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Du hast mich wach gekuesst

Du hast mich wach gekuesst

Titel: Du hast mich wach gekuesst
Autoren: Susan Mallery
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stehen. Sie waren wundervoll zu ihm und für ihn. Er wird es noch bereuen, dass er Sie hat gehen lassen.
    Kann ich Ihnen irgendwie helfen?"
    "Nein, danke", brachte Cathy mühsam hervor. "Es ist nur ..."
    Sie schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. "Ich muss ihm etwas sehr Wichtiges sägen. Wenn er sich meldet, können Sie ihm dann bitte ausrichten, dass er mich anrufen soll?"
    "Natürlich. Es tut mir Leid, Cathy. Ich hoffe, Sie bleiben mit mir in Verbindung."
    "Vielleicht." Mehr konnte sie momentan nicht versprechen.
    "Ich muss auflegen. Passen Sie gut auf sich auf."
    Sie wusste nicht, wie lange sie reglos dasaß, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte. Stone war fort. Er war ihr nicht gefolgt.
    Er hatte sie nicht angerufen. So unwichtig war sie ihm. Er war einfach aus ihrem Leben verschwunden, ohne von dem Baby erfahren zu haben.
    Schluchzend senkte sie den Kopf auf die Arme und weinte, bis ihre Tränen versiegten.
    Als sie sich schließlich aufrichtete, war es halb zwölf Uhr.
    Zeit, um zum College zu fahren. Sie stand auf, griff zu ihrer Handtasche und dem Vorlesungsverzeichnis. Dann hielt sie inne. Was hatte es für einen Sinn? Wem versuchte sie, etwas vorzumachen? College? Sie? Sie konnte es nicht schaffen. Sie war zu alt. Sie bekam ein Baby. Es war zu spät.
    "Vergiss es einfach", sagte sie laut. "Geh zur Arbeit, komm nach Hause, bereite dich auf das Baby vor. Das reicht."
    Impulsiv ging sie zum Küchenschrank und öffnete ihn.
    Vollkornbrot, fettarme Kräcker, Suppen. Kein einziger Keks oder Schokoriegel. Sie brauchte etwas Süßes, und zwar sofort.
    Als sie hinaus auf die Veranda trat, stellte sie fest, dass die Post gekommen war. Sie nahm den Stapel, um ihn auf das Tischchen im Flur zu werfen. Doch dann fiel ihr eine vertraute Handschrift ins Äuge. Stones Handschrift.
    Ihr Herz pochte. Der Umschlag war länglich und dick. Was mochte er enthalten? Eine Nachricht? Ein Ticket? Eine Erklärung? Hastig riss sie ihn auf.
    Geld. Sie nahm den dicken Stapel Dollarnoten heraus und zählte. Fünftausend. Auf einem beiliegenden Zettel stand ein einziger Satz:
    Du kannst diese Summe jeden Monat erwarten.
    Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, seine Unterschrift darunter zu setzen.
    Cathy starrte auf das Geld. Das war also alles, was er von ihr hielt. Nun gut. Sie beschloss, das Geld für das Baby zu sparen, vielleicht eine Ausbildungsversicherung abzuschließen.
    Schließlich behaupteten all die Anlageberater, dass man nicht früh genug damit anfangen konnte.
    Zerstreut blickte sie sich um und überlegte, was sie eigentlich vorhatte. Ach ja, Schokolade kaufen. Sie runzelte die Stirn.
    Nein, das wo llte sie nicht. Sie wollte sich nicht den Magen voll stopfen, sondern endlich ein ausgefülltes Leben führen.
    Vierzehn Wochen später bog Cathy strahlend wie ein Honigkuchenpferd in ihre Auffahrt ein. Sie war völlig erschöpft, aber glücklicher als seit Monaten.
    Sie hatte es geschafft. Sie hatte soeben die letzte der drei Prüfungen bestanden und somit das erste Semester absolviert.
    "Bist du stolz auf deine Mama?", fragte sie, während sie sich eine Hand auf den Bauch legte. Sie war im fünften Monat, und die Schwangerschaft ließ sich nicht länger verheimlichen. Doch das stellte kein Problem dar. Die Kommilitonen verurteilten sie nicht, weil sie eine ledige werdende Mutter war. Im Gegenteil.
    Sie verhielten sich sehr zuvorkommend.
    Sie stellte den Motor ab und stieg aus. Es war beinahe neun Uhr abends. Sie hatte mit einigen Kommilitonen im italienischen Restaurant den Semesterabschluss gefeiert und das unbeschwerte Geplauder und Gelächter genossen. An beidem hatte es ihr bisher im Leben gemangelt.
    Eddie, ihr Chef beim Auftragsdienst, war so stolz auf ihr erfolgreiches Studium, dass er ihr den Abend freigegeben hatte.
    Nun wollte sie nur noch ins Bett kriechen und schlafen.
    Mit müdem Schritt näherte sie sich dem Haus. Ein Schatten bewegte sich vor der Tür. Erschrocken blieb sie stehen. Der Schatten näherte sich und entpuppte sich als ein Mann.
    Stone. Nach all der Zeit war er zurückgekehrt. Sie hatte ein paar Mal mit Ula telefoniert, aber nichts Neues erfahren. Sie wusste nicht, was sie denken, was sie sagen sollte. Er hatte ihr jeden Monat Geld geschickt. Sie hatte das meiste gespart und nur einen Bruchteil für Babysachen ausgegeben.
    Wie angewurzelt stand sie da und versuchte zu ergründen, was sie empfand. Zorn? Nein, obwohl sie ihm hätte zürnen sollen. Traurigkeit? Nein, obwohl Tränen über
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