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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken
Autoren: Kerstin Klein
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Flughafen-Café auf der Sitzbank in die Ecke und wartete auf meinen Kaffee. Tatsächlich wurde ich danach etwas munterer. Nur was ich hier sollte, das wusste ich immer noch nicht. Nick war bestimmt schon eine Viertelstunde weg, und ich saß hier blöd herum. Dafür hätte ich nun wirklich nicht mitkommen müssen.
    Endlich tauchte er wieder auf, mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht.
    »Na, hast du deine Eltern gefunden?«, wollte ich wissen. »Können wir jetzt wieder fahren?«
    »Nein, der Flieger hat Verspätung«, ließ er mich wissen. »Komm, wir gehen mal zum Gate und schauen, wie lange es noch dauert.«
    Mordlustig schlich ich hinter ihm her – in weißen Jeans und dazu einer Lederjacke von ihm, die mir mindestens vier Nummern zu groß war. Warum hatte ich bloß eingewilligt, mitzukommen? Manchmal wäre es wirklich hilfreich, erstmal das Gehirn einzuschalten.
    Nick ließ sich von meiner schlechten Laune nicht anstecken. Vor einem Schalter hielt er plötzlich an und zog mich in seine Arme.
    »Süße, guck nicht so brummig. Ich habe gute Nachrichten. Meine Eltern waren gar nicht im Urlaub.«
    Jetzt wurde er wirklich verrückt. Und ich auch bald.
    »Was?«, fragte ich fassungslos. »Was soll das heißen, die waren gar nicht im Urlaub? Hast du mich dafür mitten in der Nacht aus dem Bett geschmissen? Damit ich auf dem Flughafen einen Kaffee trinken kann?«
    »Nein, darum nicht«, antwortete er und umarmte mich wieder. »Sondern weil ich mich bei dir entschuldigen wollte. Weil ich halt so ein Idiot war, verstehst du?«
    Nein. Ich verstand gar nichts. Dafür war ich auch viel zu müde.
    »Nick, das ist ja sehr süß von dir, aber warum musst du mich dafür zum Flughafen schleppen? Warum konntest du dich nicht bei dir zu Hause entschuldigen?«
    »Weil wir bei mir zu Hause nicht in den Flieger nach Tunesien steigen könnten.«
    Sprachlos starrte ich ihn an. So ganz langsam begann ich zu begreifen.
    »Wie meinst du das?«, fragte ich nach.
    »Überraschung!«, strahlte er. »Ich habe für uns beide Last Minute eine Reise nach Tunesien gebucht. Bernie habe ich gestern gebeten, dass du eine Woche Urlaub bekommst, und Mimi war mit meinem Schlüssel bei dir zu Hause und hat dir deinen Koffer gepackt. Darum mussten wir auch mit dem Corsa fahren, weil unsere Koffer schon in meinem Auto waren.«
    Freudestrahlend fiel ich ihm um den Hals.
    »Oh Nick, du bist verrückt. Das ist das Tollste, was je jemand für mich getan hat. Wir fliegen wirklich in die Sonne? Du und ich?«
    »Du und ich«, bestätigte er. »Während du deinen Kaffee getrunken hast, habe ich eingecheckt und die Koffer aufgegeben, und jetzt geht es los.«
    Erst musste ich ihn noch einmal küssen. Nun war ich auch hellwach. Wie toll war das denn?
    Im Flugzeug klappte ich die Armlehne weg und kuschelte mich ganz eng an Nick.
    »Ich liebe dich, weißt du das? Du bist der tollste Mann der Welt.«
    Er küsste mich. »Nee, bin ich leider nicht. Sonst hätte ich mich nicht so dämlich aufgeführt. Aber jetzt mache ich es wieder gut, ja?«
    Unser Hotel lag direkt an einem Sandstrand. Davor befand sich ein riesiger Swimmingpool mit bunten Liegen darum. Und es waren mindestens dreißig Grad. Ich fühlte mich wie im Paradies, als Nick und ich uns mittags auf diesen Liegen aalten und den ersten Cocktail des Tages tranken. Glücklich blinzelte ich in die Sonne und dankte Mimi im Stillen für das Kofferpacken. Sie hatte genau die richtigen Sachen eingepackt, viele Bikinis, Röcke, Shirts und zwei dünne Hosen. In meinem Lieblingsbikini, rosa mit weißen Pünktchen, lag ich nun neben Nick und genoss das Leben.
    Ich betrachtete ihn, wie er so neben mir in der Sonne lag. Mit seiner noch vom Sommer leicht gebräunten Haut und der schwarzen Badeshorts sah er dermaßen heiß aus, dass ich mich fragte, warum wir eigentlich hier unten lagen.
    »Du, Nick?«, fragte ich. »Findest du die Liegen auch so unbequem wie ich?«
    »Unbequem? Nein, überhaupt nicht. Die sind doch total weich«, murmelte er mit geschlossenen Augen.
    Und da hieß es immer, ich wäre begriffsstutzig. Nun gut, dann musste ich eben deutlicher werden.
    »Meinst du nicht, dass unser Bett oben noch weicher ist? Wir haben das noch gar nicht ausprobiert.«
    Langsam gingen seine Augen auf, und ich entdeckte darin das bekannte Blitzen.
    »Du bist ein ganz schlaues Mädchen, Süße. Stell dir vor, heute Abend können wir nicht schlafen, weil die Betten so hart sind. Und dann ist niemand mehr da, um sie auszuwechseln. Ich
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