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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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legen, um nicht nur miteinander, sondern auch mit den Mitgliedern der Besatzung zu interagieren. Sie wussten, in welcher Beziehung sie früher zueinander gestanden hatten, und versuchten, mit den Merkwürdigkeiten ihrer Existenz zurechtzukommen.
    Jessica, die genetisch die Großmutter des kleinen Leto II. war, hatte eine enge Bindung zu ihm aufgebaut, auch wenn sie sich mehr wie seine große Schwester verhielt. Stilgar und Liet-Kynes standen sich wie gewohnt nahe; Yueh versuchte sich mit ihnen anzufreunden, doch er blieb der ewige Außenseiter, obwohl Garimi ihn sehr genau studierte. Thufir Hawat schien sich verändert zu haben, seit seinen Erlebnissen auf dem Planeten der Bändiger reifer geworden zu sein. Duncan rechnete damit, dass der junge Kriegermentat schon bald sehr nützlich für ihre Pläne sein würde. Paul und Chani waren praktisch unzertrennlich, dafür schien sie sich nicht mit Liet, ihrem »Vater«, anfreunden zu können.
    So viele wiederbelebte Erinnerungen aus Duncans Vergangenheiten.
    In ihrem letzten Bericht war die Proctor Superior zur Einschätzung gelangt, dass die Bene Gesserit nun mit der Erweckung ihres Gedächtnisses beginnen sollten. Zumindest einige der Ghola-Kinder waren dazu bereit. Duncan empfand ein zugleich besorgtes und vorfreudiges Kribbeln.
    Als er sich zum Gehen wandte, sah er Sheeana im Korridor stehen. Sie beobachtete ihn mit einem rätselhaften Lächeln. Er verspürte unwillkürlich einen Schwall der Begierde, gefolgt vom Gefühl der Peinlichkeit. Sie hatte ihn gebunden, ihn gebrochen ... ihn gerettet. Aber er würde sich nicht von ihr gefangen nehmen lassen, wie es Murbella mit ihm getan hatte. Er musste sich zwingen, die Worte zu sagen, die er sagen wollte. »Es wäre besser, wenn wir beide auf Abstand bleiben. Zumindest vorläufig.«
    »Wir befinden uns im selben Raumschiff, Duncan. Wir können uns nicht einfach verstecken.«
    »Aber wir können vorsichtig sein.« Er spürte die Brandwunde der sexuellen Kauterisierung, die ihn von Murbella geheilt hatte, aber er wusste, dass sie notwendig gewesen war. Seine Schwäche hatte diese Maßnahme notwendig gemacht. Er wollte es nicht noch einmal geschehen lassen, aber Sheeana hatte die Macht, ihn zu umgarnen – wenn er es zuließ. »Liebe ist viel zu gefährlich, um damit zu spielen, Sheeana. Man sollte sie nicht als Werkzeug benutzen.«
     
    * * *
     
    Eine Sache gab es für ihn noch zu erledigen, und er konnte sie nicht länger vor sich herschieben. Meister Scytale hatte die Sachen von Murbella sorgfältig untersucht, nachdem Duncan sie einfach auf den Boden hatte fallen lassen, als der Alarm gegeben wurde. Duncan hatte sie zurückgefordert und sich dann taub gestellt, als der Tleilaxu-Meister erklärt hatte, dass die meisten Zellen viel zu alt waren, schon zu viel Zeit außerhalb des Nullentropie-Feldes verbracht hatten, aber die Möglichkeit brauchbarer DNS-Fragmente ...
    Duncan hatte ihm das Wort abgeschnitten und war einfach mit der Kleidung davongegangen. Er hatte nichts mehr darüber hören wollen, hatte nichts von Möglichkeiten wissen wollen. Weil alle Möglichkeiten nur falsch sein konnten.
    Er hatte sich damit zu täuschen versucht, dass er einfach nicht mehr über die Idee nachdachte. Sheeana hatte ihn von der Kette zu Murbella befreit ... aber es war immer noch eine große Versuchung! Er kam sich wie ein Alkoholiker vor, der eine leere Flasche anstarrte.
    Genug. Duncan musste den letzten Schritt selbst unternehmen.
    Er starrte auf die zerknitterten Gewänder, die anderen persönlichen Dinge, die losen bernsteinfarbenen Haarsträhnen. Als er alles zusammengerafft hatte, war es, als würde er sie in den Armen halten – zumindest ihre Essenz, ohne das Gewicht ihres Körpers. Sein Blick trübte sich.
    Murbella hatte nicht viel von sich selbst zurückgelassen. Trotz der langen Zeit, die sie mit Duncan im Nicht-Schiff verbracht hatte, hatte sie nur wenige Dinge mit an Bord genommen. Für sie war es nie ein richtiges Zuhause gewesen.
    Die Gefahr ausschalten. Die Versuchung ausschalten. Die Möglichkeit ausschalten. Nur dann konnte er endlich frei sein.
    Konzentriert lief er durch die Korridore und näherte sich einer der kleinen Wartungsluftschleusen. Vor Jahren hatten sie auf diesem Weg die mumifizierten Überreste der Bene-Gesserit-Schwestern bei einer Bestattungszeremonie dem Weltraum anvertraut. Nun würde Duncan eine etwas andere Art der Bestattung vollziehen.
    Er warf die Sachen in die Kammer der Luftschleuse und
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