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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft
Autoren: Karen van der Zee
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mehr lieben?"
    „Weil ... du die Papiere sofort unterschrieben hast und nicht mal
    heimgekommen bist. Wenn dir etwas an mir gelegen hätte warum hast du die
    Scheidung dann nicht abgelehnt?"
    Brian lachte rau auf. „Ich wollte dich nicht gegen deinen Willen halten! Da du frei sein wolltest, blieb mir keine andere Wahl, als dich gehen zu lassen."
    „Einfach so?"
    Er schob die Hände in die Taschen und antwortete nicht sofort. „Nicht einfach so, Nicky. Du warst seit Ewigkeiten nicht mehr zu Hause gewesen. Glaubst du, ich hätte eine Frau gewollt, die von mir nichts mehr wissen wollte?"
    Die schreckliche Wahrheit begann Nicky zu dämmern. Aus Verlustangst und
    Verunsicherung hatte sie ein gefährliches Spiel gespielt, um Brian zu einer Reaktion zu zwingen.
    Aber Brian hatte die Spielregeln nicht gekannt. Er hatte nicht gewusst, was in ihr vorgegangen war. Und schließlich war das Spiel ausgeufert und hatte eine Flut von Gefühlen freigesetzt, die nicht mehr einzudämmen gewesen war.
    Und zum Ende ihrer Ehe geführt hatte.
    „Du dächtest, ich wolle nichts mehr von dir wissen?" Auf den Gedanken, Brian könnte annehmen, sie liebte ihn nicht mehr, war sie überhaupt nicht gekommen.
    Hatte sie ihm nicht unzählige Male gesagt, wie sehr sie ihn liebte, in Karten und Briefen, am Telefon? Bis der Schmerz, die Verbitterung übermächtig geworden waren und sie es nicht mehr getan hatte.
    Brian presste die Lippen zusammen. „Was sollte ich sonst denken, Nicky? Du hast eindeutig vermieden, zu Hause zu sein, wenn ich es war. Stets hattest du einen anderen Grund, einen neuen Vorwand, fortzubleiben. Die ersten beiden Male wegen deiner Mutter. Das verstand ich natürlich. Dann wegen Sophie." Er zuckte die Schultern. „Das fiel mir schon schwerer, da ich wusste, dass ihr genügend Verwandte zur Seite standen. Aber auch da wollte ich mich nicht einmischen, wenn dir so viel daran lag." Seine Züge wurden hart. „Danach jedoch ... der zweiwöchige Kochkursus in New York, an dem du plötzlich unbedingt genau in den beiden
    Wochen teilnehmen musstest, in denen ich wieder zu Hause gewesen wäre." Selbst jetzt noch spiegelte sich in Brians Augen wider, wie tief ihn das getroffen hatte.
    Beschämt schwieg Nicky. Sie hatte ein entsetzliches, zerstörerisches Spiel gespielt...
    ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein. Unwillkürlich dachte sie daran, wie sie mit Gott zu handeln versucht hatte, während sie sich auf New York vorbereitet hatte.
    Bitte lass Brian sagen, er vermisse mich und könne es nicht erwarten, mich
    wiederzusehen. Wenn er es tut, fliege ich nicht. Dann bleibe ich hier und mache uns alles so schön wie früher.
    Doch als Brian dann angerufen hatte, war sie unterwegs gewesen, und die Nachricht auf dem Anrufbeantworter war kurz angebunden und sachlich gewesen. Brian hatte ihr seine Flugnummer durchgegeben und hinterlassen, er würde sich vom Flughafen ein Taxi nach Hause nehmen, falls sie ihn nicht abholen könne. Kein Wort, dass er sich auf sie freute, sie vermisst hätte. Und das nach monatelanger Trennung!
    Ich bin ihm gleichgültig, hatte sie gedacht, und etwas in ihr war erstarrt. Sie war ins Schlafzimmer gegangen und hatte für New York gepackt. Warum hätte sie Brian zu Hause erwarten sollen, wenn er sie nicht mehr liebte ...
    Er rieb sich die Stirn. „Warum bist du nach New York geflogen, Nicky? Und bitte, sag jetzt nicht, dieser Kursus sei die Chance deines Lebens gewesen."
    Sie kämpfte mit sich. Der Kursus war nicht wichtig gewesen. In New York hatte sie sich ebenso unglücklich gefühlt wie in Rom. Irgendwie hatte sie noch gehofft, Brian wurde sie übers Wochenende besuchen oder sie bitten heimzukehren. Er hatte es nicht getan. Und wieder hatte sie ihn nachts zu allen möglichen Zeiten angerufen, doch auch da war er nie daheim gewesen.
    „Ich war ... wütend", brachte sie endlich hervor.
    Brian reagierte verständnislos. „Warum? Was hatte ich getan, Nicky?"
    Sie kämpfte gegen die Tränen an. „Ich dachte, du würdest mich nicht mehr
    lieben ... du würdest auch ohne mich zurechtkommen. Du warst so ... unabhängig und eigenständig. Da hatte ich das Gefühl, du brauchtest mich nicht."
    Brian verzog das Gesicht. „Nicky, ich komme zurecht, wenn es um die praktischen Dinge des Lebens geht. Ich brauche niemanden, der mir die Socken wäscht, das Bett macht und für mich kocht. Ich brauche keine Haushälterin oder ein
    Hausmütterchen. Deswegen habe ich dich nicht geheiratet, sondern weil ich eine Frau,
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