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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht
Autoren: Stephen R. Lawhead
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Wiederauferstehung veränderte sich alles. Alles! Nichts konnte jemals wieder gleich sein. Es war eine Rettungsmission kosmischen Ausmaßes.«
    Kit nickte. »Aber da wir nicht Gott sind, können wir nicht wissen oder erraten, welche Veränderungen wir möglicherweise auslösen, wenn wir das Gleiche versuchen würden.«
    »Das ist mit völliger Gewissheit richtig.«
    »Dann nehme ich an, dass Arthur Flinders-Petrie unrecht hatte, als er die Seelenquelle benutzte, um jene Frau zurück ins Leben zu bringen«, schlussfolgerte Kit.
    Giannis Verhalten veränderte sich vollständig. Sein Gesicht erstarrte, die Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    »Habe ich was gesagt?«
    »Du hast gesagt …« – Gianni öffnete und schloss seinen Mund, er schien nach Worten zu ringen –, »… dass Arthur die Seelenquelle benutzte …« Gianni streckte die Hand aus, umklammerte Kits Arm und grub seine Finger ins Fleisch hinein. »Was hast du damit gemeint?«
    »Nun, ich … Ich bin mir nicht sicher, dass ich weiß, was …«, stotterte Kit, den der betroffene Gesichtsausdruck seines Gefährten in Alarm versetzte.
    »Erzähl mir, was du gesehen hast!« Gianni verstärkte seinen Griff. »Bitte, es ist von überragender Bedeutung. Ich muss es ganz hören – jedes kleinste Detail … Genau so, wie es geschehen ist.«
    Erschrocken über die Reaktion seines Gefährten auf sein argloses Eingeständnis, musste Kit schwer schlucken. »Okay, mal sehen …« Er sammelte sich, holte Luft und begann zu berichten. »Es geht zurück auf die Zeit, als ich beim Fluss-Stadt-Clan lebte. Es war in einem Winter; und sie bauten das Knochenhaus – ich half ihnen sogar, es zu errichten. Und als es fertig war, nahm En-Ul, der Clan-Häuptling, mich mit sich. Ich weiß nicht, warum.« Kit zuckte mit den Schultern. »Vielleicht, um über ihn zu wachen, während er schlief; oder vielleicht nur, damit ich dort war, falls etwas passierte. Wir waren eine lange Zeit dort – Stunden jedenfalls –, und dann passierte tatsächlich etwas. Mein Schattenlicht erwachte. Ich trug es in diesem Beutel, den ich in mein Hemd genäht hatte – wo ich auch das grüne Buch aufbewahrte –, und ich spürte, wie die Ley-Lampe warm wurde. Als ich sie herausnahm, leuchteten die kleinen blauen Lichter wie verrückt. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, nachdem sie so lange Zeit nicht aktiv gewesen war. Es überraschte mich, und ich stand auf. Ich begann, zu En-Ul hinüberzugehen, und fiel durch den Boden des Knochenhauses.« Kit betrachtete den Priester, der seine Augen geschlossen und seinen Kopf gebeugt hatte. »Bist du in Ordnung?«
    »Ja.« Gianni schien wieder die Beherrschung über sich gewonnen zu haben. »Fahr bitte fort.«
    »Nun, ich machte einen Schritt, und das Nächste, was ich wusste, war, dass ich durch den Raum flog – nicht wie bei einem normalen Ley-Sprung«, erzählte Kit. »Dieser Sprung schien einfach immer weiter und weiter zu gehen. Und als ich dachte, es würde zu keinem Ende kommen, landete ich an einem Strand – weißer Sand, blaues Wasser, milder Meereswind, all das. Ich war an dem unglaublichsten Ort angekommen, den ich jemals gesehen habe. Es war wunderschön, einfach unbeschreiblich – die Pflanzen, die Farben, selbst die Qualität des Lichts und der Luft war anders, irgendwie viel lebendiger. Ein Paradies – das war es, was ich dachte. Es war das Paradies.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Ich begann, ins Landesinnere zu spazieren, und stolperte irgendwie auf einen Pfad. Also folgte ich ihm – ich hatte keine Ahnung, wohin ich ging. Ich folgte einfach dem Pfad in diesen ehrfurchtgebietenden Dschungel hinein, und schließlich kam ich an einen Teich.« Kit hielt inne, um nachzudenken. »Das ist wirklich die einzige Art, um es zu beschreiben: Es war ein Teich in der Mitte einer Lichtung. Doch in dem Teich war kein Wasser – es war mehr wie Licht.«
    »Licht?«
    Kit nickte. »Flüssiges Licht: Als ob man all das Sonnenlicht irgendwie destillieren und in einem Teich konzentrieren könnte – genau so würde es aussehen.« Kits Augen schienen ein wenig in die Ferne zu blicken, während er sich an die außergewöhnliche Erfahrung erinnerte.
    »Was passierte dort?«, fragte Gianni mit sanfter Stimme, um ihn zum Weiterreden zu bewegen.
    »Ich stand einfach nur da und schaute auf das Licht. Und dann hörte ich ein Geräusch – jemand kam. Ich weiß nicht, warum, doch ich beschloss, mich zu verstecken. Es schien wie eine gute Idee zu sein; also duckte ich
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