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Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben

Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben

Titel: Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben
Autoren: Werner Tiki Küstenmacher
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sich auf den Boden und tun Sie nichts. Atmen Sie tief, langsam und genüsslich ein (bis sieben zählen), dann ebenso genüsslich aus und warten Sie mit leerer Lunge, bis der Drang zum nächsten Einatmen stark wird. Das entspannt immer, ganz egal wie grausam der Stress auch sein mag.
    Einziges Problem: In der größten Hektik vergisst man meist, wie leicht es wäre, mit so einer Entspannungsübung wieder Herr oder Herrin der Dinge zu werden. Manchen Menschen hilft ein Zettel am PC-Bildschirm, auf dem »Atmen!« steht. Malen Sie am besten noch einen kleinen Finger dazu als Erinnerung an Ihr kleines Flucht-Ritual.
Wechseln Sie den Ort
    Eine kleine Flucht ist ein guter Weg, um fertig zu werden mit Störungen und Unterbrechungen. Wenn Sie mit einer Aufgabe nicht weiterkommen – wechseln Sie den Ort! Manchmal hilft es schon, wenn Sie sich an die andere Seite des Tischs setzen. Gehen Sie in ein anderes Zimmer. Oder, noch besser, Sie suchen einen Ort auf, an dem Sie gern sind. Unternehmen Sie regelmäßig einen Spaziergang und finden Sie heraus, an welchen Stellen Sie innere Freude empfinden. Oft ist das zu spüren entlang eines Flusses. Selbst am kleinsten Bach ist durch das fließende Wasser eine Menge Materie in Bewegung, und dadurch empfangen wir Menschen eine schwer beschreibbare Art von Energie.
    Energie kann auch von einem freien Feld oder einer Anhöhe kommen, von wo aus Sie einen weiten Blick haben. Stellen Sie sich probeweise einmal mit dem Gesicht nach Osten, wo die Sonne aufgeht. Denn natürlich geht die Sonne nicht auf, sondern die Erdkugel dreht sich ihr entgegen. Wenn Sie also nach Osten sehen, stehen Sie in Fahrtrichtung Erde. Sie blicken nach dort, wohin die Erde sich dreht.
    Als kleiner Junge war ich fasziniert von einem Cartoon des französischen Zeichners Chaval. Da stand ein Mann mit leicht wehenden Haaren und versonnenem Blick, darunter die Bildunterschrift »Mann mit der Fähigkeit, die Umdrehung der Erde zu empfinden.« Eine hübsche Idee, finde ich bis heute, und manchmal gelingt mir dieses Kunststück einen herrlichen kurzen Augenblick lang.

Bauen Sie sich eine Fantasie-Zuflucht
    Wenn es Ihnen einmal wirklich schlecht geht, Sie traurig oder wütend oder vollkommen verzweifelt sind – dann scheuen Sie vermutlich sehr davor zurück, innerlich zu fliehen. Es gehört gerade zum Wesen von Trauer, Wut oder Verzweiflung, diese Emotionen auszuhalten und bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Da ist es gut, einen inneren kleinen Fluchtort vorbereitet zu haben.
    Gehen Sie Ihr Leben durch: Wann war Ihre allerglücklichste Zeit? Vielleicht als Kind oder als Sie frisch verliebt waren, auf der Hochzeitsreise oder bei einem ganz besonderen sportlichen oder beruflichen Erfolg. Dort sollten Sie Ihren kleinen Fluchtort ansiedeln. Schließen Sie die Augen und begeben Sie sich im Geiste zurück an diesen Platz. Erleben Sie ihn mit allen Sinnen.
    Mein persönlicher Glücksort ist eine Lagune auf Kreta: Ich stehe, frisch verheiratet, im ideal temperierten Meer, türkisblau und vom Sonnenlicht durchflutet, über mir ein traumhafter, endloser Himmel, vor mir auf der Anhöhe ein nagelneues, weißes Hotel, am Strand meine junge, wunderschöne Frau, wir beide glücklich, perfekt sonnengebräunt und mit jugendlicher Idealfigur. Diesen Moment hat es wirklich so gegeben, ich habe ihn genau so erlebt, muss ihn nicht künstlich verschönern oder zurechtbiegen.
    Ihr persönlicher Traumort ist für Sie richtig. Anderen brauchen Sie davon nichts zu erzählen. Diesen Ort können Sie – haben Sie ihn einmal gefunden – in Ihrem Herzen bewahren und in schwierigen Situationen hervorholen wie einen Edelstein, dessen tiefste Schönheit nur Sie verstehen. Stellen Sie sich vor, er ist in einer winzigen Höhle Ihrer Seele versteckt. Nur Ihr kleiner Finger ist klein genug, um ihn dort herauszuholen.

Besorgen Sie sich eine gute, dicke Haut
    »Denn dickes Fell, das hatt’ ich früher nicht – ich hab’s mir wachsen lassen. Es wuchs mir wie die Knitter im Gesicht und die Sorge, was zu verpassen.« So sang (oder besser: sprach) Curd Jürgens 1976 in seinem berühmten Lied »60 Jahre und kein bisschen weise«.
    E ine besondere Form der »kleinen Flucht« ist der Weg nach innen. Weg von den Dingen, die Sie bedrängen, und einen Schritt näher zu sich selbst. Es gibt verschiedene Bilder dafür, und ein sehr einprägsames ist das »dicke Fell« oder eine »dicke Haut«. So eine kräftige Schutzhaut gäbe Ihnen die Möglichkeit, gegenüber
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