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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten
Autoren: Frank Herbert
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Zwillinge ließen ihn am Ende immer wieder als Trottel dastehen.
    »Vergangene Nacht berichtete er mir von seinem Goldenen Pfad«, stieß Stilgar hervor. »Und er gefällt mir nicht!«
    »Das ist seltsam«, meinte Ghanima und schaute ihre Großmutter an. »Der größte Teil des Imperiums wird ihn willkommen heißen.«
    »Er wird uns allen die Vernichtung bringen«, murmelte Stilgar.
    »Aber jedermann sehnt sich nach dem Goldenen Zeitalter«, gab Ghanima zurück. »Stimmt es nicht, Großmutter?«
    »Jeder«, stimmte Jessica zu.
    »Sie warten auf das pharaonische Imperium, das Leto ihnen bescheren wird«, sagte Ghanima. »Sie sehnen sich nach einem beständigen Frieden mit reichen Ernten, blühendem Handel und einer Ausgewogenheit, die alles umfaßt – außer den Goldenen Herrscher.«
    »Es wird der Tod der Fremen sein!« protestierte Stilgar.
    »Wie kannst du das sagen? Werden wir nicht Soldaten und tapfere Männer benötigen, um gelegentliche Unzufriedenheiten, gelegentliche Auswüchse zu beseitigen? Ja, Stil, du und Tyeks tapfere Freunde werden gar nicht anders können, als diese Aufgabe zu übernehmen.«
    Stilgar musterte den Sardaukar-Offizier. Ein seltsames Licht gegenseitigen Verstehens ging vom einen auf den anderen über.
    »Und Leto wird das Gewürz kontrollieren«, erinnerte Jessica sie.
    »Er wird es absolut kontrollieren«, sagte Ghanima.
    Farad'n spürte mit den Fähigkeiten, die Jessica ihn gelehrt hatte, daß hier etwas beredet wurde, das zwischen Ghanima und ihrer Großmutter abgesprochen war.
    »Der Frieden wird dauern«, sagte Ghanima. »Die Erinnerung an den Krieg wird verschwinden. Leto wird die Menschheit für wenigstens tausend Jahre durch einen Garten des Glücks führen.«
    Tyekanik sah Farad'n fragend an und räusperte sich.
    »Ja, Tyek?« fragte Farad'n.
    »Ich würde gerne unter vier Augen mit Ihnen sprechen, mein Prinz.«
    Farad'n lächelte, weil er die Frage bereits kannte. Ebenso wußte er, daß zumindest zwei andere sie ebenfalls kannten. »Ich werde die Sardaukar nicht verkaufen«, sagte er.
    »Dazu besteht kein Grund«, sagte Ghanima.
    »Sie verlassen sich auf dieses Kind?« fragte Tyekanik. Er war wütend. Der alte Naib verstand die Probleme, die durch dieses Vorhaben erwachsen würden, aber niemand wußte auch nur die verfluchteste Kleinigkeit über die Situation!
    Mit grimmigem Lächeln sagte Ghanima: »Sag es ihm, Farad'n.«
    Farad'n seufzte. Es war gar nicht so schwer, die Seltsamkeit dieses Kindes, das gar kein Kind war, zu vergessen. Er konnte sich vorstellen, ein ganzes Leben lang mit ihr verheiratet zu sein, auch wenn sie sich ihm gegenüber reserviert verhielt. Die Aussichten waren nicht gerade ungeheuer überragend, aber er begann allmählich ihre Unausweichlichkeit zu erkennen. Die absolute Kontrolle über die sinkenden Gewürzerträge! Ohne das Gewürz würde sich im Universum nichts mehr bewegen. Der Kontakt, den die Gilde zwischen den Sternen aufrechterhielt, zusammenbrechen. Das Imperium in Einzelreiche zerfallen.
    »Später, Tyek«, sagte Farad'n.
    »Aber ...«
    »Später, sagte ich!« Zum erstenmal wandte er die Kraft der Stimme auf Tyekanik an.
    Der Mann blinzelte überrascht und schwieg.
    Ein flüchtiges Lächeln umspielte Jessicas Mundwinkel.
    »Er redet von Frieden und Tod, und das in einem Atemzug«, murmelte Stilgar. »Goldenes Zeitalter!«
    Ghanima sagte: »Er wird die Menschheit durch einen Todeskult in die saubere Luft eines überschwenglichen Lebens führen! Er spricht vom Tod, weil er notwendig ist, Stil. Der Tod stellt die Spannung dar, die allem Leben erst sagt, daß es überhaupt existiert. Wenn dieses Imperium zusammenbricht ... o ja, und es wird zusammenbrechen. Du glaubst, daß das der Kralizec sei ... aber er ist es noch nicht. Aber wenn er kommt, dann werden die Menschen ihr Bewußtsein soweit erneuert haben, daß sie wissen, was es heißt, zu leben. Und dieses Bewußtsein wird erhalten bleiben, solange es Menschen im Universum gibt. Wir werden noch einmal durch das unausweichliche Feuer gehen, Stil. Aber wir werden es durchqueren. Es ist uns noch immer gelungen, uns aus unserer eigen Asche zu erheben. Immer.«
    Farad'n hörte ihre Worte und verstand jetzt, was sie damit, daß Leto rannte, gemeint hatte. Er wird nie wieder menschlich sein.
    Stilgar war immer noch nicht überzeugt. »Keine Würmer mehr«, murmelte er.
    »Oh, die Würmer werden zurückkehren«, versicherte Ghanima ihm. »Innerhalb von zweihundert Jahren werden sie alle tot sein. Aber
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