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Du und ich – fuer immer

Du und ich – fuer immer

Titel: Du und ich – fuer immer
Autoren: Jessica Steele
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gehabt. Warum hatte sie sich auch überreden lassen und war nach Highfield gekommen? Jetzt saß sie hier fest.
    Schöne Aussichten!
    Jermaine ging um das Haus herum und kam zu einer kleinen Fußgängerbrücke.
    Sie betrat sie und betrachtete wehmütig den kleinen Bach, der über Nacht zu einem reißenden Fluss geworden war. Nach einer Weile blickte sie auf und entdeckte am Ufer eine kleine Bank. Jermaine ging hinüber und setzte sich. Es schien schon einige Stunden nicht mehr geregnet zu haben, denn das Holz war trocken. Sie sah sich um. Obwohl es Dezember war, hatte der, Ort seinen Charme nicht verloren. Sie konnte sich gut vorstellen, wie es hier im Frühling oder Sommer war, wenn das Wasser leise rauschte, die Bäume Blätter hatten und die Blumen im Gras am Ufer blühten. Hier konnte man sich besinnen, entspannen und …
    “Sie sind früh auf”, sagte eine Männerstimme leise.
    Jermaine blickte auf. Es war Jake Tavinor. “Es ist wunderschön hier.”
    “Tatsächlich?” Er setzte sich neben sie.
    “Ja. Man kann all seine Sorgen vergessen, den Augenblick genießen … ” Sie verstummte. Was dachte sie sich eigentlich? Wieso machte sie Small Talk mit einem Mann, den sie verachtete? Das musste sofort aufhören. “Wie kommen Sie heute zur Arbeit?” erkundigte sie sich kühl.
    Jake betrachtete sie forschend, als hätte er sie durchschaut. “Gar nicht.”
    “Sie nehmen sich einen Tag frei?”
    “Kommt darauf an, wie Sie es sehen.”
    Der Glückliche. Er hatte wenigstens ein Arbeitszimmer, während sie hier festsaß. “Wie lange dauert es, bis das Wasser zurückgeht?” Vielleicht konnte sie ja im Lauf des Vormittags nach London zurückkehren.
    Seine nächsten Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. “Schwer zu sagen.
    Wenn es bis Montag nicht regnet …“
    “Was?” Jermaine sprang auf. “Das ist nicht Ihr Ernst. Ich habe wirklich Besseres zu tun, als das ganze Wochenende hier zu versauern!” Energisch wirbelte sie herum und ging zum Haus zurück. Wenigstens folgte er ihr nicht!
    Wahrscheinlich war er schon so früh auf, um die Schäden zu begutachten, die der Regen und der Sturm hinterlassen hatten. Zum Teufel mit ihm! Wenn sie hier wirklich bis Montag gestrandet war, hatte sie ein großes Problem. Der Gedanke, die nächsten drei Tage mit Edwina und den Brüdern Tavinor verbringen zu müssen, war unerträglich.
    Was für eine Ironie! Sie hatte nicht herkommen wollen … Jetzt war es zu spät.
    Das hatte sie davon, dass sie den bannherzigen Samariter gespielt hatte. Eins wusste sie allerdings genau. Egal, was geschah, sie würde Edwina nie verraten.
    Immerhin gehörte Edwina zur Familie, und sie, Jermaine, fühlte sich für sie verantwortlich. Obwohl ihre Schwester ihr so oft den Freund ausgespannt hatte und sie wie einen Fußabtreter behandelte, stand sie treu zu ihr.
    Jermaine betrat das Haus und machte sich auf die Suche nach der Küche und Mrs. Dobson. “Ich bin Jermaine Hargreaves.” Sie reichte der rundlichen, ungefähr fünfundsechzig Jahre alten Frau die Hand. “Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich hier meine Schuhe säubere? Ich bin Ihnen ganz bestimmt nicht im Weg.”
    “Das kann ich erledigen.”
    Jermaine lehnte dankend ab. Die nächste halbe Stunde unterhielt sie sich angeregt mit der Haushälterin und frühstückte mit ihr. Danach bereitete sie ein Tablett für Edwina vor und trug es die Treppe hinauf. Mrs. Dobson hatte zwar protestiert, war jedoch offensichtlich erleichtert.
    Jermaine ging gerade den Flur entlang, als sich eine der Türen öffnete und Jake Tavinor aus dem Zimmer kam. Offenbar war es seins. Sie blieb stehen, und er betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen.
    “Gut. Sie kommen Ihren Pflichten also nach.”
    Seinen Spott konnte er sich schenken! Gern hätte sie ihm eine schallende Ohrfeige verpasst, aber leider hatte sie keine Hand frei. So blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn zu ignorieren.
    Edwina lag noch im Bett. Sie war nicht besonders erfreut, sie zu sehen. “Ich dachte, du bist schon längst in London.”
    „Leider nicht. Glaub mir, auch ich wäre lieber ganz woanders. Du kannst es dir aussuchen - entweder eine Pflegerin oder ich.“
    “Bloß nicht!” Entsetzt sprang Edwina auf.
    Jermaine stellte das Tablett auf den Tisch. “Wie lange willst du diese Farce noch aufrechterhalten?”
    “Was geht dich das an?”
    Diese schnippischen Worte brachten das Fass zum Überlaufen. “Viel. Hast du eigentlich einmal darüber nachgedacht, was du angerichtet hast?
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