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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gehirnfunktionen auslöschen konnten, wenn der Baron es wünschte. Stühle mit Elektroschockeinrichtungen und Stacheldraht, das sich an faszinierenden Stellen anbringen ließ. Das alles war um Längen besser als die Dinge, die Khrone benutzt hatte.
    Zwei hübsche Jungen – nur wenig jünger als er selbst – hingen angekettet an den Wänden. Ihre Augen, in denen Schrecken und eine tiefe Traurigkeit stand, verfolgten seine Bewegungen. Ihre Kleidung war zerrissen – er selbst hatte es zu seinem Spaß getan.
    »Hallo, meine Schönen.« Sie antworteten nicht, aber er sah, wie sie zusammenzuckten. »Wusstet ihr, dass in euch beiden Atreides-Blut fließt? Ich habe die genetischen Dokumente, die es beweisen.«
    Winselnd stritten die beiden diese Behauptung ab, obwohl sie in Wirklichkeit keine Ahnung hatten. Die Blutlinie war nach dieser langen Zeit so sehr verwässert worden, dass sich ohne gründliche Genanalyse niemand sicher sein konnte. Aber das Einzige, was zählte, waren ohnehin die Emotionen, die hier im Spiel waren.
    »Sie können uns nicht die Schuld an Sünden geben, die vor Jahrhunderten begangen wurden!«, rief einer der beiden in mitleiderregendem Tonfall. »Wir werden alles tun, was Sie sagen. Wir werden Ihre loyalen Diener sein.«
    »Meine loyalen Diener? Ha, das seid ihr doch längst!« Er näherte sich dem einen, der gesprochen hatte, und streichelte ihm über das goldene Haar. Der Junge zitterte am ganzen Körper und wandte den Blick ab.
    Der Baron fühlte sich erregt. Dieser Junge war so hübsch, die Wangen glatt und nur von einem dünnen Bartflaum überzogen, die Züge beinahe feminin. Er berührte die weiche Haut seines Gesichts, schloss die Augen und lächelte.
    Als er sie wieder öffnete, stellte er schockiert fest, dass sich die Züge des Opfers verändert hatten. Nun war der hübsche Junge eine junge Frau mit dunklem Haar, ovalem Gesicht und den tiefblauen Augen der Gewürzabhängigkeit. Sie lachte ihn aus. Der Baron schrak zurück. »Das ist nicht wirklich!«
    »Oh doch, Großvater! Ist aus mir nicht eine wunderschöne Frau geworden?« Die Lippen der angeketteten Frau bewegten sich, aber die Stimme war nur in seinem Geist zu hören. Ich habe dich im Glauben gelassen, du wärst mich losgeworden, aber das war nur mein kleines Spiel mit dir. Du magst doch Spiele, nicht wahr?
    Nervös murmelnd zog sich der Baron aus der Folterkammer zurück und hastete durch den feuchten Korridor, aber Alia blieb bei ihm. Ich bin deine permanente Begleiterin, deine lebenslange Spielgefährtin! Sie lachte und lachte noch lauter.
    Als er das Erdgeschoss der Burg erreichte, betrachtete der Baron besorgt die Waffen, die an den Wänden hingen und in den Vitrinen ausgestellt waren. Er würde Alia aus seinem Gehirn bohren, auch wenn es dazu nötig war, dass er sich selbst tötete. Khrone konnte ihn jederzeit als Ghola zurückholen. Sie war wie ein hartnäckiges Unkraut, dessen Giftstoffe sich in seinem Körper verbreiteten.
    »Warum bist du hier?«, brüllte er laut in die Stille des Bankettsaals. »Wie?«
    Es kam ihm unmöglich vor. Die Blutlinien der Harkonnens und Atreides' hatten sich in vergangenen Jahrhunderten mehrfach gekreuzt, und die Atreides' waren für ihre Missgeburten bekannt, ihre unheimlichen prophetischen Gaben und ihre eigenartige Denkweise. Aber wie hatte die höllische Alia seinen Geist infizieren können? Die verdammten Atreides'!
    Er stapfte zum Haupteingang, an mehreren Gestaltwandlern vorbei, die ihn mit leeren grauen Gesichtern fragend anstarrten. Vor ihnen darf ich nicht verrückt spielen. Er lächelte einen an, dann einen anderen.
    Macht es nicht riesigen Spaß, alten Ruhm und Rachegefühle wiederzuerleben!, fragte Alia-in-ihm.
    »Sei still! Sei endlich still«, zischte er leise.
    Bevor er die große Holztür erreichte, schwangen beide Flügel an schweren Scharnieren auf, und Khrone betrat die Burg, begleitet von einem Gefolge aus Gestaltwandlern und einem dunkelhaarigen Jungen mit seltsam vertrauten Zügen. Er war sechs oder sieben Jahre alt.
    Alias Stimme meldete sich voller Entzücken zu Wort. Geh und heiße meinen Bruder willkommen, Großvater!
    Khrone schob den Jungen vor, und die vollen Lippen des Barons verzogen sich zu einem hungrigen Lächeln. »Ah, Paolo! Endlich! Glaubt ihr, ich würde Paul Atreides nicht wiedererkennen?«
    »Er wird Ihr Schützling sein, Ihr Schüler«, sagte Khrone ernst. »Er ist der Grund, warum wir Sie herangezogen haben, Baron. Sie sind unser Werkzeug, und er ist
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