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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft
Autoren: Karen van der Zee
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ins Wohnzimmer zurück. Brian saß in einem Sessel und blickte auf das fast leere Whiskyglas in seiner Hand.
    Als Nicky eintrat, blickte er auf. „Hast du den Stachel aus der Hand entfernt?"
    fragte er.
    „Nein. Er ist immer noch da."
    „Lass mal sehen."
    Nicky zeigte ihm die Hand. „Es ist nichts weiter."
    Behutsam untersuchte Brian die Stelle. „Ich hole die Pinzette. Angenehm ist das sicher nicht."
    Nicky ließ die Prozedur über sich ergehen, dabei betrachtete sie Brians
    vertrautes Gesicht, das sie so liebte ...
    Er war innerlich wie tot, hörte sie Ghita sagen. Tränen schössen Nicky in die Augen. Was habe ich ihm nur angetan? dachte sie unglücklich.
    Brian blickte auf. „Tut's weh?"
    „Ja ... nein." Nicky biss sich auf die Lippe. „Nimm keine Rücksicht, und zieh den Stachel einfach raus."
    Er war ihr so nah, dass sie sein Gesicht mit ihrem hätte berühren können ...
    Langsam richtete Brian sich auf. „So, das wär's. Ich hab' ihn."
    „Danke." Nickys Stimme drohte fast zu versagen.
    „Tut mir leid, wenn ich dir weh getan habe."
    Sie schüttelte den Kopf und stand auf. „Es war nicht schlimm. Ich gehe in die Küche und sehe zu, dass wir etwas zu essen bekommen." Sie hatte ein flaues Gefühl im Magen. Vielleicht war das Hunger.
    Brian leerte sein Glas. „Soll ich dir helfen?"
    „Nicht nötig. Ich mache einen Salat, der geht schnell herzurichten."
    Sie gaben sich ruhig und höflich, doch in ihnen brodelte es. Nicky war froh, in der Küche allein werkeln zu können. Gedankenverloren wusch sie den Salat, würfelte kaltes Huhn, Käse, Pilze, Zwiebeln und Tomaten.
    Sie war fast fertig, als Brian frisch geduscht in die Küche kam. Sein Haar
    schimmerte feucht, er trug saubere Jeans und ein hellgraues Sweatshirt und sah so umwerfend aus, dass Nicky die Augen schloss.
    Brian schenkte Wein ein, und sie füllten sich den Salat auf die Teller, doch Nicky schmeckte kaum, was sie aß. Dafür trank sie ein zweites Glas Wein.
    Nach dem Essen stand Brian auf, räumte den Tisch ab und spülte das Geschirr,
    dann drehte er sich zu Nicky um.
    „Ich glaube, zu unserem Gespräch von heute nachmittag wäre noch einiges zu
    sagen."
    Nickys Herz begann zu rasen. Sie hatte gewusst, dass so etwas kommen würde.
    Beklommen folgte sie Brian ins Wohnzimmer.
    Er setzte sich zu ihr aufs Sofa. „Wir haben nie wirklich darüber gesprochen, was in unserer Ehe schiefgegangen ist, meinst du nicht auch?" fragte er.
    „Nein. Wir waren ja kaum jemals zu Hause."
    „Aber wir haben uns auch nicht ausgesprochen, wenn wir zusammen waren. Mir
    war nicht bewusst, dass wir Probleme hatten." Brian schwieg einen Moment. „Zu Hause waren wir glücklich, das ist alles, woran ich mich erinnere, Nicky."
    Ja, da war alles wunderbar gewesen ...
    „Eins möchte ich wissen", sprach Brian langsam weiter, „warst du nicht
    glücklich, wenn wir beide zu Hause waren? Oder gab es da etwas, das ich einfach nicht bemerkt habe?"
    Nicky schüttelte nur stumm den Kopf.
    „Seit wann ging es mit unserer Beziehung bergab? Wann warst du nicht mehr
    glücklich?"
    Es kostete Nicky Mühe, zu sprechen. „Als wir uns so gut wie gar nicht mehr
    sahen."
    Brian sah sie eindringlich an. „Und da erschien dir die Scheidung als einzig
    mögliche Lösung?"
    „Nein." Nicky schloss kurz die Augen. „Ich dachte, es sei dir gleichgültig, dass wir uns kaum noch sahen, Da habe ich dich um die Scheidung gebeten, um dich wachzurütteln." Erinnerungen ... der alte Schmerz und Zorn überwältigten sie.
    „Aber du hast nicht einmal versucht, unsere Ehe zu retten ... um mich zu kämpfen! "
    sprach sie heftig weiter. „Ich hatte gehofft, du würdest dich weigern und die Scheidung zu verhindern versuchen, ich ..." Sie begann hilflos zu schluchzen.
    Aus Brians Gesicht wich alle Farbe. „Was sagst du da, Nicky", fragte er rau. „Soll das heißen, du wolltest die Scheidung gar nicht?"

12. KAPITEL
    Der Augenblick der Wahrheit war gekommen.
    „Nein ..." Nicky atmete tief ein. „Nein, ich wollte die Scheidung nicht", gestand sie schmerzlich berührt.
    „Und warum hast du mich dann darum gebeten?"
    „Ich wollte dich wachrütteln!"
    „Wachrütteln?" wiederholte Brian schockiert. „Ich war völlig fertig!"
    Nicky zuckte zusammen. „Das wusste ich nicht! Ich hatte gehofft, du würdest
    mir daraufhin sagen, was du für mich empfindest... dass du mich liebst!"
    „Du liebe Zeit!" flüsterte Brian. „Aber Nicky, das ist doch verrückt. Wieso dachtest du, ich würde dich nicht
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