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Du bist mein Traummann

Du bist mein Traummann

Titel: Du bist mein Traummann
Autoren: Cait London
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Konfettiregen traben ließ und unter den Beifallsrufen der Hochzeitsgäste auf den schmalen Bergpfad lenkte, der kurz hinter der Kirche begann.
    Roman war sehr schweigsam gewesen während des ganzen Rittes. Loves Dancing hatte am Fuß der Berge gewartet, fertig gesattelt. Und dann waren sie den Pfad hinaufgeritten bis zu Boones Blockhaus. Im Licht der Septembersonne schimmerten die Blätter der Bäume wie Gold. Eine Hirschkuh mit ihrem Kalb wandte den Kopf und spähte nach den beiden Reitern.
    Kallista fühlte sich beklommen. Am Ende dieser seltsamen Reise würde sie von Roman endlich die Antworten auf all ihre Fragen bekommen. Nachdenklich starrte Kallista auf ihre Hände. Der goldene Ring glänzte in der Sonne. Er machte ihr Angst.
    Als sie beim Blockhaus ankamen, hob Roman sie von der Stute herunter. Impulsiv legte sie ihm die Hand auf die Wange. Wieso schien sie immer zu wissen, wonach er sich sehnte? Warum sah er nur so schrecklich ernst aus?
    Doch was immer er ihr zu sagen hatte, sie vertraute ihm.
    “Ich will jetzt alles wissen. Alles”, sagte sie leise, nachdem Roman die Pferde abgesattelt hatte.
    Roman hob Kallista auf die Arme und trug sie zur Veranda, wo er sie vorsichtig herunterließ. Seine Kiefermuskeln waren angespannt. Offenbar fiel es ihm schwer, auszusprechen, was er ihr zu sagen hatte.
    “Es ist kalt hier oben … der Winter kommt bald … Für mich bist du meine Frau, seit jenem ersten Mal”, begann er. “Aber heute habe ich den schönsten Augenblick meines Lebens gehabt, als ich dich auf mich zukommen sah, als meine Braut. Ich wusste nicht, dass man so glücklich sein kann, dass man sich so fühlen kann.” Er zog sie fest an sich. “Das Blockhaus ist frisch geputzt und aufgeräumt und voller Vorräte. Ich dachte, wir bleiben hier ein paar Tage, damit es so aussieht wie Flitterwochen. Ich schlafe hier draußen. Innen ist es sauber und gemütlich. Die Blaylock-Frauen wollten es sich nicht nehmen lassen, das für dich zu tun, Mrs. Blaylock.”
    Sie streichelte sein Gesicht. Das Wunderbare an Roman Blaylock war die Art, wie er auf ihre Berührungen reagierte – als ob er sich im Innersten entspannte und beruhigte.
    “Nun fang schon an zu erzählen.” Sie wollte es endlich wissen. Damit sie sich über ihre Gefühle klar werden konnte. Und damit Roman endlich loswerden konnte, was ihn so bedrückte.
    Er drückte ihren Kopf an seine Schulter. “Jeremy Llewelyn ist dein Onkel. Dein Vater, Michael, starb vor neun Jahren bei einem Autounfall und hinterließ eine schwangere Ehefrau.”
    “Warum …”, begann sie, doch Roman legte ihr den Finger auf die Lippen.
    “Boone wollte nicht, dass auch nur einer seiner Söhne hierher zurückkehrt. Er wusste, dass sie das Land und die Ehre der Llewelyns zerstören würden. Sie waren seine Schande, zur Welt gebracht von einer kalten, gefühllosen Frau, während er sein Imperium weit weg von Jasmine aufbaute. Beide Söhne wurden zu Bigamisten. Sie heirateten immer wieder unter wechselnden Namen. Doch die Kinder, die sie zeugten, waren Boones Enkelkinder. Er liebte sie alle.”
    “Deshalb waren da immer andere Kinder …”
    “Ja, sie wurden von ihren Eltern bei Boone sozusagen abgestellt.” Roman küsste Kallista zart auf die Schläfe. “Kallie, Boones Söhne und ihre Frauen erhalten monatliche Zahlungen, um sie vom llewelynschen Besitz fernzuhalten. Aber Boone hat in seinem Testament für die Enkel gesorgt.”
    Kallistas Herz schlug heftig. Sie sah Roman an. “Ich bin Boones Enkelin? Warum hat er nicht …?”
    “Weil er seine Söhne trotz allem liebte. Und weil er glaubte, Kinder gehörten grundsätzlich zu ihrer Mutter. In der Hinsicht bin ich anderer Meinung …”
    Der Herbstwind strich durch die Äste und ließ eine Wolke von Blättern auf die Stufen der Veranda regnen.
    “Ist Cindi auch seine Enkelin?”, fragte Kallista leise.
    “Ja. Sie ist außerdem deine Halbschwester. Du siehst übrigens Boones Mutter und Großmutter sehr ähnlich.”
    “Und du hast das alles die ganze Zeit gewusst? Du hast in Kauf genommen, dass andere – auch ich – glaubten, du hättest Boones Situation ausgenutzt?”
    Roman sah plötzlich sehr, sehr müde aus, die Linien auf seiner Stirn und um seinen Mund erschienen tiefer als sonst. “Boone sollte auf dem Totenbett wenigstens seinen Stolz behalten, Honey. Es war das Mindeste, das ich für ihn tun konnte. Er wollte die Ehre seines Namens erhalten, wenigstens hier in seiner Heimat. Ich werde alles dafür tun …
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