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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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betrachtete die zerknüllten Überreste eines vergangenen Lebens. Es kam ihm so wenig vor, aber trotzdem hatte es große Bedeutung. Er trat zurück und legte die Hand an die Schalttafel.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass eine Haarsträhne an seinem Ärmel hing. Ein Haar von Murbella hatte sich von ihrer Kleidung gelöst, ein einzelnes bernsteinfarbenes Haar ... als wollte sie sich weiter an Duncan klammern.
    Er zupfte das Haar mit den Fingerspitzen ab, sah es für einen langen, schmerzhaften Moment an und ließ es schließlich auf die anderen Sachen fallen. Er versiegelte die Tür der Luftschleuse, und bevor er weiter nachdenken konnte, aktivierte er den Ausschleusungsvorgang. Die Luft entwich ins Vakuum, und das Material wurde in den Weltraum hinausgesogen. Unwiederbringlich.
    Er starrte in die Leere hinaus, wo er die Sachen schnell aus dem Blick verlor. Jetzt fühlte er sich erheblich erleichtert ... oder war es nur die Leere, die er in sich spürte?
    Von nun an würde Duncan Idaho jeder Versuchung widerstehen, die sich ihm darbot. Er würde eigenständig handeln und keine Figur mehr sein, die von jemand anderem auf einem Spielbrett hin und her geschoben wurde.

96
     
    Endlich, nach unserer langen Reise, haben wir den Anfang erreicht.
    Uralter Rätselspruch der Mentaten
     
     
    Die Flotte des Feindes hatte Kurs auf das Alte Imperium genommen, viele Abertausend gewaltige Schiffe, jedes mit Waffen beladen, die einen Planeten sterilisieren konnten, mit Seuchen, die komplette Populationen auslöschen konnten. Nach vielen Jahrtausenden der Vorbereitung lief alles wie geplant.
    Auf der zentralen Maschinenwelt hatte sich der alte Mann aller Illusionen entledigt. Die Zeit der Spiele und Masken war vorbei, jetzt gab es nur noch strikte Vorbereitungen auf den entscheidenden endgültigen Konflikt, der von menschlichen Prophezeiungen und gründlichen maschinellen Berechnungen vorausgesagt worden war – der Kralizec.
    »Ich vermute, dass du recht zufrieden bist, weitere sechzehn Menschenplaneten auf deinem Marsch zum Sieg zerstört zu haben.« Die alte Frau hatte ihre Maske noch nicht abgelegt.
    »Bislang«, sagte die Stimme des alten Mannes, die von allen Gebäuden und Bildschirmen widerhallte.
    Die Gebäude in der endlosen Maschinenstadt lebten und bewegten sich wie ein gigantisches Uhrwerk, hohe Türme und Spitzen aus Flussmetall, gewaltige klobige Konstruktionen, in denen Substationen und Kommandoknoten untergebracht waren. Mit jeder neuen Eroberung würden Städte genau wie Synchronia auf zahllosen weiteren Planeten errichtet werden.
    Die alte Frau blickte auf ihre Hände und wischte sie an der Vorderseite ihres Kleides ab. »Selbst diese Gestalten erscheinen mir recht primitiv, aber inzwischen bin ich davon sehr angetan. Vielleicht wäre es angemessener, davon zu sprechen, dass ich mich daran gewöhnt habe.« Schließlich verblasste ihre Stimme, veränderte sich und nahm ein altvertrautes Timbre an. Ihren Platz hatte nun der unabhängige Roboter Erasmus eingenommen, der intellektuelle Partner von und das Gegenstück zu Omnius. Sein Körper aus Flussmetall mit Platinglanz war in üppige Gewänder gekleidet, an die er sich vor so langer Zeit gewöhnt hatte.
    Omnius, der seine körperliche Gestalt gänzlich abgelegt hatte, sprach durch Millionen Lautsprecher in der großen Stadt. »Unsere Streitkräfte sind bis zum Rand der menschlichen Diaspora vorgestoßen. Nichts kann uns aufhalten.« Der Computer-Allgeist hatte schon immer grandiose Träume mit enormem Ehrgeiz verfolgt.
    Erasmus hatte gehofft, dass Omnius durch die Einschränkung der Gestalt eines alten Mannes vielleicht ein besseres Verständnis für Menschen entwickelte und in Zukunft auf solche extremen Maßnahmen verzichten würde. Das hatte ein paar tausend Jahre lang funktioniert, aber als die gewalttätigen Geehrten Matres mit dem sorgfältig wiederaufgebauten Synchronisierten Imperium zusammengestoßen waren, hatte Omnius reagieren müssen. In Wirklichkeit hatte der Allgeist lediglich nach einem Vorwand gesucht.
    Nun sagte er: »Wir werden beweisen, dass Butlers Djihad nur ein Rückschlag war und keine endgültige Niederlage.«
    Erasmus stand mitten in der riesigen, kuppelförmigen Kammer der zentralen Maschinenkathedrale. Um sie herum wichen die Gebäude zurück, machten Platz wie Speichellecker. »Dies ist ein Ereignis, das ein angemessenes Gedenken verdient hat. Sieh!«
    Obwohl der Allgeist glaubte, dass er alles selbst kontrollierte, sorgte Erasmus
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