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Du bist ok, so wie du bist: Das Ende der Erziehung (German Edition)

Du bist ok, so wie du bist: Das Ende der Erziehung (German Edition)

Titel: Du bist ok, so wie du bist: Das Ende der Erziehung (German Edition)
Autoren: Katharina Saalfrank
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Frau haben zu einer größeren Vielfalt und so gleichzeitig auch zu einem radikalen Wandel der Familienformen geführt. Werte, Normen und Vorstellungen wandeln sich dadurch ebenfalls. Das verunsichert, bietet aber auch Chancen und macht Vielfältigkeit und individuelle Lebenskonzepte möglich. So können Eltern heute für ihre Familie nach eigenen individuellen Werten suchen und diese für sich ausprobieren. Auch hierzu soll das vorliegende Buch anregen.
    Darüber hinaus habe ich Informationen über die Entwicklungsstufen von Kindern zusammengetragen und bindungstheoretische und entwicklungspsychologische Erkenntnisse in alltagspraktische Beispiele einfließen lassen. Kinder verbringen immer mehr Zeit in Bildungseinrichtungen. Hat sich hier ein Wandel vollzogen? Haben die entwicklungspsychologischen Erkenntnisse Einfluss auf unser Bildungssystem? Auch solche Fragen werden im Folgenden diskutiert.
    Die Gedanken und Handlungsalternativen in diesem Buch sollen zum Experimentieren anregen. Sie sind nicht einfach nur zu befolgen und auch nicht als Erziehungshilfen oder im Sinne eines Ratgebers gedacht. Vielmehr sollen sie neue Grundsätze anbieten, die sich aus meiner Erfahrung bewährt haben und als Navigationshilfe im Alltag mit Kindern dienen können, um neue Betrachtungsweisen zu finden und individuelle Wege für sich und die eigene Familie zu gehen.

Wo wir heute stehen
Zu einem Ende kommen
heißt einen Anfang machen.
T. S. Eliot
    Die Ausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden für die Bildung sind in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen. 106,2 Milliarden Euro waren es 2011 laut Bildungsfinanzbericht. Im Jahr 1995 lagen die Ausgaben nicht einmal bei 80 Milliarden. Auch Familien werden hoch subventioniert. Neben dem Kindergeld können junge Familien seit 2007 auch das Elterngeld in Anspruch nehmen. Weitere staatliche Leistungen wie das Betreuungsgeld sollen dazukommen. Die Förderung der Familie vermittels vielfältiger Transferleistungen ist politischer Konsens in Deutschland. Und nicht nur die Familie, auch das Kind selbst soll gefördert werden. Zum Betreuungsauftrag ist der Bildungsauftrag hinzugekommen. Infolgedessen sind zahlreiche Bildungsinstitutionen mit ebenso zahlreichen pädagogischen Konzepten wie Pilze aus dem Boden geschossen.
    Kinder werden immer früher mit staatlich organisierter Bildung, mit immer noch mehr Wissen und dessen gezielter Vermittlung konfrontiert. Besonders die frühkindliche Förderung wurde in den letzten Jahren optimiert. Gute Bildung soll schon in frühen Jahren möglich sein. Unsere Kinder sollen alle Chancen haben, sich gut, nein: optimal zu entwickeln. Kinderkrippen, Kindertagesstätten und Ganztagsbetreuung für Kinder werden ausgebaut, gefördert – ein attraktives Angebot, das Familien kaum ausschlagen können. Oder nur auf eigene Verantwortung. Die Kinder als Ressource des Wohlstands von morgen sind fest im Blick, ihr Wert allerdings wird ausschließlich in ihrer Fähigkeit beurteilt, Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken.
    Was auf den ersten Blick nach einer begrüßenswerten Entwicklung aussehen mag, hat auch Schattenseiten. Die Ansprüche, die durch die umfassenden Förder- und Betreuungsangebote an die Familien herangetragen werden oder die sie an sich selbst stellen, sind enorm gestiegen. Wie kann ich meinem Erziehungsauftrag gerecht werden? Wie finde ich die richtige Betreuung? Welche Bildung soll mein Kind wann und in welcher »Dosierung« erhalten? Sind wir gute Eltern? Was wird aus meinem Kind, wenn es versagt, wenn ich versage als Mutter oder Vater?
    Kurz gesagt: Wie erziehe ich mein Kind richtig?
Verunsicherung durch Angst
    Eltern wollen alles gut, alles richtig machen. Die Anforderungen, allem gerecht zu werden, steigen, und durch äußere oder auch eigene Ansprüche geraten Eltern schnell unter Druck, was zu Verunsicherung führt. Und Eltern sind leicht zu verunsichern. Das wird immer wieder in Familienberatungen deutlich. Eltern sind angreifbar und verletzlich in ihrer emotionalen Rolle als Mutter oder Vater, und sie fühlen sich sofort schuldig, wenn etwas (vermeintlich) nicht gelingt. Eltern erleben den Widerspruch zwischen dem Wunsch, das Beste für ihre Kinder zu ermöglichen und so deren gesellschaftliche Chancen zu steigern, und dem Bedürfnis nach familiärer Geborgenheit. Deshalb stellt sich ihnen die Frage, wie sie ihr Kind besser verstehen und gut mit ihm umgehen können, heute dringlicher denn je.
    Wir sind auf der
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