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DS086 - Das Bohrloch-Monster

DS086 - Das Bohrloch-Monster

Titel: DS086 - Das Bohrloch-Monster
Autoren: Kenneth Robeson
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niemand weiter«, knurrte er. »Nur Andershott und Cugg!«
     
     

2.
     
    Enoch Andershott war ein Mann, der es offenbar darauf anlegte, wie ein rauher Pionier auszusehen. Er war groß, hatte ein wettergegerbtes Gesicht, und durch seine grobe Tweed-Kleidung versuchte er den rauhen Eindruck, den er sowieso schon macht, noch zu verstärken. In seinem kleinen Mund hielt er eine dicke Zigarre.
    »Los, her mit euren Gewehren!« schrie er. »Bei eurem Herumballern habt ihr fast unsere Hütte getroffen. Solcher Leichtsinn ist unverantwortlich!«
    Es war für Enoch Andershott typisch, daß er anderen ständig über den Mund zu fahren versuchte.
    Alonzo Cugg hatte stets einen ängstlichen Ausdruck in den Augen und hielt seine Arme immer angewinkelt, als ob er jeden Moment davonrennen wollte. Schmächtig und hager, wie er war, schien er keine hundertdreißig Pfund zu wiegen. Er trug nur Hose und Khaki-Hemd.
    Aus dem Eichengehölz kam jetzt ein schwarzer Hund angetrollt, der fast so groß wie ein Pony war. Er bleckte seine gelben Fänge, die gut und gerne ein Zoll lang sein mochten.
    »Bei Fuß, Whitey!« schnarrte Andershott arrogant.
    Der Hund gehorchte. Irgendwas Weißes, wie sein Name andeutete, war an ihm nicht.
    Enoch Andershott und Alonzo Cugg gehörte eine benachbarte Ölbohr-Konzession. Sie hatten die Versuchsbohrung von Vida Carlaw, Reservoir Hill und Sam Sands beobachtet, und ein Geologe hatte ihnen gesagt, wie die Gesteinsschicht lief und daß sich in diesem Gebiet, nur vierhundert Meter von einer alten Bohrung entfernt, ein Öldom befinden müßte. So waren Andershott und Cugg persönlich da, um die Dinge im Auge zu behalten.
    Das Blaubuch der Ölbohrer wies sie beide als Millionäre aus.
    »Ihr könntet uns erschossen haben!« schnappte Andershott.
    »Sie haben da bei sich doch ’nen Keller, in dem Sie sich hätten verkriechen können«, bemerkte Reservoir Hill trocken.
    Niemand sagte dann sekundenlang etwas.
    »Was war hier eigentlich los?« grollte Andershott schließlich.
    »Auf die Gefahr hin, für verrückt gehalten zu werden, werd’ ich es Ihnen erzählen«, sagte das Mädchen. »Letzte Nacht verschwand Ben Hogan, unser Bohrmeister. Wir hatten wegen eines Bruchs im Gestänge die Bohrung eingestellt und warteten auf Ersatzteile. Ben Hogan machte einen Spaziergang. Niemand sah ihn jemals wieder. Wir fanden lediglich seine Kleider, und warum er nackt davongerannt ...«
    »Sie haben das klebrige rote Zeug vergessen!« warf Reservoir Hill ein.
    »Ja, wir fanden da ein rotes Zeug am Boden, das wie Gelatine oder Schmierfett aussah«, erklärte das Mädchen. »Diese Nacht wollten wir die Bohrstelle bewachen. Sam Sands hatte die Wache bis Mitternacht übernommen.«
    Das Mädchen hielt inne und sah den Hund an. dessen Augen in dem Beinahedunkel schwach zu glühen schienen. »Als wir herkamen, um Sam abzulösen, fanden wir nur Sams Kleider vor, mit dem merkwürdigen roten Zeug daran, und weil wir zuerst nicht wußten, was es war, schossen wir darauf.«
    »Und wieder fanden wir das rote Teufelszeug am Boden, das bestimmt kein Schmierfett ist!« fügte Reservoir Hill hinzu.
    »Miß Carlaw«, fragte Andershott, »waren Sie letzte Nacht hier, als Ihr Bohrmeister verschwand?«
    »Nein.«
    »Dann wissen Sie es also nur danach, was dieser Mann, Reservoir Hill, Ihnen gesagt hat?«
    »He, werden Sie nicht frech!« knurrte Reservoir Hill. Er wollte auf Andershott zugehen, aber der Hund schob sich dazwischen und knurrte ihn an, seine gelben Fänge bleckend.
    »Bei Fuß, Whitey!« sagte Enoch Andershott.
    Der Hund kuschte, aber den geifernden Fang behielt er offen.
    Niemand sprach. Der ängstliche Ausdruck in Cuggs Augen hatte sich noch verstärkt.
    »Wenn hier noch weiter rücksichtslos herumgeschossen wird«, sagte Enoch Andershott schließlich, »rufen wir den Sheriff!«
    Nur um das zu sagen, schienen sie gekommen zu sein. Jetzt gingen sie wieder.
    Knacken und Rascheln war zu hören, als sich Enoch Andershott rücksichtslos mitten durch das Wäldchen drängte, statt einen Bogen darum zu machen.
    »So benimmt er sich in allem«, knurrte Reservoir Hill. »Drängt sich mit seinen Ellenbogen rücksichtslos durch.«
    »Du magst ihn nicht, nicht wahr?« murmelte das Mädchen.
    »Er brachte mich um mein erstes großes Geld«, grollte ›Reservoir‹. »Vor Jahren hatte ich drüben in Bartlesville eine Konzession. Enoch Andershott, damals noch ein junger Mann, war mein Bohrmeister. Eines Abends kam er zu mir und erklärte mir, wir
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