon, Omnius oder all die anderen denken, die ihm so viel Schmerz bereitet hatten.
    Seine lange Karriere als Krieger war beendet, und er wusste nicht, was nun vor ihm lag. Er hatte bislang zwei menschliche Lebensspannen hinter sich gebracht und konnte mit seinen optimierten Genen noch mindestens eine weitere erwarten. Allmählich zeigte er schwache Anzeichen der Alterung – obwohl er höchstens wie dreißig aussah – aber in seinen Knochen, in seiner Seele, steckte die Erschöpfung eines tausendjährigen Lebens. Der Djihad und all seine Tragödien hatten ihm schwer zu schaffen gemacht, und er wusste nicht, wann oder ob er sich davon erholen würde.
    Vielleicht sollte er einen Zwischenhalt auf Rossak einlegen, um seine hingebungsvolle Enkeltochter Raquella zu besuchen, die dort mit den überlebenden Zauberinnen zusammenarbeitete. Er hatte keine Ahnung, was sie taten, aber er freute sich schon darauf, es in Erfahrung zu bringen. Vielleicht würde er sogar nach Caladan zurückkehren. Er sollte sich zumindest von seinen Söhnen und Enkeln verabschieden.
    Er kam sich wie ein galaktischer Tourist vor, der sich an keinen Zeitplan halten musste, für den keine Zwänge galten, an die er sich im vergangenen Jahrhundert so sehr gewöhnt hatte.
    Für Ausflüge in unberührte Planetenlandschaften hatte er sich ein Schlauchboot und kompakte Suspensorenplattformen gekauft, die er in den Frachträumen der Dream Voyager verstaut hatte. Er hatte außerdem genug Proviant dabei, um für längere Zeit unabhängig zu sein. Vorian konnte nach Belieben das Weltall erkunden. Die meiste Zeit seines Lebens hatte er damit verbracht, die Kriegskunst zu erlernen und zu perfektionieren, aber für diese Fähigkeiten hatte er nun keine Verwendung mehr.
    Ironischerweise konnte er nun etwas gebrauchen, das er während seines Lebens gelernt hatte, lange bevor er zum berühmten Helden des Djihad geworden war. Diese Fähigkeit stammte aus der Zeit, als er und Seurat Update-Flüge zwischen den Synchronisierten Welten unternommen hatten. Als alles noch einfach gewesen war. Das Raumschiff, das einst mit Computersystemen voll gepackt war, verfügte jetzt nur noch über manuelle Steuersysteme. Mit den Redundanzen, die Vorian bei der Umrüstung hatte einbauen lassen, würde das Gefährt ihm gute Dienste leisten. Weniger Technik, die nicht so hoch gezüchtet war, bedeutete mehr Zuverlässigkeit und weniger Pannen.
    Er ging an Bord der Dream Voyager und startete einen Tag früher als geplant, um Abschiedsszenen oder großem Trara zu vermeiden. Als er durch die Atmosphäre aufstieg, spürte er, wie ihm eine große Last von den Schultern genommen wurde. Stattdessen empfand er nun ungetrübte Begeisterung, als wäre er neu geboren, in ein Leben, das ihm wieder aufregende Aussichten bot.

116
     
    Um eine schlechte Entscheidung zu treffen, ist nur ein winziger Moment nötig, die Konsequenz kann darin liegen, dass künftige Generationen über Jahrhunderte darunter leiden.
    Höchster Bashar Vorian Atreides,
    Abschließende Einschätzungen des Djihad
    (5. überarbeitete Ausgabe)
     
     
    Abulurd Harkonnen ging auf der kalten Provinzwelt Lankiveil ins Exil. Wegen Feigheit verbannt und von der Liga geächtet, nahm er sein
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