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Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen
Autoren: Joe Haldeman
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mittschiffs einschlug. Es war die letzte. Er und die Galeone der Piraten hatten ihre ganze Munition verschossen.
    Der Hauptmast der Enterprise war umgestürzt, getroffen von einem besonders glücklichen Weitschuß des Feindes. Er hing über der Backbordseite, und das Hauptskysegel blähte sich im Wasser wie ein Ballon. Das kleine Feuer am Achterdeck war unter Kontrolle. Das Piratenschiff hatte zwar noch alle Segel, war aber sonst in viel schlechterem Zustand. Es nahm Wasser auf, lag schon sehr tief und sackte etwas nach Steuerbord ab. Es war etwa zehn Meter entfernt und näherte sich. Der größte Teil der Crew duckte sich an der Backbordreling zusammen und hielt Enterhaken bereit. Feuer wüteten am Vorder- und am Hauptdeck. Bald würde es untergehen. Wenn die Crew die Enterprise stürmen könnte, wäre sie ein sehr entschlossener Feind, denn der Rückzug war ihr abgeschnitten.
    Jene, die noch Pistolen hatten, warteten an der Steuerbordreling; ihre Ziele kamen immer näher. Sie beschimpften die Piraten, diese fluchten zurück. Halt Ausschau nach einem mit rosa Augen …
    Ein Schuß knallt, und einer von Kirks Männern fällt tot um mit einer großen Wunde in der Brust; die anderen heben ihre Pistolen.
    »Nicht!« schreit Kirk. »Wartet! Wählt euch ein Ziel, dann schießt in einer ganzen Salve, wenn der erste Haken greift.« Ein paar der Leute antworteten mit »Aye, Sir«, keiner schießt. Einer nimmt dem Toten die Pistole ab.
    Kirk lockert das Gehenk und berührt die gespannte Pistole in seinem Gürtel. Sieben Mann jetzt tot, und es werden sicher noch mehr. Der Kabinenjunge rennt über das Hauptdeck und streut Sand über die Blutlache. Guter Junge.
    Ruhig bleiben. Es gibt nur einen wirklichen Feind und keinen wirklichen Verbündeten. Suchst du auch nach den rosa Augen?
    »Ja.«
    Sein erster Maat liegt sterbend neben ihm. Ein Kettenschuß hat ihm die Beine zerschmettert. Kirk ist froh, daß es nicht Spock ist.
    Kirk zieht seinen Säbel und nimmt ihn in die linke Hand. Er zieht die Pistole aus dem Gürtel und wartet auf sein Ziel, die Augen.
    Ein Enterhaken segelt an einem Seil durch die Luft, klappert auf das Hauptdeck und rutscht zurück, um sich an der Reling einzuhaken. »Abschneiden!« befiehlt einer, und der Kabinenjunge kommt mit einem Messer gelaufen. Ein scharfer Knall und ein entsetzlicher Anblick: der Junge taumelt zurück, der halbe Kopf ist im weggeblasen. Jemand schießt zurück.
    »Mut, Jungs!« ruft Kirk. »Wartet auf die Haken. Wenn sie nicht an Bord können, sind sie Futter für die Haie.«
    Ein dumpfer Rumpler, und das Deck schaukelt. Der Kiel der Galeone hat die Enterprise unter der Wasserlinie gerammt. Die Enterprise rollt nach Steuerbord, und die Piraten holen mit den Enterhaken aus und greifen nach der Reling. Kirks Männer lassen einen Geschoßhagel los, dann machen sie sich daran, eiligst die Haken zu lösen, an denen keine Piraten mehr hängen. Die Piraten schießen da und dort zurück und töten fünf weitere Männer.
    Alles Illusion; nicht Kenntnis nehmen von den unter Deck Stöhnenden, dem Gestank nach Tod und Pulver … Rosa Augen …
    Es war ein guter Versuch, doch er genügte nicht. Die Piraten schwärmen über das Hauptdeck, springen von ihrer Reling herab und schwingen ihre Messer.
    Unten an der zum Brückendeck führenden Gangway steht ein Pirat. Mit schwarzen Augen schaut er Kirk an. Er hebt die Pistole – eine Illusion – und schießt. Die Kugel geht durch Kirk hindurch und fliegt weiter. Wieder eine Illusion, und sie schneidet den Piraten von rückwärts her auseinander.
    Fast zu spät sieht Kirk die andere Gestalt, die ihm an einem Tau entgegenschwingt, das am Besanmast der Galeone festgemacht ist. Rosa Augen, eine erhobene Pistole. Sie schießen gleichzeitig. Keine Wirkung. Der Irapina-Pirat prallt mit Jim zusammen, und beide landen der Länge nach auf dem Deck.
    Kirk kommt auf die Füße, wirft die Pistole weg, nimmt den Degen in die rechte Hand und schwingt ihn nach unten. Der Irapina pariert mit seinem Entermesser, und plötzlich hat er in der linken Hand auch noch einen Dolch, mit dem er Kirks Bauch aufzuschlitzen versucht. Zentimeter neben Kirk durchschneidet er die Luft.
    Ein Mangel der Vorstellungskraft: hätte Kirk sich mit einem Dolch in seiner linken Hand gesehen, dann hätte er ihn auch gehabt. So packt er einen Belegnagel von den Klammern unter dem Handlauf. Der ist auch ganz gut zum Parieren.
    Kirk hat einen geringen Vorteil – er hat eine Klinge, die einige
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