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Du bist mein Traummann

Du bist mein Traummann

Titel: Du bist mein Traummann
Autoren: Cait London
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jedenfalls nicht in Jasmine. Mit seinen monatlichen Zahlungen hatte er sich seine Söhne vom Leib gehalten und sein dunkles Geheimnis bewahrt. Roman hatte sich geschworen, es ebenso zu bewahren.
    Auch Roman hatte ein Geheimnis, das er niemals preisgeben wollte: Seine Ehe hatte nur auf dem Papier bestanden. Dabei entstammte er einer Familie, in der die Liebe und ein erfülltes Eheleben den größten Stellenwert besaßen. Doch in seiner Hochzeitsnacht hatte Roman feststellen müssen, dass seine zierliche Braut es nicht ertrug, wenn er sie anfasste.
    Erneut berührte er seine Wange, wo Kallista ihn vor vier Jahren geschlagen hatte. In seinem Innern brannte der Schmerz noch immer. Ihre Anschuldigungen hatten seinen Stolz empfindlich verletzt.
    Hinter einem kleinen Hügel erhob sich Romans eigenes Ranchhaus, düster und leer. Es wirkte fast unheimlich im Mondlicht. Er hatte es vor Jahren gebaut, in der Hoffnung, für sich, seine Braut und seine Tochter ein Heim zu schaffen und eine große Familie. Nun war das Haus nur noch wie ein Denkmal für seine zerstörten Träume. Seine Ehe mit Debbie war schon vor der Hochzeitsnacht eine Lüge gewesen. Debbies Kind war nicht von ihm. Sie war das Idol seiner Teenagerzeit gewesen, und als sie schwanger geworden war, war er ihr zu Hilfe gekommen und hatte ihr angeboten, sie zu heiraten.
    Roman zwang sich, an etwas anderes zu denken. Er hatte genug damit zu tun, Boones Nachlass zu verwalten und seine und Boones Ranch zu bewirtschaften.
    Kurz bevor Boone starb, hatte er ihm geschworen, Kallista zu finden und hierher zurückzubringen, zum Land ihrer Vorfahren. Er fand zwar, sie war ein verwöhntes Luder, aufbrausend und starrköpfig, und er hatte überhaupt keine Lust, ihr zu begegnen. Doch er würde es tun, für Boone.
    Ein ganzes Jahr hatte er gebraucht, um sie zu finden. Morgen würde sie kommen.
    Roman streifte Hemd und Stiefel ab und versuchte, sich mit den Tai-Chi-Übungen zu entspannen, die Boone ihm beigebracht hatte.
    Kallista schloss die Ladentür auf. Sie trat in den dunklen Raum und schloss die Tür hinter sich. Unwillkürlich berührte sie ihre halbmondförmigen Silberohrringe. Boone hatte sie ihr geschenkt.
    “Vergiss nie, wer du bist. Vergiss nicht, dass hier bei mir deine Heimat ist. Komm zurück zu mir, Kallie, mein Kleines. Hier bist du in Sicherheit”, hatte er zu ihr gesagt.
    Sie war ständig beruflich unterwegs. Als es mit Boone zu Ende ging, war sie gerade als Troubleshooter für die Firma Boudreaux Inc. in Nassau gewesen und hatte es nicht mehr geschafft, ihn noch einmal lebend zu sehen. Kallista sprach mehrere Sprachen fließend und wechselte die Jobs wie andere Leute die Kleider. Sie war überall und nirgends zu Hause. Ihr einziges wirkliches Zuhause war bei Big Boone Llewelyn gewesen.
    Boone Llewelyn verdankte sie alles. Und jetzt hatte dieser Roman Blaylock Boones geliebte Ranch an sich gerissen. Noch bevor Boone überhaupt tot war, war er schon in sein Haus eingezogen.
    Kallista hatte diese kleine Keramikwerkstatt eröffnet, um Boone einen Gefallen zu tun. Der Laden hatte ihm das Gefühl gegeben, als sei ein Teil von ihr immer in seiner Nähe, auch wenn sie selbst gar nicht mehr oft in Jasmine war.
    Debbie hatte den Laden geführt, bis vor vier Jahren, als Roman Blaylock bei einer Prügelei mit einem anderen Mann, der Debbie verteidigt hatte, den halben Laden kaputtgeschlagen hatte.
    Kallista war damals zufällig wieder einmal in Jasmine gewesen. Sie war gerade rechtzeitig aus dem Hinterzimmer gekommen, um zu sehen, wie der andere Mann Roman einen Schlag in die Magengrube verpasste. Roman hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt und den Mann mit Leichtigkeit zurückgedrängt. Ringsum hatten die Regale gewackelt wie bei einem Erdbeben.
    Der Mann hatte sich schützend vor Debbie gestellt, fast zärtlich, als wäre sie seine Geliebte. Roman hatte bewegungslos dagestanden, als könnte nichts auf der Welt ihm etwas anhaben, während mehrere Keramikstücke aus dem Regal auf seinen Kopf fielen und von seinen Schultern abprallten. Er hatte getan, als würde er nichts von dem Blut merken, das über seine Stirn lief.
    Er hatte die beiden angestarrt und nur ein einziges Wort gesagt. “Geht.”
    Es hatte wie ein Peitschenhieb geklungen, und Kallista war ein Schauer über den Rücken gelaufen. Doch dann hatte ihr Zorn die Oberhand gewonnen.
    Roman hatte den Kopf ruckartig zur Seite gedreht nach ihrem Schlag, nicht so sehr wegen der Stärke des Schlages, als vielmehr
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