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Du und ich – fuer immer

Du und ich – fuer immer

Titel: Du und ich – fuer immer
Autoren: Jessica Steele
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war für sie ein für alle Mal erledigt.
    “Kann ich dich auf ein Glas Wein einladen?” fragte ihr Kollege Stuart Evans, als sie abends das Büro abgeschlossen hatten und im Aufzug nach unten fuhren.
    Warum nicht? Sie waren gute Freunde, mehr nicht, und sie wussten es beide.
    “Gern.”
    Es war schon kurz nach neun, als Jermaine ihr Apartment betrat. Sie hatte sich gerade einen Kaffee gekocht, als das Telefon zu klingeln begann. Wer konnte das sein? Stirnrunzelnd nahm sie den Hörer ab.
    “Ich bin’s, Ash.”
    Was wollte er denn nun schon wieder? Warum ließ er sie nicht einfach in Ruhe?
    “Kannst du nicht doch kommen?” Er klang sehr verzweifelt. “Du musst wirklich nicht viel tun. Edwina hat solche Schmerzen. Du ahnst ja nicht, wie tapfer sie ist. Sie wollte uns nicht länger zur Last fallen und in ihre Londoner Wohnung zurückkehren, aber das habe ich ihr verboten. Mein armer Liebling wäre dann ganz allein…”
    “Bist du eigentlich taub, Ash? Hast du nicht verstanden, was ich dir gestern gesagt habe? Ich habe Besseres zu tun. Arbeiten zum Beispiel.” Das war nicht zu fassen! Er erwartete doch nicht allen Ernstes, dass sie nach Highfield fuhr, nur um ihrer Schwester die Hand zu halten?
    “Wie kannst du nur so egoistisch sein?” Er schrie beinah.
    Ich? dachte Jermaine erbost. Von wegen! “Noch einmal zum Mitschreiben, Ash. Edwina ist deine Freundin, also kümmer du dich um sie. Verlängere deinen Urlaub. Stell eine Krankenschwester ein. Dir wird schon etwas einfallen.” Sie legte auf. Sofort klingelte es wieder.
    “Ist es Ihnen eigentlich egal, wie es Ihrer Schwester geht?” meldete sich eine wütend klingende Männerstimme, die sie nie zuvor gehört hatte.
    Jermaine atmete tief durch. “Guten Abend”, sagte sie höflic h. Wer war am anderen Ende der Leitung?
    „Ihr Platz ist hier, bei Ihrer Schwester.” Der Fremde ließ nicht locker. “Haben Sie denn kein Herz? Die halbe Nacht haben wir versucht, Sie zu erreichen. Wo sind Sie gewesen?”
    Es war gerade erst neun Uhr! In welchem Jahrhundert lebte der Mann? Nur mühsam beherrschte sie sich. “Mit wem spreche ich?”
    “Mit Jake Tavinor.
    Der reiche, unverheiratete Bruder. Das hatte sie sich schon gedacht.
    “Ash hat morgen früh einen Geschäftstermin, den er nicht aufschieben kann.
    Sie müssen heute noch kommen…”
    Das war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Was war los mit den Tavinors? War die gesamte Familie schwer von Begriff? “Ich habe morgen auch einen wichtigen Termin.” Was natürlich nicht der Wahrheit entsprach, aber das wusste Jake Tavinor ja nicht. Wenn er glaubte, sie herumkommandieren zu können, hatte er sich gewaltig geirrt! “Edwina ist Ihr Gast. Es ist Ihre Pflicht, sich um sie zu kümmern.”
    Er lachte böse. “Ash hatte Recht. Ich hätte nicht anrufen sollen. Sie sind tatsächlich so egoistisch und gefühlskalt, wie er Sie mir beschrieben hat.”
    Jermaine zählte langsam bis zehn. Gut, er wollte es so haben. Er kannte sie nicht einmal und hatte schon ein Urteil über sie gefällt. “Stimmt.”
    “Sie weigern sich also?”
    “Richtig. Der Kandidat bekommt einhundert Punkte.”
    “Das ist doch wohl … ” Ihm schienen die Worte zu fehlen.
    „Auf Nimmerwiederhören, Mr. Tavinor.” Sie knallte den Hörer auf. Das war wohl die Höhe! Jetzt war sie plötzlich die Schuldige. Was bildete er sich eigentlich ein? Aufgebracht stand sie auf und holte sich eine Tasse Kaffee.
    Wenn sie genau überlegte, hatte er allerdings guten Grund, sie für herzlos zu halten. Wer weiß, was Edwina ihm alles erzählt hatte! Die Wahrheit bestimmt nicht, denn damit hatte sie es noch nie so genau genommen. Doch was kümmerte es sie, Jermaine? Mr. Tavinor würde nicht mehr anrufen, da war sie sich sicher. Ihre letzten Worte waren deutlich genug gewesen.
    Als sie am nächsten Abend von der Arbeit nach Hause kam, war sie endgültig mit sich im Reinen. Ash tat ihr sogar Leid. Edwina ließ ihn fallen, sobald sie den Hauptpreis bekommen hatte, auf den sie die ganze Zeit aus gewesen war. Das Leben war eben hart - und das würde er in den nächsten Wochen zu spüren bekommen. Er war selbst schuld, daran ging kein Weg vorbei.
    Jermaine machte sich etwas zu essen und dachte dabei an seinen Bruder, den arroganten, herrschsüchtigen Aufsichtsratsvorsitzenden einer großen Computerfirma. Der Mann konnte ihr gestohlen bleiben! Sie würde sich nicht einmal mit ihm abgeben, wenn er der letzte Mensch auf Erden wäre! Er war
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