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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)
Autoren: Kerstin Rachfahl
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möchte Frau Wolfram noch zu Erich bringen. Es wäre klasse, wenn du alles vorbereiten könntest.“ Mit offenem Mund starrten Papa und ich Thomas hinterher, der in einem vertrauten Gespräch vertieft mit der Reporterin verschwand.
    „Was sollte denn die Show?“, rutschte es mir endlich heraus.
    „Keine Ahnung, vielleicht macht sich das gut bei der Presse“, antwortete Papa.
    „Ihr seid wirklich schlimm. Immer müsst ihr so schlecht von Thomas denken. Er hat es im Moment nicht leicht in der Familie, und ich fand es sehr nett, dass er geholfen hat.“ Klar, das war Mutter.
    Ich öffnete schon den Mund, als ich einen mahnenden Blick von Papa auffing. Er hatte Recht, das war nicht der richtige Zeitpunkt für eine Diskussion über Thomas. Schon gar nicht, wenn die Gefahr bestand, dass mir etwas herausrutschte, das ich später womöglich bereuen würde.
    Inzwischen war es frisch geworden, ich zitterte in meiner kurzärmeligen Bluse. Ich sah auf die Uhr. Dreißig Minuten blieben mir bis zum Start. Nach mir kamen Lucy Melbourne und Charles Livingston, und zuletzt würde Thomas starten.
    „Bist du nervös?“, fragte mich Papa. Ich nickte. Er lächelte mir zu und legte mir einen Arm um die Schulter. „Du schaffst das, Vera, ganz bestimmt. Ihr zwei seid so gut, und wenn nicht, werde ich mit Erich reden. Egal, was ihr damals vereinbart habt, du hast es verdient, dass Fly dir gehört. “ Ich umarmte meinen Vater und küsste seine Wange. Mir war klar, dass ihm sein Angebot nicht leichtfiel. Papa war nicht der Mensch, der Wünsche an seinen Arbeitgeber stellte. Lieber überzeugte er mit seiner Leistung. Allein deshalb würde ich heute gewinnen. Mama lächelte mich an.
    „Du schaffst das, Vera, ganz bestimmt“, erklärte sie zuversichtlich.
    Mein Vater löste sich aus meiner Umarmung, wischte sich verlegen über die Augen und gab mir einen Klaps. „Und jetzt mach dein Pferd fertig.“
    Gemeinsam gingen wir zum Stall zurück. Während sich Papa um Dumont kümmerte, putzte ich Fly den getrockneten Schweiß aus dem Fell. Seine Mähne bürstete ich durch, bis sie seidig an seinem Hals lag. Sorgfältig bearbeitete ich die Sattellage. Kein Dreck sollte uns stören. Zuletzt sattelte ich ihn und führte ihn hinaus zum Aufwärmplatz. Als ich mich auf seinen Rücken schwang, drehte Fly den Kopf zu meinem linken Fuß und biss rein. Ich klopfte seinen Hals. „Keine Angst, mein Großer, diesmal bin ich ganz bei dir.“
    Ich lenkte Fly auf den Platz. Vom Stadion konnte ich die Musik für die Siegerehrungen herüberschallen hören. Meine Hände krampften sich um die Zügel, mein Herzschlag beschleunigte sich. Das Licht der Lampen leuchtete jeden Zentimeter des Platzes aus. Kalt und nackt wirkte das Gras unter dieser Beleuchtung, jeder Gegenstand zeichnete sich scharf ab. Die Umgebung wirkte unnatürlich, genauso wie der grünliche Schimmer meiner Haut. Ich schluckte, Schweiß bildete einen feinen Film auf meiner Stirn. Abrupt blieb Fly unter mir stehen. Ich fühlte, wie sich die Augen der paar Reiter, die sich noch auf dem Platz mit ihren Begleitern und Fans befand, auf mich richteten. Den Bruchteil einer Sekunde erwog ich, Fly vom Platz zu reiten und einfach mit ihm zu verschwinden, so wie damals im Wald... Der Kopf von Fly drehte sich zu mir. Ich streckte mich, kraulte sein Ohr. „Ich fürchte, ich bin ein wenig nervös, mein Süßer.“
    „Is everything all right with you?“, kam eine Stimme von der Seite. Ich richtete mich auf. Neben mir tänzelte Dancing Girl unter David Livingston. Die Nervosität seiner Stute übertrug sich auf Fly. Ich nahm die Zügel auf. „Yes, I’m okay, thanks for asking.“
    Er grinste und nickte kurz, dann hatte er alle Hände voll mit seiner Stute zu tun. Livingston hielt die Stute kurz, was ihre Aufregung nur noch verstärkte.
    Mit einem leichten Andrücken der Schenkel setzte ich den Impuls für Fly, gehorsam ging er los. Ich achtete darauf, dass ich zu der Stute Abstand hielt, verlängerte die Zügelführung, sodass sich Fly unter mir lang machen konnte. Meine Konzentration richtete sich nach innen. Tief atmend versuchte ich, meinen Körper dem Rhythmus von Fly anzupassen. Langsam beruhigte sich mein Herzschlag. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf das Zusammenspiel unserer Körper. Ich konnte das Kauen seiner Zähne auf dem Gebiss, die schwingenden Muskeln unter meinem Hintern spüren. Es war wie ein Tanz, dem ich folgte. Entspannt prustete das Pferd unter mir ein paarmal.
    Langsam nahm ich
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