DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

präzisiert.
    Offensichtlich gibt es in dem Fall »Galileo Galilei und die Inquisition« mehr als genug Wichtigtuerei, Arroganz und Schamgefühl, die die Runde machen. Doch während interessanterweise das Gericht der öffentlichen Meinung die Kirche wegen dem, was als Unterdrückung der Wissenschaft betrachtet wird, rundherum verdammt, wird Galilei selten für den anmaßenden Stolz, die Illoyalität und die egozentrische Gehässigkeit verantwortlich gemacht, die er zu der Sache beigesteuert hat. In Wahrheit haben sich weder Urban noch Galilei mit Ruhm bekleckert, indem sie kleinkariert handelten und sich bemühten, ihrem eigenen Ego zu dienen, als viel größere Probleme zur Diskussion standen.
    Hat sich seitdem irgendetwas geändert? Nach dem zu urteilen, was ich von den neuen Atheisten und kreationistischen Fundamentalisten gelesen habe – und ich habe ziemlich viel gelesen –, scheint das nicht der Fall zu sein. Grabenkämpfe werden weiterhin laut und schrill in der öffentlichen Arena, in den Hochschulen, in den Künsten und auf der politischen Bühne ausgefochten; und die gemachten Aussagen sind häufig eigennützig und einseitig. Es werden unfaire Bemerkungen gemacht und Tatsachen vernebelt, ignoriert oder verdreht.
    Wenn ein lautstarker, forscher Evolutionsbiologe mit absoluter Sicherheit verkündet, dass Religion eine geistige Einbildung ist … oder ein preisgekrönter Physiker beansprucht, bewiesen zu haben, dass es keinen Gott gibt … dann sollten wir Abstand nehmen und uns besinnen, dass diese Männer einfach Galileis Fehler wiederholen: dass sie sich über Angelegenheiten außerhalb ihres Feldes und jenseits ihres Verständnisses auslassen. Und wenn religiöse Fundamentalisten sich weigern, Beweise in Erwägung zu ziehen, die die Wahrscheinlichkeit eines lächerlich jungen Universums infrage stellen … oder vollkommen zuverlässige Befunde ignorieren, die sich aus Fossilien ergeben …, dann sollten wir innehalten, um uns zu überlegen, dass die Hervorbringung von Pseudowissenschaft zur Unterstützung dogmatischer Glaubensvorstellungen nicht nur den Wirklichkeiten große Gewalt antut, die letztendlich jenseits von Raum und Zeit sind, sondern auch jeder vernünftigen Befähigung, die wir jemals haben mögen, um sie zu verstehen.
    Es ist eine Tatsache, dass die römisch-katholische Kirche kontinuierlich eine Strategie der aktiven Mitwirkung bei der wissenschaftlichen Forschung und Weiterentwicklung verfolgt hat – ganz besonders durch die Vatikanische Sternwarte, dessen Institutszentrum sich dort befindet, wo der Papst seinen Sommerurlaub verbringt, nämlich in Castel Gandolfo (Italien).
    Und so war es die Forschungsinstitution bei Rom, wohin sich Gianni begab, mein ureigener Wissenschaftler-Priester, als er lebenswichtige Informationen über den Zustand des Universums brauchte. Es wäre für ihn genauso gut möglich gewesen, das Mount Graham Observatory zu besuchen, das näher zu Cass’ Ausgangsbasis in Arizona ist – und die Wissenschaftler von Weltrang, die dort mit dem Vatican Advanced Technology Telescope arbeiten, um Rat zu bitten.
    Stephen Lawhead
Oxford, 2013

DANKSAGUNG
    D er Autor möchte folgenden Leuten danken:
    Jenen, die mich durch fremde und exotische Länder geführt haben: Wael El-Aidy, Nabile Mallah, Adrian Woodford sowie Scott und Kelli Lawhead.
    Jenen, die meine spanischen, französischen, lateinischen, italienischen und deutschen Worte korrigiert haben: Michael und Martina Potts, Danuta Kluz, Richard Rodriguez, Hailey Johnson Burgess, Matthew Knell, Daniele Basile, Sabine Biskup und Bettina Heynes.
    Jenen, die bei verschiedenen historischen, kulturellen und technischen Fragen beraten haben: Clare Backhouse, Suzanna Lipscomb, Drake Lawhead und Andrew Hodder-Williams.
    Jenen, die den Roman bearbeitet und eingesehen haben: Amanda Bostic, L. B. Norton, Jessica Tinker und Ross Lawhead.
    Etwaige Fehler sind mir zuzuschreiben.