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Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen
Autoren: Joe Haldeman
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Zentimeter länger ist als das Entermesser des Piraten, und den Vorteil nützt er aus. Mit flinken Stößen und Hieben treibt er den Irapina zurück, die Gangway hinab, zum Hauptdeck. Aber den Stahl kann er nicht an ihn legen, der andere ist zu schnell. Man muß ihn erschöpfen.
    Leise vernimmt er in seinem Ohr: »Vergessen Sie nicht, dies ist ein Kampf der Willen, nicht der Geschicklichkeit. Was immer Sie an Fertigkeit aufbringen, er gleicht die seine automatisch an. Sie müssen aus tieferem Herzen heraus weiterleben wollen wie er.«
    Durch das Gewühle auf dem Hauptdeck. Ausfall, Hieb, aber niemals berühren. Kirk versucht nicht zu bemerken, während er sich über das Deck kämpft, daß Arme, Köpfe und Beine herumliegen: alles Illusion. Der Irapin zieht sich durch einen stehenden Matrosen zurück, als sei er eine holographische Projektion und ohne Substanz. Kirk erkämpft sich seinen Weg durch den gleichen Mann.
    Ist mein Fortschritt ein Zeichen, daß mein Wille stärker ist? Keine Antwort.
    Er treibt den Irapina zurück zur Gangway, die zum Achterdeck führt. Die Stufen hinauf, eine nach der anderen. Hinaufjagen auf das Achterdeck, überlegt Kirk, und er kann doch nicht weiter zurück, denn da ist nichts mehr als die Mutter Ozean.
    Auf den Stufen bemerkt Kirk, daß er zwei Schatten hat. Seltsam. Das heißt, daß eine Doppelsonne hinter ihm sein muß. Und er dachte, er sei auf der Erde.
    »Aufpassen, Trick!«
    Die Steuerbordseite des Achterdecks hat gebrannt, und das Feuer ist noch nicht ganz erstickt. Ihn dorthin jagen.
    Das Achterdeck ist verlassen. Kirk hat das Gefühl, alle anderen Leute seien verschwunden. Für die Illusion sind sie nicht mehr nötig.
     
    Spock wurde in einen Stern hineingestellt zu einem Kampf, der seiner Planetenzerstörungsübung ähnlich war. Ihm stand eine begrenzte Zeit zur Verfügung, um den Stern zur Explosion zu treiben, damit er zur Nova wurde. Der Irapina mußte sich seinen Bemühungen entgegenstellen.
    Er hatte ganze zehn Minuten, dann würde er langsam seine Unverletzlichkeit an die unbeschreibliche Hitze und den immensen Druck im Innern des Sternes verlieren und dabei zugrunde gehen. In diesem Fall gab es keine Pattsituationen.
    Zum Glück war es ein Doppelstern. Alle natürlichen Novae beginnen als Doppelsterne.
     
    Kirk wundert sich noch immer über den Doppelschatten und manövriert den Piraten zum glimmenden Teil des Decks. Flammen gibt es hier keine, aber da und dort glühen die Eichenplanken dunkelrot.
    Der Pirat tritt auf einen solchen heißen Fleck und zieht ruckartig seinen Stiefel zurück. Dann schimmert sein Bild, glüht und verändert sich: es nimmt seine wahre Form an, den insektoiden Zentauren.
    Dieses Ungeheuer hat nicht mehr Dolch und Entermesser, sondern kämpft mit den zwei chitinharten Armen.
    Kirk wundert sich, ob das fair sein soll. Der Irapina scheint sehr viel Hitze ertragen zu können, denn nun steht er direkt auf glühenden Kohlen.
    »Kirk, Spock, aufpassen! Die zwei Irapina helfen zusammen!«
    Ein Stück hinter dem Heck der Enterprise schwimmt der andere Irapina in einem Boot. Merkwürdig, auch er zeigt seine richtige Gestalt.
     
    Spocks Stern ist ein roter Riese mit einem roten Riesen als Gefährten. Er sieht eine Möglichkeit, ihn explodieren zu lassen.
    Der massive Gefährte verursacht auf der Oberfläche seines Sterns Gezeiten, ähnlich den lunaren Gezeiten auf der Erde. Aber der Stern ist ja elastisch und wird aus der Form gedrängt und ist schließlich ein riesiges, sich drehendes Ei.
    Das Gas, aus dem der Stern besteht, ist sehr turbulent; er kocht, brodelt und blubbert nicht nur, sondern im Sterninnern bewegen sich ungeheure Gasmassen nervös rund herum. Das gibt Spock die Möglichkeit, ihn explodieren zu lassen.
    Er weiß, es gibt einige sehr heiße Sterne, die wegen des überaus hohen Strahlungsdrucks ständig Gefahr laufen, auseinandergesprengt zu werden. Der nukleare Hochofen im Kern des Sternes strahlt so ungeheuer, daß seine äußeren Lagen immer kurz davor stehen, weggeblasen zu werden.
    Sein Stern ist aber zu kühl für einen Strahlungsdruck, der als Stabilitätsfaktor sehr großes Gewicht hätte. Dort, wo er jetzt schwebt, ist der Kern unnatürlich heiß; das muß er auch sein, da ja die atomare Fusion weitergeht, aber die Atmosphäre darüber ist zu tief, zu massiv, als daß der Strahlungsdruck sie wegstoßen könnte.
    Er muß also die natürlichen Turbulenzen des Sternes ausnützen, sich in einer geraden Linie zur Oberfläche des
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