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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)
Autoren: Ali Knight
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viele andere Sachen.«
    »Heißt das, du kannst dieses Teil heil herunterbringen?«
    Ein hysterisches Lachen brach aus ihr heraus. Gleichzeitig hörte sie Greg an den Tower durchgeben, was Lawrence getan hatte. Sie hatte in den tiefsten aller Abgründe geblickt, und plötzlich war sie erlöst!
    »Was war in Touquet, Greg? Was ist mit Cathy passiert?«
    Er sah sie nicht an. »Ich habe sie im Flugkurs kennengelernt. Ich war zwanzig. Mein Traum war es, Pilot zu werden, nach Afrika zu gehen und dort wichtige Leute von hier nach da zu fliegen – was man eben so träumt, wenn man jung ist. Dann hab ich mich in sie verliebt und war oft bei ihr, während er in London gearbeitet hat. Das Haus Hayersleigh war unsere Spielwiese. Als ich meinen Flugschein bekam, wollten wir das feiern. Sie hat das Baby bei Connie gelassen, und wir haben Lawrence’ Flugzeug genommen. Ich bin mit ihr nach Touquet geflogen.« Er schluchzte. »Der Himmel war wolkenlos.« Die Maschine schlingerte heftig, als wollte sie gegen die gegenwärtige Wetterlage protestieren. »Wir …«
    Ein Alarmsignal übertönte das Dröhnen des Windes im Cockpit. Greg fluchte. Nicky schaute durch die Frontscheibe, und erst jetzt lernte sie, was echte Todesangst war. Der Propeller bewegte sich nicht.
    Greg stieß einen erstickten Laut aus. Dann hieb er auf die Instrumententafel und versuchte, den Motor neu zu starten.
    »Was ist los?«, schrie sie.
    »Kein Treibstoff.«
    Das sinnlose Geräusch des Motors, der nicht ansprang, hallte in ihrem Kopf wider.
    »Er hat die Leitung gekappt!«
    Das Flugzeug wurde langsamer, es flog nicht mehr, es glitt – unaufhaltsam in Richtung Boden, in Richtung französische Küste.
    »Nicht schon wieder!«, schrie Greg. »Wir sind nicht bis Le Touquet gekommen. Mein erster Flug als verantwortlicher Pilot, und ich habe die notwendigen Sicherheits-Checks nicht gemacht. Der Treibstoff ist uns ausgegangen. Wir sind immer weiter gesunken, und ich dachte, wir schaffen es nicht bis zum Festland. Es gab nur einen Fallschirm …«
    Der Fallschirm! Hektisch sah Nicky sich nach dem Bündel um, das Lawrence vor seinem Sprung abgelegt hatte, und entdeckte es zu ihren Füßen. Sie hob es auf und drückte es an sich.
    »Wir müssen zusammen springen.«
    »Nein! Derjenige, der nicht in den Gurten hängt, würde weggerissen, wenn der Schirm aufgeht.« Greg schüttelte den Kopf. »Lawrence wollte, dass ich mich entscheiden muss. Dieser elende alte Drecksack!« Wieder wurde die Maschine von einem Windstoß durchgerüttelt. »Du bleibst hier, bei mir, Nicky. Du springst da nicht raus! Cathy habe ich damals gedrängt, den Fallschirm zu nehmen. Sie wollte bei mir bleiben, aber ich dachte, wir schaffen es nicht. Ich hab sie gezwungen zu springen, weil ich dachte, das wäre am sichersten. Dann habe ich eine Bruchlandung am Strand hingelegt und …« Er hielt inne, atmete schwer. »Ich bin ohne einen einzigen Kratzer davongekommen. Sie kamen mir entgegengerannt da am Strand, so viele Leute, und ich hab immer nur nach Cathy gerufen und den anderen gesagt, sie sollen sie suchen.«
    Er verstummte, als sie über den Strand und weiter über französischen Boden hinwegtrieben.
    »Es hat zwölf Stunden gedauert, bis sie sie gefunden hatten. Der Fallschirm war nicht aufgegangen – vielleicht hat sie auch gar nicht versucht, ihn zu öffnen. Ich wurde ›Wundermann‹ genannt, der glücklichste Mann von Dorset. Und die Frau, die ich liebte, war Tausende Fuß im freien Fall in den Tod gestürzt. Wenn sie bei mir in der Maschine geblieben wäre, was sie ja unbedingt wollte, wäre sie am Leben geblieben.« Er stützte den Kopf in die Hände und schluchzte erneut. »Und die anderen auch.«
    »Das ist nicht deine Schuld, Greg.«
    »Natürlich ist es das! Verstehst du das nicht? Sie ist gestorben, weil ich bestimmte Entscheidungen getroffen habe.«
    »Es war ein Unfall! Und den Tod der anderen kann dir kein Mensch vorwerfen!«
    »Seitdem habe ich in keinem Cockpit mehr gesessen. Die ganze Scheiße in meinem Leben hat da ihren Ursprung! Ich habe mich von allem abgewandt, auch von den Leuten, die ich kannte. Ich habe allem den Rücken gekehrt, aber es hat mich verfolgt. Keinen einzigen Tag lang hat es mir Ruhe gelassen! Er hat mir alles genommen, was ich geliebt habe! Jede …«
    Nicky legte ihm eine Hand auf den Arm. »Mich hat er nicht gekriegt.«
    Greg schaute kurz zu ihr herüber, dann senkte er den Blick.
    »Er hat Francesca und Grace umgebracht, weil sie diejenigen
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