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Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht (Deutsche Ausgabe)

Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht (Deutsche Ausgabe)

Titel: Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht (Deutsche Ausgabe)
Autoren: Samantha Young
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weißen Hemd zeichnete sich ein flacher, eisenharter Bauch ab. Seine hellblauen Augen unter den langen Wimpern wirkten schelmisch, und ich konnte beim besten Willen nicht übersehen, dass er dunkle Haare hatte.
    Ich bevorzugte blonde Männer. Hatte ich schon immer getan.
    Aber trotzdem hatte noch keiner von ihnen direkt auf den ersten Blick ein lustvolles Ziehen in meinem Unterleib ausgelöst. Ein kräftiges, maskulines Gesicht war mir zugewandt – scharf gezeichnete Kieferlinie, Kerbe im Kinn, breite Wangenknochen und eine römische Nase. Dunkle Bartstoppeln bedeckten seine Wangen, und sein Haar war zerzaust, was nicht zu dem edlen Designeranzug passte.
    Der Anzugträger zog angesichts meiner ungenierten Musterung seiner Person eine Braue hoch, woraufhin sich mein Verlangen zu meiner größten Überraschung vervierfachte. Ich hatte mich noch nie auf Anhieb zu einem Mann hingezogen gefühlt. Und seit meinen wilden Teenagerjahren hatte ich noch nicht einmal erwogen, ein sexuelles Angebot anzunehmen.
    Obwohl ich nicht sicher bin, ob ich einem Angebot von diesem Mann würde widerstehen können.
    Sowie mir der Gedanke durch den Kopf schoss, erstarrte ich vor Schreck, ging augenblicklich in Verteidigungsstellung und setzte eine unnahbare Miene auf.
    »Yeah«, antwortete ich, als mir endlich wieder einfiel, dass der Anzugträger mir eine Frage gestellt hatte. Ich wandte mich von seinem wissenden Grinsen ab, täuschte Langeweile vor und dankte meinem Schöpfer dafür, dass man meiner olivfarbenen Haut nicht ansah, wenn ich errötete.
    »Zu Besuch hier?«, murmelte er.
    Da mich meine Reaktion auf diesen Mann ärgerte, beschloss ich, die Konversation auf ein Minimum zu beschränken. Wer weiß, was ich sonst noch Idiotisches sagen oder tun würde? »Nein.«
    »Dann bist du Studentin?«
    Der Tonfall stieß mir sauer auf. Dann bist du Studentin. Das war mit einem dazugedachten Augenverdrehen gesagt worden, als wären Studenten faul auf dem Hintern sitzende Gammler ohne wahre Ziele im Leben. Ich fuhr herum, um ihn mit einem vernichtenden Blick zu durchbohren, nur um festzustellen, dass er voller Interesse meine nackten Beine betrachtete. Diesmal zog ich die Brauen hoch und wartete darauf, dass er seine umwerfenden Augen von meiner Haut löste. Der Anzugträger spürte meinen Blick, sah mich an und bemerkte meinen wenig freundlichen Gesichtsausdruck. Ich rechnete damit, dass er so tun würde, als hätte er mich nicht angegafft, oder den Blick abwenden oder sonst etwas in der Art. Was ich zuletzt erwartet hätte, war, dass er nur die Achseln zucken und mir dann ein Lächeln schenken würde, das so träge, tückisch und sexy war, wie ich es noch nie erlebt hatte.
    Ich rollte mit den Augen und kämpfte gegen die Hitze zwischen meinen Beinen an. »Ich war Studentin«, erwiderte ich mit nur einer Spur von Schärfe. »Ich lebe hier. Doppelte Staatsbürgerschaft.« Warum gab ich Erklärungen ab?
    »Du bist Halbschottin?«
    Ich nickte knapp und genoss heimlich die Art, wie er ›Schottin‹ mit harten Ts aussprach.
    »Was machst du denn jetzt nach deinem Abschluss?«
    Warum wollte er das wissen? Ich musterte ihn aus dem Augenwinkel heraus. Von dem, was sein dreiteiliger Anzug gekostet hatte, hätten Rhian und ich uns vermutlich unsere gesamten vier Collegejahre lang von billigem Mensaessen ernähren können. »Was machst du denn? Ich meine, wenn du nicht gerade Frauen in Taxis schubst?«
    Ein schwaches Grinsen war seine einzige Reaktion auf meinen Seitenhieb. »Was glaubst du wohl?«
    »Anwalt, würde ich sagen. Fragen mit Fragen beantworten, Grobheit, selbstgefälliges Grinsen. Passt alles.«
    Er lachte, ein sonores, tiefes Lachen, das in meiner Brust vibrierte. Seine Augen glitzerten. »Ich bin kein Anwalt. Aber du könntest gut einer sein. Wer hat denn eben eine Frage mit einer Frage beantwortet? Und das?« Er deutete auf meinen Mund, während seine Augen sich verdunkelten, als er mit dem Blick die Kurve meiner Lippen nachzog. »Das ist eindeutig ein selbstgefälliges Grinsen.« Seine Stimme war heiser geworden.
    Mein Puls beschleunigte sich, als sich unsere Blicke trafen und weit länger aneinander festhielten, als es bei zwei höflichen Fremden der Fall sein sollte. Auf meinen Wangen glühte es … und nicht nur da. Er und die stumme Kommunikation unserer Körper heizten mir immer mehr ein. Als meine Brustwarzen unter meinem T-Shirt- BH hart wurden, war ich schockiert genug, um in die Realität zurückgerissen zu werden. Ich
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