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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Adligen den Mechanismus so justiert hatten, dass sie am besten zur Geltung kamen.
    Von der vergoldeten Loge in der ersten Publikumsreihe lächelte ihr das runde Gesicht Viceroy Butlers entgegen. Er trug seine besten Gewänder in Gold und Schwarz und war sichtlich stolz auf seine Tochter. Das Siegel der Liga der Edlen schmückte sein Revers – der goldene Umriss einer offenen menschlichen Hand, die die Freiheit symbolisierte.
    Er hatte Verständnis für Serenas Optimismus, da er sich noch gut erinnerte, einst ähnliche Ambitionen verfolgt zu haben. Er hatte ihre Kreuzzüge stets geduldet und sie unterstützt, wenn sie Hilfe für die Opfer von Angriffen der Maschinen organisierte. Er hatte sie zu fernen Planeten reisen lassen, damit sie sich um Verletzte kümmern oder beim Wiederaufbau zerstörter Gebäude mitwirken konnte. Serena hatte nie davor zurückgeschreckt, sich die Hände schmutzig zu machen.
    »Der enge Geist errichtet feste Barrieren«, hatte ihre Mutter einmal zu ihr gesagt. »Doch die wirksamsten Waffen gegen diese Barrieren sind Worte.«
    Die Würdenträger im großen Saal unterhielten sich leise. Mehrere nippten von Getränken oder verspeisten einen Imbiss, den man zu ihren Sitzen gebracht hatte. Alltag im Parlament. In der Bequemlichkeit ihrer Villen und Anwesen würden sie mit Bedenken auf jede Veränderung reagieren. Aber Serena konnte keine Rücksicht auf solche Empfindlichkeiten nehmen. Sie musste sagen, was gesagt werden musste.
    Sie aktivierte das akustische Projektionssystem. »Viele von Ihnen glauben, ich hätte verrückte Ideen, weil ich jung bin, aber vielleicht besitzen jüngere Menschen eine bessere Sehkraft, während die Alten allmählich erblinden. Bin ich verrückt und naiv – oder haben sich manche von Ihnen in verhätschelter Selbstzufriedenheit von der Menschheit entfernt? Wo stehen Sie im Spektrum von Richtig bis Falsch?«
    Sie bemerkte, dass die Versammlung mit Unruhe oder gar Ablehnung reagierte. Viceroy Butler warf ihr einen strengen Blick der Missbilligung zu, doch gleichzeitig rief er den Saal zur Ruhe. Er bat um respektvolle Aufmerksamkeit, wie sie jedem Sprecher zustand.
    Serena tat, als würde sie nichts von allem bemerken. Konnten Sie denn nicht die größeren Zusammenhänge erkennen? »Wir müssen über unseren individuellen Horizont hinausschauen, wenn wir als Spezies überleben wollen. Jetzt ist der falsche Augenblick für persönliche Interessen. Seit Jahrhunderten haben wir unsere Verteidigung auf eine Hand voll wichtiger Planeten konzentriert. Obwohl Omnius seit Jahrzehnten keinen größeren Angriff mehr lanciert hat, leben wir unter dem ständigen Schatten der Maschinengefahr.«
    Serena drückte eine Taste auf dem Podium und rief eine Projektion der näheren stellaren Umgebung auf. Die Darstellung schwebte wie ein Schwarm Edelsteine unter der hohen Decke. Mit einem Lichtstab zeigte sie auf die freien Welten der Liga und Synchronisierten Welten, die von den Denkmaschinen beherrscht wurden. Dann richtete sie den Zeiger auf größere Bereiche der Galaxis, die weder die Menschen noch die Maschinen unter ihren Einfluss gebracht hatten.
    »Schauen Sie sich diese bedauernswerten Unverbündeten Planeten an, verstreute Welten wie Harmonthep, Tlulax, Arrakis, IV Anbus oder Caladan. Weil diese kleinen menschlichen Kolonien keine Mitglieder unserer Liga sind, haben diese isolierten Welten kein Recht auf unseren militärischen Beistand, sollten sie jemals bedroht werden – sei es durch Maschinen oder Menschen.« Serena machte eine kurze Pause, damit das Publikum ihre Worte verarbeiten konnte. »Es ist eine Schande, dass viele unserer Mitglieder diese Planeten ausbeuten und überfallen, um Sklaven zu rauben, die auf Welten der Liga verschleppt werden.«
    Sie fing den Blick des Vertreters von Poritrin auf. Er runzelte die Stirn, weil er wusste, dass sie über ihn sprach, und fiel ihr ins Wort. »Die Sklaverei ist in der Liga eine akzeptierte Praxis. Da wir keine komplexen Maschinen besitzen, bleibt uns keine andere Wahl, wenn wir unsere Arbeitskapazitäten erweitern wollen.« Er lächelte selbstgefällig. »Außerdem hält Salusa Secundus seit beinahe zwei Jahrhunderten das Volk der Zensunni als Sklaven.«
    »Wir werden dieser Praxis ein Ende setzen«, erwiderte Serena mit Nachdruck. »Für diese Veränderung ist viel Phantasie und Bereitschaft nötig, aber ...«
    Da ein Tumult drohte, erhob sich der Viceroy. »Jeder Planet der Liga regelt autonom seine Gesetze, einheimischen
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