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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht
Autoren: Stephen R. Lawhead
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das Geheimnis der Karte und den Ort des Schatzes zu erfahren – der nicht bloß finanzieller Natur ist, wie wir schon seit Langem vermuten.
    Was unsere alten Freunde Kit und Wilhelmina anbelangt, können wir erfreulicherweise berichten, dass eine freudige Wiedervereinigung in der ungewöhnlichen, wenngleich bemerkenswert schönen Umgebung der Abadia de Santa Maria auf dem Montserrat stattgefunden hat, hoch oben im Katalanischen Vorküstengebirge. Das Kloster ist, wie so viele Stätten von religiöser Bedeutsamkeit, Teil einer heiligen Landschaft, die von tellurischer Energie förmlich überfließt. Deshalb handelt es sich auch um einen Ort, der bestens zu den Bedürfnissen eines Priesters wie Giambattista Becarria passt, der Ley-Sprünge durchführt: Der italienische Mönch ist außerdem zufällig ein erstklassiger Wissenschaftler mit einem sehr starken Interesse und sehr großen Verständnis für Astronomie und Physik. Fra Becarria kam zum Kloster auf dem Montserrat, um einer zunehmend schwierigeren Vergangenheit zu entfliehen; Wilhelmina kam mit der Absicht, einen Mann zu finden, von dem sie hoffte, dass er ihr helfen könnte, mehr über die Grundlagen des Ley-Reisens zu erlernen. Sie fand dies bei ihm und sogar mehr. In Bruder Lazarus – dies ist der Name, den er annahm, um sein Geheimnis des Ley-Springens besser zu schützen – hat Wilhelmina einen verständnisvollen Freund und Mentor bekommen.
    Bevor wir zu unserer Geschichte zurückkehren, bleiben nur noch Kits Erfahrungen in der Steinzeit zu erwähnen, die ihn, wie ersichtlich, nicht nur kräftiger und schlauer gemacht haben, sondern auch entschlossener, die große Suche unter allen Umständen zu ihrem Ende zu führen. Kits Aufenthalt in der Steinzeit, der weit davon entfernt war, bloß eine bedeutungslose Sackgasse auf dem Weg zu größeren Dingen zu sein, könnte sich sogar für alle Betroffenen sehr bezahlt machen. Denn es geschah dort, dass Kit die Bedeutung des Knochenhauses herausfand und – als Einziger unter den Quästoren – tatsächlich die wundertätige Seelenquelle aufsuchte. Und während die Bedeutung dieses legendenumwobenen Ortes sich noch einer vollständigen Untersuchung unterziehen muss, könnte Lesern verziehen werden, wenn sie denken, dass sie den matten Schimmer einer Enthüllung zu erkennen beginnen, die nicht nur das Schicksal der einzelnen Quästoren, sondern ebenso des gesamten Universums dramatisch verändern könnte. Denn wie wir ein ums andere Mal auf den vorangegangenen Seiten gesehen haben, können selbst die kleinsten Geschehnisse gewaltige Auswirkungen haben.

ERSTES KAPITEL

    K it stand da und starrte auf die ausgebrannte Ley-Lampe, die immer noch zu seinen Füßen zischte. Die Hitze der metallenen Schale hatte das trockene Gras versengt und sandte winzige weiße Rauchfäden aus, die nach oben wehten, um seine Nasenöffnungen mit einem strengen metallischen Geruch zu bestürmen. Die Apparaturen waren in einem Ausbruch von Hitze und blauem Licht erloschen, überwältigt von der Energie, die rund um sie herum und durch den riesengroßen Baum vor ihnen strömte.
    »Ich schätze, das war’s«, folgerte er.
    Bruder Lazarus beugte sich über Minas Hand und betrachtete genau die Verbrennung.
    »Wir wissen, der Ley ist hier; daran besteht kein Zweifel«, stellte Kit fest. Eingehend taxierte er den riesigen Stamm der Eibe, der so hart wie Eisen und so groß wie ein Haus war – und der genau in der Mitte des Leys wuchs. »Das Einzige, was wir jetzt noch herausfinden müssen, ist, was wir mit diesem monströs großen Baum anstellen sollen.«
    »Ich denke, das wird das Problem eines anderen Tages sein müssen«, sagte Wilhelmina, die ihre Hand zurückzog und sie behutsam schüttelte. Sie hob die Augen und wies auf den kreisrunden Ausschnitt des Himmels über der Lichtung hin; die Wolken hatten nun eine dunkle Schattierung. »Wir werden hier bald kein Licht mehr haben. Was wollt ihr jetzt machen?«
    »Wir könnten hierbleiben und ein Lager aufschlagen«, schlug Kit vor, »und dann am Morgen versuchen, Kontakt mit dem Fluss-Stadt-Clan aufzunehmen.« Er sah in Wilhelminas dunklen Augen jenes Funkeln, das auf eine gegenteilige Meinung hinwies, und fügte schnell hinzu: »Oder wir könnten uns etwas anderes ausdenken.«
    »Wie wär’s damit?«, erwiderte sie. »Wir könnten schauen, ob der Tal-Ley aktiv ist und ihn benutzen, um nach Prag zurückzukommen.«
    »Was ist mit Burleigh? Ich dachte, wir würden versuchen, ihm aus dem Weg zu
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