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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aus welchen Gründen auch immer. Wenn ich nun für meine Entscheidung büßen muss, dann soll es so sein.«
    Die Menschen im Saal murrten. Für sie gab es keine Folter, die ausreichend gewesen wäre, um diesen Verräter zu bestrafen.
    »Die Strafe für Verrat ist eindeutig«, sagte Faykan. »Wenn niemand eine Alternative anzubieten hat, bleibt dieser Versammlung keine andere Wahl, als Sie zum Tode zu verurteilen.«
    Abulurd ließ den Kopf hängen und sagte nichts mehr. Im Saal wurde es totenstill. »Ist jemand bereit, zur Verteidigung dieses Mannes zu sprechen?«, fragte der Viceroy und blickte sich um. Er weigerte sich ostentativ, Abulurd als seinen Bruder zu bezeichnen. »Ich werde es nicht tun.«
    Abulurd hielt den Blick starr zu Boden gerichtet. Er hatte beschlossen, den Anwesenden nicht in die Augen zu sehen. Der Moment des Schweigens schien ewig zu dauern.
    Schließlich, als der Viceroy gerade die Hand heben wollte, um das Urteil zu verkünden, stand der Höchste Bashar Vorian Atreides langsam von seinem Sitz in der ersten Reihe auf. »Unter großen Bedenken schlage ich vor, dass wir die Anklage auf Hochverrat gegen Abulurd Harkonnen zurückziehen und die Vorwürfe auf ... Feigheit beschränken.«
    Ein kollektives Aufkeuchen ging durch den Saal. Abulurd hob abrupt den Blick. »Feigheit? Ich bitte Sie, tun Sie mir das nicht an!«
    »Der Tatbestand der Feigheit ist in Anbetracht seines Vergehens faktisch nicht zutreffend«, sagte Faykan leise. »Seine Taten erfüllen nicht die Kriterien der ...«
    »Trotzdem ... die Anklage der Feigheit wird ihn tiefer verletzen als alles andere.« Seine Worte waren scharf wie Eiszapfen. Dann fuhr Vorian mit kräftigerer Stimme fort. »Abulurd hat einst im Kampf gegen die Denkmaschinen tapfer gedient. Während der Epidemie koordinierte er die Evakuierung und Verteidigung von Salusa Secundus, und er kämpfte an meiner Seite, als Zimia von den Metallschrecken angegriffen wurde. Aber er weigerte sich, gegen die Denkmaschinen zu kämpfen, als er von seinem legitimen Vorgesetzten dazu aufgefordert wurde. Als er vor den schrecklichen Konsequenzen einer Entscheidung stand, legte er würdelose Furcht an den Tag und ließ sich dadurch in seinen Entscheidungen beeinflussen, statt nach den Geboten der Pflicht zu handeln. Er ist ein Feigling und sollte aus der Liga verbannt werden.«
    »Das ist schlimmer als der Tod«, rief Abulurd.
    Vorian kniff die Augen zusammen und beugte sich vor. »Ja, Abulurd, davon bin ich ebenfalls überzeugt.«
    Abulurd schien in sich zusammenzusacken, und er begann zu zittern. Nachdem er sich solche Mühe gegeben hatte, die Vorwürfe gegen seinen Großvater Xavier aus der Welt zu schaffen, traf ihn diese Anklage besonders hart.
    Faykan nutzte die Gelegenheit. »Eine gute Idee, Höchster Bashar! Ich verfüge, dass die vorgeschlagene Strafe angemessen ist und ordne hiermit ihre Ausführung an. Abulurd Harkonnen, Sie wurden der Feigheit für schuldig befunden. Sie sind vielleicht der größte Feigling der Menschheitsgeschichte, sowohl wegen des Schadens, den Sie anrichteten, als auch wegen des Schaden, den Sie hätten anrichten können. Man wird Ihren Namen noch mit Verachtung aussprechen, wenn Ihr ehrloser Großvater Xavier Harkonnen längst vergessen ist.«
    Vorian sprach zu Abulurd, als wären sie beide im großen Saal miteinander allein. »Sie haben mich in dem Augenblick, als ich Sie am meisten brauchte, im Stich gelassen. Ich werde nie wieder einen Blick auf Ihr Gesicht werfen. Das schwöre ich.« Mit einer dramatischen Geste wandte Vorian Atreides ihm den Rücken zu. »Von diesem Tag an soll jeder, der den Namen Atreides trägt, auf jeden mit dem Namen Harkonnen spucken.«
    Ohne sich noch einmal umzublicken, verließ der Höchste Bashar den Parlamentssaal und ließ Abulurd allein in seinem Elend zurück. Nach kurzem Zögern kehrte auch Faykan Corrino seinem Bruder den Rücken zu und verließ den Saal ohne ein weiteres Wort.
    Unter Gemurmel und Geraschel folgten ihnen alle versammelten militärischen Offiziere. Sie erhoben sich gleichzeitig von ihren Plätzen und ließen Abulurd mit seinem einsamen, schmachvollen Schicksal allein. Einer nach dem anderen standen auch die Parlamentsabgeordneten auf, wandten sich ab und gingen. Rasch leerte sich der Saal.
    Abulurd stand zitternd im Zentrum des hallenden Raums. Er wollte schreien, um Vergebung oder Nachsicht flehen, sogar um die Exekution bitten, damit er nicht für immer mit diesem schrecklichen Mal auf seinem
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