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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen
Autoren: Keith Laumer
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englisch.
     
6
     
    »Leg die Spule hierher«, sagte Falconer. Grayle lud die Last von seinen Schultern und ließ sie vorsichtig zu Boden, während der Krill jede seiner Bewegungen beobachtete.
    Falconer kniete nieder und zog die Schutzhülle vom Energiespeicher.
    »Loki, lade das Ding nicht auf«, sagte Grayle. »Widersetze dich deinem Meister; ohne deine Hilfe ist er machtlos.«
    »Mein Meister …?«
    Der Krill sprang vorwärts, hob eine krallenbewehrte Pranke.
    »Zurück, Xix!« schnappte Falconer. Der Konstrukt verhielt, richtete seine großen gelben Augen auf ihn. »Er bedroht unsere Existenz, Kommandant.«
    »Darüber werde ich entscheiden.«
    »Wirst du es tun?« sagte Grayle. »Weißt du es wirklich noch nicht, Loki?«
    Der Krill fuhr heulend auf Grayle los, riß den Ann von seiner Jacke, als der Mann zurücksprang. Er folgte Grayle und schlug wieder mit der Pranke zu, ohne Falconers Ruf zu beachten.
    »Siehst du, wie dein treuer Sklave gehorcht, Loki?« rief Grayle.
    Falconer riß die beiden dicken Kabel des Energiespeichers an sich und zog sie zu der Luke, die den Starkstromanschluß abdeckte.
    »Schluß jetzt, Xix – oder ich schließe die Kabel über Kreuz an und schmelze die Spule zu Schlacke!«
    Der Krill warf sich herum und ging Falconer an, die Kiefer aufgerissen, die als Zähne dienenden gesägten Knochenkämme in wilder Wut entblößt.
    »Würden Sie dem Verräter bei seinem Verbrechen helfen?«
    »Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat«, sagte Falconer.
    »Denken Sie daran, Kommandant: nur ich kann Sie nach Ysar zurückbringen!«
    »Rede, Thor«, sagte Falconer. »Worauf willst du hinaus?«
     
7
     
    Vier Meter seitab und drei Meter über der Stelle, wo Grayle mit dem Rücken zur Wand stand, lag Jess Dooley in der Dunkelheit und bemühte sich, irgendeinen Sinn in dem Geplapper ausländischer Stimmen zu hören, das durch die offene Belüftungsluke neben ihm drang.
    Er konnte drei Stimmen unterscheiden: eine war tief und angerauht, eine ein wohlklingender Bariton, die dritte emotionsloser Tenor. Diese letztere Stimme gefiel ihm nicht; so ähnlich mußte sich eine Leiche anhören, wenn sie sich plötzlich aufsetzte und redete. Jess konnte die Worte nicht verstehen, aber den Tonfall glaubte er zu kennen. Jemand dort unten war drauf und dran, einen anderen umzubringen. Er konnte nichts daran ändern, selbst wenn das Opfer nicht verdiente, was ihm bevorstand. Eins aber war Jess Dooley klar: dies waren sie, diejenigen, die alles hier durcheinandergebracht hatten, die das Werk sabotiert und alle diese Leute getötet hatten. Russen, wahrscheinlich. Zu dumm, daß er nicht russisch konnte. Vermutlich kriegte er jetzt die Ohren davon voll.
    Er konnte von Glück sagen, daß er sie rechtzeitig gehört hatte. Viel hätte nicht gefehlt, und er hätte sich zwischen sie fallen lassen. Und nach allem, was man ihm über die Kommunisten erzählt hatte, wäre das das Ende des Dooley-Lebenslaufs gewesen.
    Nein, es gab nichts für ihn zu tun. Ruhig liegenbleiben und abwarten, was als nächstes käme, das war das Rezept. Und zu schnellem Handeln bereit, wenn es nötig würde.
     
8
     
    »Weißt du, was meine Mission hier auf der Erde war, Loki?« fragte Grayle.
    »Eine routinemäßige Erkundung …«
    »Das ist eine von Xix ’ Lügen. Ich hatte Befehl, ein Leuchtfeuer der Klasse Null zu errichten.«
    »Klasse Null – das war … ja, das ist eine Navigationshilfe mit einer Energieausstrahlung in den unteren stellaren Bereich.«
    »Richtig«, sagte Grayle. »Im gewöhnlichen Sprachgebrauch als Höllenkern bekannt.«
    »Ein Höllenkern – auf einer bewohnten Welt?« sagte Falconer kopfschüttelnd. »Du mußt dich irren. Das Flottenkommando hatte keine Befugnis, eine solche Maßnahme anzuordnen.«
    »Der Befehl kam nicht vom Flottenkommando. Er kam von Prazo – meinem Schiff.«
    »Sprich weiter.«
    »Ich weigerte mich und gab Befehl, das Unternehmen abzubrechen. Prazo verweigerte den Gehorsam und neutralisierte meine Maßnahmen.«
    »Ich wunderte mich damals über die Havarie. Ein ysarisches Schiff versagt nicht. Du bohrtest es an, nicht?«
    »Schiffsmörder!« sagte der Krill.
    »Ich bohrte es an – aber erst, nachdem es den Höllenkern ausgeklinkt hatte. Er fiel in den Ozean, der heute Atlantik genannt wird.«
    »Warum hast du nicht beim Flottenkommando um eine Bestätigung des Befehls nachgesucht?«
    »Das Flottenkommando ist eine Maschine. Es hätte den Befehl bestätigt.«
    »Du redest irre, Thor. Das
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