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Du Durchschaust Mich Nicht

Du Durchschaust Mich Nicht

Titel: Du Durchschaust Mich Nicht
Autoren: Farid
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es sich wirklich um sein Auto handelt. Und dann dürfen alle Zuschauer zur Autogrammstunde auf die Bühne kommen und prüfen, dass es ein echtes Auto ist und es keinen doppelten Bühnenboden gibt.
    Mit solchen Großillusionen möchte ich eindrückliche gemeinsame Erlebnisse schaffen. Das ist für mich die wichtigste Aufgabe der Magie: beste Unterhaltung mit Erinnerungswerten.
I’m bringing the magic back
habe ich mir mal zum Ziel gesetzt. Moderne Magie muss spannend, witzig und überraschend sein. Dabei darf sich das Publikum nicht ausgeschlossen fühlen, denn es ist kein Kinobesucher vor einer Leinwand, sondern wirkt mit und nimmt Einfluss auf den Verlauf der Show, ganz so, wie es auch der Titel der Show verspricht:
Inside Magic – Werde Teil der Show.

Von kleinen Münzen und großen Damen: etwas verschwinden lassen
    Die meisten Taschenspieler nutzen diesen Effekt und lassen Münzen, Fingerringe, Zigaretten usw. verschwinden. Eben noch in der Hand oder auf dem Tisch – im nächsten Moment haben sich die Dinge scheinbar in Luft aufgelöst. Probiere es doch einmal selbst aus und lass eine Münze verschwinden. Auf den Fotos siehst du, wie es geht. Übe es ein paarmal, am besten auch vor einem Spiegel.
    Die Münze liegt auf einem Tisch vor dir.
    Du nimmst die Münze in deine Hand, indem du sie über den Tisch zu dir hinziehst.
    Natürlich tust du so, als ob du die Münze vom Tisch aufgehoben hättest und in deiner Hand halten würdest.
    Dabei hast du sie an der Tischkante unbemerkt in deinen Schoß fallen lassen.
    Es sieht immer noch so aus, als ob du die Münze in der Hand hältst. Um die Spannung zu steigern, tust du so, als ob du die Münze in die andere Hand wandern lassen würdest.
    Die Münze wird also scheinbar in die andere Hand gegeben – diese schließt sich zur Faust. Diese Übergabe ist wichtig, sie macht den Effekt am Ende erst glaubwürdig.
    Jetzt öffnest du mit einer magischen Geste die Hand: Die Münze ist verschwunden. Just magic!
    Solche gängigen Kleinstillusionen eignen sich als Partyzauberei oder um sein Enkelkind zu verzaubern, für eine große Show braucht es natürlich ungewöhnlichere Ereignisse – und das nicht erst seit heute.
    Harry Houdini, der bis heute als einer der größten Entfesselungskünstler gilt – er befreite sich binnen kürzester Zeit von Fesseln und Ketten und aus vernagelten Kisten oder sogar einer Gefängniszelle –, ließ 1918 bei einer Show im New York Hippodrome einen ausgewachsenen Elefanten vor den Augen des Publikums verschwinden. Wie viele andere Zauberkünstler hatten wohl schon jahrzehntelang an solch einer Nummer gearbeitet und standen kurz vor dem Durchbruch? Auf unserem Kontinent wurde Alois Kassner, ein Zauberkünstler der Nachkriegszeit, mit der Elefanten-Nummer nicht weniger berühmt, er und sein indischer Elefant Toto tourten durch ganz Europa.
    Eine legendäre und vielkopierte Nummer ist »Das Verschwinden einer Dame vom Stuhle«. Erfunden hat diese beliebte Illusion Buatier de Kolta im 19 . Jahrhundert: Er legte ein großes Tuch über eine sitzende Dame, so dass man nur noch ihre Silhouette sehen konnte, berührte anschließend auf Höhe des Kopfes das Tuch, und die Frau war verschwunden.
    Die meisten Großillusionisten haben diese Nummer noch heute in ihrem Repertoire, so auch David Copperfield, der sie für seine Shows leicht abwandelte und als Idee für eine viel spektakulärere Aktion nahm: Er ließ die New Yorker Freiheitsstatue verschwinden.
    Ich war damals gerade mal zwei Jahre alt, als Copperfields Live-Show, in der sich das Wahrzeichen von Amerika wie von Geisterhand in nichts auflöste, im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Aber selbst, als ich diese Nummer Jahre später in einem Video sah, war ich völlig geflasht. Zum Glück ahnte ich nicht sofort, wie beinahe schon simpel Copperfield vorgegangen war! Die Wirkung zahlte sich richtig für Copperfield aus. Obwohl es weder eine Direktübertragung noch das Internet gab, erlangte er mit dieser Illusion schlagartig Weltruhm, denn man erzählte sich überall auf der Welt von dem unglaublichen Ereignis.
    Wenn ich privat unterwegs bin, werde ich oft von Leuten angesprochen: »Hallo, du bist doch Farid, oder?«
    »Ja, freut mich, dich kennenzulernen.«
    »Ich hab damals immer für dich angerufen!«
    »Ach, du warst das!«
    »Kannst du mir bitte was zeigen, nur ganz kurz?«
    Manchmal denke ich, wäre ich doch ein Sänger und kein Magier, die werden an Tankstellen, beim Bäcker und
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