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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft
Autoren: Karen van der Zee
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eine Partnerin und Geliebte brauchte."
    Eine Träne tropfte auf Nickys Hand, und sie nahm alles nur noch
    verschwommen wahr. „Du hast mir nie gesagt, dass du mich brauchst. Dabei hatte ich mir nur gewünscht, dass du mich vermisst, wenn wir getrennt waren." Ihr versagte die Stimme. „Ich... wollte, dass du mir sagst, wie sehr ich dir fehle."
    Brian stand auf und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. „Das ist ja
    unfasslich. Ich wollte dir meine Liebe zeigen, indem ich mich bemühte, nicht
    egoistisch zu sein. Deshalb habe ich meine Wünsche hinter deinen zurückgestellt, und dir die Freiheit gelassen zu tun, was du wolltest, nicht etwa, weil du mir gleichgültig warst."
    Nicky erkannte, dass Brian recht hatte, und auch, wie wenig sie ihn verstanden hatte - den Mann, den sie wegen seiner Selbstlosigkeit und großzügigen Denkweise geliebt hatte.
    „So habe ich es nie betrachtet", gestand Nicky verzagt.
    Brian schob die Hände in die Taschen und entfernte sich einige Schritte, dann kam er zurück.
    „Und als du nicht mehr heimkamst, wenn ich zu Hause war", sprach er weiter,
    „nahm ich an, du hättest das absichtlich so eingerichtet. Da begann ich mich zu fragen, ob du mich nicht mehr liebst und einen anderen hast."
    „O nein!" stöhnte Nicky. „Nein, nein!"
    „Was sollte ich sonst denken?"
    Benommen schüttelte sie den Kopf. Warum hatte sie Brian nicht gesagt, was sie quälte? Warum hatte sie an ihm gezweifelt?
    Seufzend setzte Brian sich wieder zu ihr aufs Sofa.
    Tränen nahmen ihr die Sicht, und sie wischte sie fort. „Es tut mir ja so leid", flüsterte Nicky. „So schrecklich leid."
    Brian nahm ihre Hand. „Mir auch", gestand er leise.
    „Warum habe ich dir nicht gesagt, was mir gefehlt hat, dir von meinen Ängsten erzählt? fragte sie. „Ich habe so viele dumme Fehler gemacht..."
    „Das haben wir beide, Liebes. Ich weiß, ich kann meine Gefühle nun mal schlecht ausdrücken. Irgendwie hatte ich wohl als selbstverständlich vorausgesetzt, dass du weißt, was ich für dich empfinde." Brians Gesichtsausdruck verriet Reue und Trauer. „Ich habe dich so geliebt, Nicky, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, du könntest darauf warten, es auch von mir zuhören."
    Es tat weh, den schmerzlichen Ausdruck in Brians Zügen zu sehen. Nicky blickte auf seine ringlose Hand. „Du warst ... so weit fort, und wenn du angerufen hast, war ich überglücklich, deine Stimme zu hören ... und dann hast du nichts weiter gesagt."
    Sie blickte auf. „Da kamen mir Zweifel."
    Brian lächelte zerknirscht. „Ich bin es nun mal nicht gewöhnt, am Telefon Gefühle auszudrücken. Da beschränke ich mich auf Geschäftliches und unpersönliche Dinge."
    „Aber ich war darauf versessen, von dir zu hören, dass du mich liebst und mich vermisst."
    „Du hast mir immer gefehlt. In Gedanken war ich stets bei dir ... sogar mitten in einer Besprechung oder in einem Vanilleschotenfeld." Brian lächelte entschuldigend.
    „Ich habe dich geliebt und vermisst, wo immer ich war. In meinem Herzen warst du überall dabei."
    Reue erfüllte Nicky, doch sie traute ihrer Stimme nicht.
    Brian seufzte. „Tut mir leid, dass ich am Telefon so wenig romantisch bin und Liebesgeflüster einfach nicht zustande bringe." Er seufzte. „Das liegt mir nun mal nicht, Nicky. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass mir nicht danach war. Ich dachte, du wüsstest das."
    Sie schüttelte hilflos den Kopf.
    „Als du nicht mehr zu Hause warst, wenn ich kam, hätte ich eine Aussprache
    herbeiführen müssen", stellte Brian fest. „Ich hätte die Dinge nicht einfach so weiterlaufen lassen dürfen."
    „Und warum hast du es getan?"
    Er machte eine müde Handbewegung. „Aus verletztem Stolz. Meine einzige
    Erklärung für dein Verhalten war, dass es einen anderen Mann geben müsse ..."
    „Nein, Brian", wisperte Nicky. „Nein!"
    „Ich denke an deinen Traum, in dem ich dich auf einem Pferd gerettet habe ..."
    „Wieso?"
    Brian rieb sich den Nacken. „Jedesmal, wenn ich heimkam und das Haus leer
    vorfand, hätte ich genau das am liebsten getan ... ich hatte das Bedürfnis, mit der nächsten Maschine zu dir zu fliegen, dich einfach in die Arme zu nehmen und nach Hause zu holen. Ich wollte dir sagen, ohne dich nicht leben zu können und dich mehr als alles auf der Welt zu lieben ... und dass du zu mir gehörst."
    Wie verzweifelt hatte Nicky sich danach gesehnt, dass Brian nach Marokko,
    Rom, New York gekommen wäre und ihr genau das gesagt hätte.
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