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Du weckst mein Verlangen

Du weckst mein Verlangen

Titel: Du weckst mein Verlangen
Autoren: Chantelle Shaw
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seine Geliebte zu sein, insgeheim aber immer gehofft, er würde sich eines Tages in sie verlieben.
    Erstaunlicherweise hatten Rosalindas Eltern ihm zu seiner großen Erleichterung keine Vorwürfe gemacht. Ihre Tochter hätte bereits wegen eines anderen Mannes einen Selbstmordversuch hinter sich, erklärten sie ihm, als er beteuerte, er hätte nichts von der Tiefe ihrer Gefühle gewusst. Trotzdem, die Barinellis mochten ihn vielleicht nicht verurteilen, aber er … er fühlte sich schuldig.
    Und jetzt – in dieser Küche mit dieser kämpferischen Krankenschwester – meldete sich erneut sein Gewissen. Vielleicht hatte sie ja recht mit ihren Anschuldigungen? Was er allerdings überhaupt nicht verstand: Wieso lebte Cordelia allein in Nunstead Hall? Er war jedoch entschlossen, dies herauszufinden.

2. KAPITEL
    Emma schaltete den Herd höher und legte den Schal ab. Dann sah sie die Schneespuren auf dem Fußboden und zog sich die Stiefel aus. Zuletzt schälte sie sich noch aus der dicken Daunenjacke. Ihre Gedanken kreisten um Rocco D’Angelos Behauptung, er hätte Personal eingestellt.
    „Seit ich Cordelia kenne, habe ich hier noch keine Haushälterin gesehen. Diese Morag Stewart kenne ich nicht, und Ihre Großmutter hat sie auch nie erwähnt. Wann soll das noch mal gewesen sein?“
    „Kurz vor Weihnachten“, antwortete er kühl. Die deutliche Skepsis in Emmas Ton ärgerte ihn maßlos. Er war es nicht gewohnt, hinterfragt zu werden. Schon gar nicht von einer Frau!
    „ Nonna litt nach ihrer Hüftoperation immer noch unter Beschwerden, deswegen wollte ich sie eigentlich mit nach Italien nehmen. Sie weigerte sich jedoch, Nunstead Hall zu verlassen. Ich leite ein Unternehmen, wie Sie vielleicht wissen, und meine freie Zeit ist sehr begrenzt.“
    Ehrlich gesagt, herrschte in den letzten vier Monaten die reinste Hektik. Der unerwartete Tod seines Vaters war ein furchtbarer Schock. Zu der doppelten Arbeitsbelastung kam jetzt auch noch die Aufgabe, Enricos Angelegenheiten zu regeln. Rocco mochte gar nicht daran denken.
    Fragend sah er die Krankenschwester an, die gerade den Tee aufgoss. „Da ich wusste, dass ich nicht regelmäßig nach England würde fliegen können, habe ich eine Personalagentur beauftragt, ein paar Bewerberinnen vorbeizuschicken, und mich dann für besagte Morag Stewart entschieden.“
    „Ich komme erst seit Ende Januar zu Ihrer Großmutter.“ Womöglich habe ich ihm unrecht getan, überlegte Emma. „Unsere Zuständigkeitsbereiche wurden umstrukturiert, und ich habe diese Gegend von einem Kollegen übernommen. Es hat mich von Anfang an beunruhigt, dass Cordelia so weit draußen lebt. Zunächst bin ich nur einmal die Woche gekommen, um ihren Blutdruck zu messen. Seit sie sich die Hand verbrannt hat, jedoch alle zwei Tage. Morag Stewart muss Nunstead Hall aus irgendeinem Grund verlassen haben.“
    „Und diesen Grund beabsichtige ich von Cordelia zu erfahren!“
    Plötzlich erschien ihm die Angelegenheit jedoch nicht mehr so dringlich wie noch vor ein paar Minuten. Interessiert hatte er verfolgt, wie sich das hässliche Entlein praktisch vor seinen Augen in einen schönen Schwan verwandelte. Nachdem Emma sich der klobigen Stiefel entledigt hatte, kamen überraschend schlanke und wohlgeformte Beine zum Vorschein. Der Schal hatte ein frisches junges Gesicht freigegeben – viel jünger, als Rocco vermutet hatte –, mit einem rosigen Teint und vollen roten Lippen. Rocco hatte Mühe, seinen Blick von ihnen zu lösen.
    Dann setzte sie die Mütze ab und schüttelte ihr kinnlanges rotblondes Haar aus. Es umschmeichelte ihr Gesicht und schimmerte im hellen Licht der Küche wie Seide. Sie wirkt wirklich sehr energisch und charakterstark, dachte Rocco, während er Emmas Züge musterte. Und sie hat wunderschöne Augen: offen, intelligent … und irgendwie geheimnisvoll. Als sie dann noch die unförmige Jacke ablegte und er sah, wie wohlgeformt ihr Körper unter ihrer gestärkten Schwesterntracht war – schmale Taille, herrlich gerundete Hüften und eine nicht uninteressante Oberweite – war sein Erstaunen perfekt.
    Genau so sollte eine Frau aussehen! dachte er. Der Gedanke überraschte ihn. Schließlich war er verwöhnt. Er umgab sich üblicherweise mit Topmodels. Aber er empfand allmählich einen gewissen Überdruss bei diesen durch Diäten und Fitnessprogramme gestählten Körpern. Bei Emmas Anblick kam ihm ein Renaissancegemälde in den Sinn: Adam und Eva im Garten Eden. Emmas Kurven waren ebenso
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