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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern
Autoren: Paige Toon
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Lewis, die bulligen Typen von der Security, sind irgendwo da draußen, aber die zählen nicht. Ich frage noch mal: Wo zum Teufel steckt er?
    Als ich heute Morgen aufgewacht bin, hab ich beschlossen, meine guten Vorsätze in die Tat umzusetzen und fünfzig Bahnen zu schwimmen. Ich bin nur bis dreiunddreißig gekommen, dann war ich total am Ende, aber für den Anfang fand ich mich gar nicht schlecht. Ich bin wieder hoch gegangen und hab dabei Augen und Ohren gespitzt für den Fall, dass mir irgendwas begegnet, das einem Rockstar ähnlich sieht. Dann hab ich ein Bad in dem riesigen, blubbernden Whirlpool genommen. Und meine Eltern angerufen, um ihnen zu sagen, dass ich gut angekommen bin.
    »Barbara sagt, Johnny Jefferson wäre ein ziemlich wüster Typ«, platzte Mama nach einem zehnsekündigen Austausch von Nettigkeiten heraus. Barbara gehört zur Bridge-Runde meiner Mutter, die aus lauter im Ausland lebenden Briten besteht. Meine Eltern sind Rentner und leben in Südfrankreich.
    Um Zeit zu schinden, hab ich geantwortet: »Was meinst du denn mit ›wüster Typ‹?« Eigentlich hatte ich ja gehofft, dieses Thema vermeiden zu können.
    »Na ja, Drogen, Frauen … All so was. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nie zugelassen, dass du diesen Job annimmst.«
    »Mum, ich bin vierundzwanzig«, habe ich geantwortet. »Auch wenn du es noch so gut gemeint hättest, du hättest mich nicht aufhalten können. Außerdem weißt du ja wohl, dass ich nicht gerade der Typ bin, der sich in einen Junkie oder Groupie oder gleich beides verwandelt.«
    »Wenn du meinst, Schatz. Hast du denn deine Schwester schon angerufen?«
    »Nein, Mum. Aber das mach ich noch.«
    Bess war erheblich begeisterungsfähiger. Tatsächlich klingt mir ihr Gekreische noch immer im Ohr.
    »Ich fasse es nicht, dass du wirklich da bist! In L.A.! In Johnny Jeffersons Haus! Wann kann ich dich besuchen kommen?«
    »Ich hoffe bald.«
    Kreisch. »Ich kann’s gar nicht erwarten! Wie sieht er denn aus? Ist er im echten Leben genauso scharf wie auf Fotos?«
    »Sogar noch schärfer.«
    »
Echt?
« Erneutes Kreischen. »Stehst du auf ihn?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Doch, tust du! Tust du! Ich wusste, dass du ihn gut finden würdest!«
    »Nein, tu ich nicht! Er ist mein Chef, um Himmels willen. Sei nicht albern.«
    Dann bemerkte sie die missbilligenden Blicke, weil sie während der Arbeit private Telefonate führte. Also beschlossen wir, uns aufs Wochenende zu vertagen und dann schön in Ruhe zu plaudern.
    Danach habe ich meine Sachen ausgepackt und tatsächlich einige Zeit darauf verwandt, mich zu schminken.
    Was ich mir genauso gut auch hätte sparen können.
    Und jetzt sitze ich hier an diesem riesigen Schreibtisch und lese die Anleitung, die Johnnys letzte P.A., eine Frau namens Paola, hinterlassen hat. Wirkt alles ziemlich einfach und klar, was ich zu tun habe: Arzttermine vereinbaren, Finanzen managen und in Kontakt mit dem Steuerberater bleiben, vom Rasierschaum bis zur Pickelcreme alles einkaufen und natürlich auch Flüge buchen, Tische in Restaurants reservieren und all solchen Kram.
    Vorhin hab ich erst mal geschafft, rauszufinden wie der Anrufbeantworter funktioniert. Zuerst hab ich die alte Ansage abgehört und fand es ein bisschen merkwürdig, Paolas Stimme zu hören. Klang ziemlich geschäftsmäßig. Sie ist Amerikanerin. Aus irgendeinem Grund dachte ich, sie wäre Italienerin. Dann habe ich eine neue Ansage aufgesprochen und hatte merkwürdigerweise ein extremes Hochgefühl – bis ich sie abgespielt habe und hörte, wie furchtbar ich mich anhörte. Also hab ich sie noch mal aufgenommen. Und noch mal, bis ich schließlich aufgegeben und beschlossen habe, dass es so in Ordnung ist.
    Ich hab auch eine Rundmail verschickt, in der ich mich Johnnys und Paolas Kontakten vorgestellt habe, und seitdem ist mein Posteingang voll mit Anfragen von Journalisten, Geschäftsleuten und unzähligen »Freunden«, die Interview- und Fototermine haben wollen und mich bitten, sie auf die Gästeliste für den Comeback-Gig in der nächsten Woche zu setzen. Und ich habe mir eine Liste mit den Dingen angelegt, die ich später noch mit Johnny durchgehen muss.
    Wieder fällt mein Blick auf die Uhr an meinem Computer. Viertel nach drei. Hmm. Eine neue Nachricht trifft ein, und ich klicke sie an.
    hallo, meg! schön, dich auf digitalem weg kennenzulernen. ich bin kitty und ebenfalls p. p. a. bist du bei msn?
    p.p.a. ... p.p.a. ... Ach so! Promi-P.A.! Spannend. Für wen sie wohl
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