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Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben

Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben

Titel: Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben
Autoren: Werner Tiki Küstenmacher
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einfachen Hilfsmittel.

    D as möchte ich in meinem Leben jetzt anders machen! Vielleicht erwacht während der Lektüre des E-Books in Ihnen dieser Wunsch. Sie möchten beispielsweise Ihren Arbeitstag nicht mit dem nervigen Kleinkram starten, sondern mit einer anspruchsvollen Aufgabe, die Sie zufriedener macht. Oder Sie träumen von einem dauerhaft ordentlichen Arbeitsplatz. Oder Sie wollen Ihre Partnerschaft harmonischer gestalten, weniger streiten und einen liebevolleren Blick auf Ihren Partner gewinnen. Oder Sie wollen sich gesünder ernähren und Gewicht verlieren. Oder irgendetwas anderes tun, das Ihnen am Herzen liegt.
    Solche guten Vorsätze klappen manchmal auf Anhieb, aber lange halten es nur die wenigsten Menschen durch. Erst wenn Sie eine neue Art des Handelns 21 Tage, also drei Wochen, lang ununterbrochen ausführen, kann daraus eine Gewohnheit werden. Der Unternehmens-Coach Jörg Weisner schreibt in seinem Buch »Vergiss Selbstdisziplin«, dass Wiederholung wichtiger sei als Wille. Nur durch rituell wiederkehrende Handlungen lassen sich neue Verhaltensweisen in unserem Unbewussten verankern. Wie das auch für Sie funktionieren kann, darum geht es in diesem E-Book.
    Ein Ritual ist sozusagen das Gehäuse eines Verhaltens, die – möglichst schöne – Karosserie um einen neuen Motor in Ihrem Leben.

    Man kennt den Begriff Ritual vor allem aus der Religion. Das Taufritual etwa ist die äußere Handlung, mit der ein Mensch in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen wird. Taufwasser und bestimmte Worte sind die Karosserie, der eigentliche Inhalt ist die Gemeinschaft des Menschen mit Gott und seinen Mitchristen. Wenn katholische Christen ein Kirchengebäude betreten, tauchen Sie den Finger in das kleine Wasserbecken am Eingang und befeuchten sich damit die Stirn – ein weiteres Ritual, mit dem sie sich an das vor längerer Zeit stattgefundene Ritual ihrer eigenen Taufe erinnern.
    Es gibt auch jede Menge weltliche Rituale. Die meisten Menschen beginnen und beenden ihren Tag rituell: Sie erledigen Zähneputzen, Duschen, Anziehen und all die anderen Tätigkeiten in der immer gleichen Reihenfolge. So wird nichts Wichtiges vergessen und sie müssen nicht jeden Morgen aufs Neue überlegen, was sie warum und in welcher Weise zu tun haben.
Der Handpsalter des Mauburnus
    Johannes Mauburnus war Mönch, zuerst in einem Augustinerkloster bei Zwolle, dann in Windesheim und zuletzt in Nordfrankreich. Wie der berühmte Thomas von Kempen, mit dem er befreundet war, gehörte Mauburnus zu den Anhängern einer Protestbewegung gegen den damaligen, in frommem Formalismus erstarrten Kirchenbetrieb. Die »devotio moderna« fand im Europa des 15. Jahrhunderts viele Anhänger. Heute würde man vielleicht »Meditationsbewegung« dazu sagen, denn die »Modernen« wollten ein persönliches Verhältnis zur Spiritualität finden und sich von ihrem Glauben im Alltag bereichern lassen. Die Bewegung brachte viele Mystikerinnen und Mystiker hervor – Menschen, die innerlich begeistert waren von Gott und ihn direkt erfahren wollten.
    Dazu erfanden sie immer neue Meditationstechniken und -hilfen, ganz ähnlich wie es heutzutage Zen-Kurse gibt, Entspannungstraining oder Atemübungen. Auch Martin Luther und später die Exerzitien des Jesuitengründers Ignatius von Loyola stehen in der Tradition der »devotio moderna«. Von Martin Luther wissen wir, dass er im Augustiner-Kloster in Erfurt den Handpsalter des Mauburnus zu meditieren gelernt hat – und dass er mystische Erfahrungen gemacht hat.

Finger statt Rosenkranz
    Mauburnus entwickelte eine Methode, die er »Rosetum« nannte, eine Art Rosenkranzmeditation, die statt einer Kette mit Perlen die fünf Finger benutzte. Ähnliche Finger-Meditationen gibt es auch im Buddhismus. Sie waren in beiden Religionen ein wichtiges Hilfsmittel für die große Menge der Analphabeten. Wer sich das System einmal eingeprägt hatte, konnte auch ohne Buch die Versenkung üben und durch immer wiederholte Meditationsübungen spirituelle Fortschritte machen. Interessanterweise passt die Anordnung der einzelnen Meditationsstufen zur liturgischen Musik und zu den damaligen Tänzen, sodass sie manchmal als »geistliches Ballett« bezeichnet wurde.
    Mauburnus lehrte, während der Versenkung jeweils den bestimmten Finger oder das Glied des Fingers mit den Fingern der anderen Hand zu drücken. Bei ihm hatte jedes der drei Glieder jedes Fingers eine eigene Bedeutung, insgesamt ergab das also 15 Meditationsstufen. Sie
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